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[Kairi]

Der Junge, welcher am Tisch saß erhob sich uns grinste Ale an.

Oje, das kann nichts gutes heißen.

"Der nette Winzling hier wollte uns unseren Tisch wegnehmen", sprach er amüsiert. "Ale, ich schwöre, ich saß hier zuerst, du weißt ich bin direkt hier hin gegangen und da saß niemand hier. Die sind einfach so gekommen und haben Stress angefangen!", erklärte Alvaro aufgelöst.

Alejandro nickte. "Hier sind noch ein paar genauso große Tische frei, warum setzt ihr euch nicht an diese?", schlug er vor. Der andere Junge schüttelte langsam seinem Kopf. "Mir gefällt der hier besser. Warum geht ihr nicht?"

"Alter, er hat sich hier als erstes hingesetzt, um den Tisch frei zuhalten. Ihr habt kein Recht ihn und uns hier zu verjagen, also geht einfach, ich habe keinen Bock auf Stress", meldete sich nun Robert zu Wort- der größte von uns allen.

"Endlich Mal jemand auf Augenhöhe...", sagt der, der am Tisch saß. Er stellte sich vor Robert und ich meine einen kleinen Blitz von Unsicherheit in seinen Augen gesehen zu haben, denn er war ein bisschen kleiner. Peinlich... "Doch nicht auf Augenhöhe, also verpiss dich jetzt", grinste Robert und auf einmal wurde er fest geschubst. Er viel Rückwärts, wurde jedoch von Roshaun aufgefangen. Zusammen gingen sie wieder zu den drei Jungen, die sich nun zu dritt vor uns alle stellten. Robert war aggressiv und schubste den größten der drei mit Schwung nach hinten, mit der ständigen Frage: "Was willst du, huh?! Was ist dein Problem, sag mir, was?!"

Er war auf 180 und es wurde mir unangenehm, weil ich ungern meine Freunde auf ernst kämpfen sah. Ich mochte diese Art der Auseinandersetzung nicht.

Sie standen dicht bei einander und sahen sich gegenseitig intensiv in die Augen. Beide brodelten nur so vor Wut und waren jeder zeit bereit zuzuschlagen. Schließlich brachte er mit den Worten: "Fick deine Mutter, du scheiß Ölauge", das Fass zum überlaufen und Robert eröffnete diePrügelei mit einer saftigen Kopfnuss, bei der er sich danach erst einmal selbst den Kopf halten musste. Der kleinere fiel zu Boden und Robert fing an auf ihn einzuschlagen. Sofort kamen Ale, Roshaun und Alvaro und versuchten Robert von ihm runter zu bekommen, mit Erfolg.

"DU SCHEIß RASSIST, WAS WILLST DU, HUH??", schrie er runter zu seinem Gegner. Mitarbeiter eilten zur Hilfe, aber schmissen uns auch gleichzeitig raus. Wir nahmen Robert mit und liefen zur Ausgangs Tür. Gerade wollten wir durchgehen, als wir nochmal den Jungen von eben schreien hörten.

"SEI FROH, DASS ICH KEINE WAFFE DABEI HATTE, DU HURENSOHN!!"

Gerade wollte Robert zurück rennen, jedoch hielten sie ihn alle zusammen mit viel Mühe fest und brachten ihn wieder Richtung Tür. Als wir den Laden verließen, liefen wir zum Park um die Ecke, bei dem relativ mittig mehrere Tische, bei denen Stühle aus Metall angebracht waren, waren. Dort ließen wir uns nieder. Wir setzten uns alle und direkt nutzte Robert seine Ellbogen als Stütze, um seinen Kopf in seinen Händen zu vergraben. Kurz darauf raufte er sich die Haare und gab einen verärgerten Ton von sich. Ich saß einfach nur daneben und war traurig, dass er sich mit jemandem geprügelt hatte.

Robert war nicht der Typ für so etwas, jedoch gab es bei ihm ein Thema, das man nicht benennen sollte und das ist seine Migration und Familie. Sie hatten es alle sehr schwer gehabt, als sie nach Amerika gekommen waren und sie alle hatten viel mit Rassismus und Benachteiligung zu kämpfen. Er hatte nichts davon verdient und war eigentlich eine reine Seele. Doch seine Familie bedeutete ihm alles, also war sie somit sein Wunder Punkt.

Alvaro wendete sich mir zu und fragte mich, wie es mir ginge. Ich sah ihn betrübt an und erwiderte, dass ich es nicht wüsste. Ale kam auch um den Tisch gelaufen und strich mir kurz durch meine Haare. "Tut mir leid, dass das gerade passiert ist. Ich wollte nicht, dass es passiert. Ist alles ok?" Ich nickte leicht und kurz drückte er mich, bevor er sich wieder zu seinem Platz begab. Ich sah besorgt Robert an, welcher auf einmal aufblickte und seine Gesichtszüge wieder weich wurden . Er blickte mich an und flüsterte:"Sorry, Kai". Ich nickte als Zeichen, dass es nicht schlimm war und lächelte ihn an, was er erwiderte. Ich fühlte mich besser, da ich ja gesehen hatte, wie Robert wieder zu Lächeln begann.

Wir packten unser Essen aus und fingen an zu essen. Schnell verbesserte sich die Stimmung und in den Gesichtern der Gruppe war auch das ein oder andere Lachen zu entdecken. Auch ich fing wieder an zu lächeln und Dinge, die erzählt wurden witzig zu finden, weshalb ich mich wieder gut fühlte.

"Ey Leute, ist schon spät, meine Ma wartet auf mich", fängt Alvaro an und wir alle standen auf. "Ale?"

"Mhm?"

"Kannst du mich mitnehmen? Ich bin heute mit meiner Mutter gefahren"

"Klar", lächelte er mich an. Jedes Mal wenn er das tat, wurden seine Augen so klein und seine Grübchen kamen zum Vorschein. Er hatte dieses Zahnpastalachen mit perfekten Zähnen und wenn er lachte, taten es alle.

Alle verabschiedeten sich und die Gruppe löste sich auf. "Ciao, Alvaro. Ciao, Robert. Ciao, Roshaun" Der erste und zweitgenannte winkten uns zum Abschied , aber der dritte lief einfach weiter.

"EY! ROSHAUN DIAS, DU HUND!"

"WAS WILLST DU ALE?!"

"KAIRI HAT CIAO ZU DIR GESAGT!"

"ACHSO, BYE KAIRI!"

Ich prustete los und sah Alejandro an, der es mir gleich tat. "So ein Idiot", lachte ich und schüttelte dabei meinen Kopf. Wir liefen die letzten Meter zu Alejandros Auto und setzten uns schließlich in dieses. "Hey, Kai, sagte er nach einem Moment der Stille und fragend sah ich ihn an.

"Am Freitag ist eine Party bei Caleb... willst du mitkommen?", fragte er vorsichtig. Kurz überlegte ich bevor ich einwilligte. Ich bekam ich ein 'Cool' von ihm zu hören, bevor er den Motor startete und mich nach Hause fuhr.


-frohe weihnachten, freunde :)

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