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Der kleine Raum, in dem ich einmal mit Eomma gewesen bin, ist erstaunlich voll. Da stehen vier Mütter, die gebannt nach draußen starren, und Jaemins zwei beste Freunde. Donghyuck spielt mit seinen Fingern und Renjun glotzt emotionslos auf die Scheibe.

Der Blick des Blondhaarigen driftet zurück in die Realität, als er mich sieht. Freudig winkt er mich heran. „Du lebst", begrüßt Hyuck mich erleichtert. „Wer war bei dir und hat auf den Teppich gemacht?" Renjun grinst frech. Seufzend versuche ich, Jaemin in dem Haufen zu finden.

„Chenles Hund", brumme ich. „Okay, das glaube ich dir sogar. Er ist ganz links, der im weißen Shirt", merkt Hyuck an. „Mann, er war sich so sicher, dass du kommst", murmelt Renjun und zu dritt starren wir durch die dreckige Scheibe. „Was macht ihr dann hier?" Verwirrt löse ich kurz den Blick von den Athleten und gucke Jaemins Freunde an.

„Wir wissen, wie wichtig ihm das heute ist", sagt Donghyuck schulterzuckend, „und dann haben wir uns eben frei genommen." Als wäre es das Selbstverständlichste auf der ganzen Welt. Renjun nickt und schlägt mir auf den Rücken. „Donghyuck hat Jungwoo abgesagt, ich hab das Date mit Tzuyu sausen lassen, und du" – er schlägt noch einmal zu – „du verpennst es, weil ein verdammter Hund in dein Haus scheißt."

Jaemins angestrengter Blick wandert zu uns, er sucht seine Freunde. Er findet sie und ehe ich aus Scham in Deckung gehen kann, hat er mich schon erkannt. Renjun bemerkt nichts uns meckert weiter. „... in der Theater AG! Wegen dir!" Renjuns Vorwürfe nehme ich nur am Rand wahr.

Ich versuche mich an einem Lächeln und obwohl wir unendlich weit voneinander entfernt sind, erwidert Jaemin es schwach. „Und dann darf ich auch noch Jaemins Macker spielen! Alter, ich muss ihn küssen!" Donghyuck kichert und ich schmunzele. Hätte Jaemin keinen neuen Partner gefunden, hätten Minho und Jisung die Rollen bekommen, und als Mark mir das erzählt hat, ist er auf 180 gewesen.

Sein Stück wollte er auf keinen Fall von den beiden verkörpert haben, und als ich ihn endlich dazu gebracht habe, doch Jaemins Freund zu spielen, hat Jungwoo sich irgendwie quergestellt. Auf einmal war der Kanadier ihm nicht mehr gut genug.

„Immerhin hast du jetzt Redeanteil", spottete Donghyuck. „Guckt, sie sind fertig!" Vereinzelt blieben Tänzer bei dem Trainer und einem anderen Mann stehen, darunter Jisung und Jaemin. Still warteten wir, bis sämtliche Mütter in die Halle stürmten. Als es wieder ruhig hier drin ist, schaue ich hinaus und suche zwischen den ganzen Tänzern und Angehörigen nach einem Jungen in weißem Shirt.

Jaemin ist weg.

cheese [nomin]Where stories live. Discover now