5.2

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[Mattia]

Kairi saß nur ein paar Meter weiter weg an einem Tisch und sah mich fassungslos an. Weiter konnte ich den Blick in diesem Moment auch nicht deuten.

Ich hielt inne und ließ David fallen. Sofort zog jemand den verletzen unter mir weg und versuchte ihm zu helfen. Keine zwei Sekunden später spürte ich auch schon wieder die Hände, welche mich ruckartig hochzogen. Mein Trip hörte auf und nach und nach nahm ich auch wieder die vielen Stimmen und Blicke war. Ich fühlte mich elendig. So viele Augenpaare, welche mich musterten. So viele Augenpaare, welche mich abstempelten. So viele Augenpaare, welche mir fremd waren und sich jetzt ein falsches Bild von mir machten. Jetzt stand ich in einem komplett anderem Licht.

So viel Gelächter. So viele Stimmen.
So viele Augenpaare. So viel Urteil.

Sie versuchten meine Hände auf meinem Rücken zu halten. Kairi war mittlerweile aufgestanden und sah mich immer noch entgeistert an. Ich hatte eben kurz den Augenkontakt verloren, doch jetzt konnte ich nicht mehr von seinen verängstigten Augen ablassen.

Es tat mir leid.

Sie zerrten die ganze Zeit an mir, doch ich währte mich. Ich versuchte sie abzuschütteln, versuchte meinen Körper aus den Schlingen zu befreien, um zu Kairi zu kommen. Ich musste zu ihm, ich musste ihm sagen, dass es mir leid tat, ich musste ihm erklären was in mir vorging. Ich musste ihm von dieser Verzweiflung erzählen, von dieser Angst ihn ganz zu verlieren, dieser Enttäuschung von mir selbst. Dass ich antworten brauchte. 

Alles an mir schmerzte und sie Zogen immer mehr und fester, sie kratzen meine  Haut auf. Mein Atem verschnellerte sich immer mehr und mehr und ich hatte das Gefühl der Sauerstoff wurde weniger.

Sie atmeten ihn mir weg.

Ich wurde aggressiver, sie wurden aggressiver. 

Ich versuchte mich zu wehren, sie zogen an mir und kratzen mir die Haut auf. 

Die Frustration wurde immer größer und die ersten Tränen bahnten sich den Weg über mein, von Schmerz verzogenes Gesicht. Ich fing langsam an zu weinen, doch mein Schluchzen ging in den vielen Stimmen und Geräuschen unter. Nebenbei bei viel mir auf, dass David von Sanitätern versorgt wurde. Er lag so leblos auf dem Boden, noch immer nicht bei Bewusstsein.

Ob es mir leid tat? Nein.

Ob ich es bereute? Nein.

War ich mir da sicher? Nein.

Ich wurde immer weiter nach hinten gezogen, weg von Kairi und David. Ich weiß nicht wo sie mich hinbringen wollten, aber was fest stand war, dass ich zu Kai wollte. Mit aller Kraft schüttelte ich meine Arme und Hände aus den Griffen und rannte los. Mein Ziel Kai. Ich wollte ihm erzählen, wie viel ich geweint hatte, wie viele Nächte ich schlaflos war, wie sehr es mir weh getan hatte ihn mit David zu sehen und wie sehr ich ihn vermisste. All das, nur noch fünf Meter entfernt, doch mit einem Mal spürte ich zwei Hände an meinen Armen, welche mir gewaltsam auf den Rücken gepinnt wurden, um mir dann Handschellen anzulegen und eine Hand an meinem Nacken, sowohl als auch auf meinem Rücken, welche mich schmerzhaft auf den Boden drückten.

Voller Angst sah in Kairis nasse und angsterfüllte Augen und schrie seinen Namen. Er war alles woran ich dachte, alles wofür ich lebte, alles was ich brauchte und  alles was ich wollte. Er war der Sinn meins Lebens und alles was ich hatte. Noch ein letztes Mal, bevor ich keine Energie mehr haben würde.

 "KAIRI!"

"MATTIA!"

Er rannte los, wollte zu mir doch sämtliche Personen hielten ihn fest. So viele Tränen die sein Gesicht herunter rannten. Er sollte nicht weinen, er hatte es nicht verdient. So viel Schmerz in Form von Tränen, bei Kairi und mir.

Ich dachte ich würde es nochmal schaffen doch meine Stimme brach, gefolgt von einem Stich und Dunkelheit.



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hallo menschen, kleines update, hoffe es gefällt euch. gerne feedback :)

wollte nicht noch emotionaler werden als ich es bei diesem chap sowieso schon bin, deswegen hab ich es nicht nochmal durchgelesen also srry falls da schreibfehler sind

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