cheese [nomin]

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Jeno

Den Montag über blieb es harmonisch und ich habe das Gefühl, die Blicke werden langsam weniger. Jaemin händchenhaltend mit dem blauhaarigen Typen, das ist ein gewohnter Anblick geworden und auch das Band zwischen Mark und Jaemins Freunden wird enger, nahezu zu einer Art Freundschaft.

Am Dienstag erst sehen wir uns zu zweit und direkt verfallen wir in dieses alte Muster und zanken. „Ich finde den Weg zum Chemiesaal schon allein", schimpfe ich, aber Jaemin zieht mich unbeeindruckt weiter. „Aber ich bin doch dein super toller Freund."

„Wenn du deine Beziehungen jedes Mal zum Klassenraum gebracht und dort wieder abgeholt hast, wundert es mich wenig, dass du immer verlassen wurdest!"

„Wurde ich überhaupt nicht. Du bist nur neidisch, dass ich schon so viele Beziehungen hatte und du nicht!"

„Wie viele waren es nochmal in den letzten Jahren? Fünf? Sechs? Ich wette, das hast du zu Hause nicht erzählt." Amüsiert grinse ich und gereizt zerquetscht er meine Hand. „Hast du deiner Mum je erzählt, dass es kein Schüler, sondern ein fuckin Rabe war, der dir in der Siebten das Gesicht entstellt hat? Und dass der Vogel nur angeflogen kam, weil Mark damals Vogelfutter im Mund für eine gute Idee hielt? Und er das zwar in der Klasse verkündet hat, aber außer dir keine Sau mitgemacht hat, hm? Weiß sie das?"

„Ach, halt die Klappe. Wir sehen uns später, Jaemin." Er hat gewonnen und ich bin echt froh, dass ich schnell zu Chemie muss, denn ein rechthaberischer Jaemin ist noch nerviger als eh schon. „Bis dann. Willst du noch einen Kuss?", fragt er stolz lächelnd und übermütig, lässt meine Hand los und kneift mir frech in die Wange, in dem Wissen, dass wir Zuschauer haben und ich es über mich ergehen lassen muss.

Ich lächele ihn bittersüß an. „Übertreib's nicht, Alter." Da drüben steht Chenle, ein Kumpel aus dem Chemiekurs und beobachtet uns lächelnd. „Sei froh, dass ich dir noch keinen öffentlichen Kosenamen gegeben habe." Jaemin grinst verschmitzt. „Hase zum Beispiel."

Ich stöhne auf. „Fck dich einfach."

„Fck dich selbst. Um halb fünf an meinem Auto?"

Ich nicke und lasse ihn wortlos stehen, gehe zu Chenle. „Dein Freund?", fragt er und nickt mit dem Kopf in Richtung Jaemin, der mir peinliche Luftküsse schickt. Innerlich seufze ich. „Ja." Leider. Er legt einen Arm um meine Schulter. „Du musst mir erzählen, wie du zu Na Jaemin gekommen bist. Ich will jedes Detail wissen!"