cheese [nomin]

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„Und du würdest Chinesisch vorschlagen?" Meinen Samstagvormittag habe ich mir eigentlich entspannt in meinem Bett vorgestellt. Stattdessen stehe ich am Fenster und diskutiere mit Jaemin. „Ja, Eommas Lieblingslokal. Außer du hast eine andere Idee."

„Och man, ich hab mich schön so auf was Selbstgemachtes gefreut", quengelt er aus meinem Handy. „So wirklich lecker kocht sie auch wieder nicht. Und wenn du was Selbergemachtes willst, dann miez nicht rum und komm morgen schon um vier zum Kochen!", sage ich bestimmt. Bei seiner nächsten Antwort ist Jaemin ungehalten und leise:

„Chinesisch klingt gut. Dann bring ich was mit."

Ich wechsle das Thema und Jaemin ist etwa so erfreut wie ich, dass wir vor Eomma nicht wirklich berührungsfreudig sein müssen. Wie Mark nennt er mich nicht ‚Held' und ‚Genie', aber er ist merklich dankbar dafür. „Ich hab auf Twitter um Privatsphäre gebeten, aber keine Ahnung, ob sich etwas ändert."

„Ach, der größte Nomin-Shipper ist doch eh Mark."

„Dein pinkhaariger Kumpel?"

„Genau der. Der hat mir letzte Nacht schon Screenshots von Fanarts und drei Fanfiction-Links geschickt. Wusstest du, dass die sogar FSK 18-Sachen schreiben?"

„Und Mark liest das alles?"

„Keine Ahnung, ist mir eigentlich auch egal."

„Mann, das tut mir so leid!"

„Ist okay, ist ja auch irgendwie meine Schuld. Es-"

Ein Klopfen lässt mich verstummen. „Warte mal kurz. JA?" Eomma kommt ins Zimmer, mit einem hohen Zopf und Straßenschuhen. „Ich bin dann mal weg, Schatz." Ihr Blick fällt auf mein Handy und nach ihrem lautlosen ‚Jaemin?' nicke ich. „Hallo, Jaemin! Ich freue mich schon auf heute Abend!", schreit sie strahlend in die Nähe meines Telefons.

„Es wäre bestimmt angenehmer, wenn du, naja... nicht ganz so aufdringlich wärst?", murmele ich leise. „Ich will einfach alles richtig machen. So eine erste Beziehung, das passiert nur einmal. Aber du hast recht. Bis später, Jeno." Sie gibt mir noch einen Schmatzer auf die Wange. „Bye, hab einen schönen Tag!"

Ich warte, bis die Haustür hinter ihr ins Schloss gefallen ist, dann spreche ich wieder mit Jaemin. „Sie freut sich total auf dich, Jaemin. Das war ein Riesenfehler" Er kichert, was bitte ist daran so lustig? „Was?", knurre ich. Jaemin verstummt. „Tut mir leid, nur: erste Beziehung? Ist ja süß!"

„Warte, du hast uns gehört? Ich dachte, wir sind weit genug weg vom Mikro."

„Jedes Wort, klar und deutlich. Aber ziemlich leise."

„Ups."

„Aber cleverer Schachzug von dir mit ihrer Aufdringlichkeit."

„Sie freut sich trotzdem voll auf dich. Aber du könntest dafür sorgen, dass sie dicht mag, dann steckt sie die ‚Trennung' irgendwann besser weg."

„Wenn du dazu überhaupt die Eier hast, Schatz. Was könnte ich denn heute Abend alles versauen?"

„Hmm, einfach ein unordentliches Äußeres? Flecken in den Klamotten oder Pickel oder so?"

„Flecken kommen mir nicht in die Tüte. Und sorry, dass ich keine Pickel habe. Vielleicht verstrubbelte Haare?"

„Dann denkt sie wieder, wir hätten rumgemacht! Lassen wir das."

„Was noch?"

„Alkohol sieht sie, glaube ich, nicht gerne."

„Perfekt."

„Leute, die nicht mit Stäbchen essen können. Horror."

„Notiert!"

„Und abnormal scharfes Essen findet sie abstoßend."

„Okay."