5.1

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[Mattia]

Mir blieb die Luft im Hals stecken. Wo zum fick hatte er bitte diese Eier her?

Ich kniff die Augenbrauen zusammen und sah ihn fragend an, bevor ich kurz mit meiner Hand rumfuchtelte. „Wie hast Kairi gerade genannt?" „Kairi?" „Nein danach" „Kai?"

Verständnisvoll nickte ich. „Und was denkst du, erlaubt es dir ihn so zu nennen?", fragte ich. „Ehh weil ich ihm sehr nah stehe" Wieder nickte ich. „Und was denkst du erlaubt es DIR MIR zu sagen was ich darf und was nicht?"
„Ich hab dich nur um was gebeten"
„Nein du hast mir was verboten"
„Ja, weil ich ein Recht dazu hab, weil Kairi mir gehört"
„Soll ich dir mal was sagen?"

Ich machte eine Handbewegung die ihm symbolisierte, dass er näher kommen sollte, also bückte er sich vor und ich kam ihm näher an sein Ohr.

„Ich durfte Kais süßen Arsch fast entjungfern. Ich glaube nicht dass du überhaupt auch nur bis zum Händchen halten gekommen bist, also verpiss dich jetzt und wenn ich noch einmal sehe, dass du Kairi zu nah kommst, dann schwör ich, werde ich dir sämtliche Knochen brechen und du wirst dir wünschen mein Baby überhaupt gar nicht erst angeguckt zu haben"

Kurz war Stille und mein Gegenüber schluckte fest. Zufrieden lehnte ich mich zurück und dachte ich hätte gewonnen, doch er schüttelte den Kopf. „Warum schüttelst du den Kopf huh?", fragte ich aggressiv, stand auf und packte ihn am Kragen. „Nein", sagte er ohne mir in die Augen zu sehen. „Was nein?!" „Kairi gehört nicht dir und er ist auch nicht dein Baby"

Hab ich mich gerade verhört??

Mit einem Schritt stand ich vor ihm und packte ihn am Hals. „WAS ZUM FICK HAST DU GERADE GESAGT?!" Er versuchte mit seinen Händen meinen Griff zu lockern, vergeblich. "Er gehört nicht dir", krächzte er. Kurz lachte ich, bevor ich ausholte und meine geballte Faust in seinem Gesicht versenkte. Gleichzeitig ließ ich ihn los und er fiel zu Boden. "Denkst du immer noch, dass er dir gehört?", fragte ich provokant und leckte mir über die Lippen. Schwach nickte er, während ich spürte wie langsam das Adrenalin immer mehr wurde.

Vorstellungen kamen mir in den Kopf, wie er Kairi anfassen würde und ich bekam unangenehme Gänsehaut. Ich malte mir ganze Szenarien aus und meine negativen Gefühle wurden immer schlimmer. Stark schüttelte ich meinen Kopf, um diese Gedanken loszuwerden. Ich setzte mich auf die Hüfte des Jungen, welchem ich das Leben zur Hölle machen wollte und lehnte mich vor, um ihm kurz darauf meinen Ellenbogen ins Gesicht zu rammen, woraufhin seine Nase direkt anfing zu bluten. Siegessicher lächelte ich.

"Immer noch der gleichen Meinung, Wichser?" "Kairi hat jemanden besseres verdient, jemanden der ihn beschützen kann, jemanden der ihm die Liebe und Aufmerksamkeit die er verdient hat schenken kann, jemand der nicht so abgehoben und hochnäsig ist und ihn unterdrückt, jemand der gut aussieht, jemand der sich um ihn sorgt und jemand der gut aussieht. Genau das Gegenteil von dir, Polibio"

...

Und nun war der Punkt erreicht wo sich ein Schalter in mir umlegte, etwas riss, etwas außer Kontrolle geriet. Meine Geduld. Mit einem Mal nahm die Wut in mir überhand und ich konnte mich nicht mehr kontrollieren. Immer wieder und wieder Rammte ich meine Fäuste und Ellenbogen sowohl in sein Gesicht, als auch in seine Rippen, Schultern und Arme. Immer wieder und wieder und wenn ich mich nicht irrte, hatte ich es auch schon ein paar Mal knacksen gehört. Ich schien wie im Trance und blendete alles um uns herum aus. Die ganze Aufregung und die vielen Stimmen der verschiedenen Leute um uns herum waren nur dumpf zu hören. Der Junge unter mir schien schon bewusstlos, doch ich machte immer weiter. Ich wollte ihm auch den Schmerz zufügen welchen er mir angetan hatte.

Ich spürte viele Arme, welche versuchten mich wegzuzerren, jedoch ließ ich mich davon nicht irritieren.

Ich spürte viele Blicke auf mir, die mich jedoch nicht Interessierten, bis auf einen. Ich sah auf und blickte direkt in Kairis Augen.


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