cheese [nomin]

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Jeno

„Du hast was gemacht?" Fassungslos schaue ich meinen besten Freund an. Dass mir dabei eine Bratkartoffel sehr unappetitlich im Mundwinkel hängen bleibt, stört mich kaum.

Mark hingegen schon. Er starrt auf die Kartoffel. „Ich weiß, dass das nur eine Abmachung war", sagt er mit gesenkter Stimme, denn Mum ist im Keller. „Aber dein Blick, wenn ich ihn küsse, bei den Proben. Welcher beste Freund küsst schon den Schnuckelputz seines Buddys?"

Theatralisch lässt er den Blick über unsere Küchentheke schweifen. „Das kann ich nicht mit ansehen. Jeder andere kann das machen und dir wehtun, aber nicht ich. Und vielleicht zieht sich Jaemin auch zurück." Er spricht seine Worte heldenhaft und mit tiefer Stimme, und eventuell übertreibt er ein bisschen.

„Und jetzt schluck runter, das ist eklig."

Gut, irgendwie hat es mich schon gestört, dass Mark denselben behutsamen Kuss genossen hat wie ich, aber in einer Freundschaft muss man nun mal Opfer bringen. „Das ist dein letztes Stück an der Schule, Mark", stammele ich, „deine Rolle."

„Ist von dir inspiriert, schon vergessen?" Er grinst mich an, scheint das nicht weiter zu vertiefen zu wollen, und schiebt sich noch eine Bratkartoffel in den Mund. „Minhee kommt übrigens mit mir auf den Abschlussball", verkündet er stolz. „Ohh, dann lerne ich dein Mädchen auch endlich kennen!" Eomma kommt mit einigen Flaschen – Bier und Säfte – in die Küche und lächelt erfreut.

„Und, Schatz, gehst du? Hast du schon was mit deinem Jaemin geplant?" Ich schüttele stumm den Kopf, da jedes Wort allein einen Hustenanfall verursacht hätte. Aus Freundlichkeit habe ich damals gesagt, wir warten mit der Trennung noch seinen Vater ab, und jetzt träumt Eomma schon von einem gemeinsamen Abschlussball.

Hoffentlich findet Jaemin die Idee genau so blöd wie ich.