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[Kairi]

Ich öffnete die Auto Tür und stieg aus. Mit einem leichten Lächeln und winken verabschiedete ich mich von meiner Mutter, welche mir einen ermutigenden Gesichtsausdruck schenkte.

"Du schaffst das!", formte sie mit ihren Lippen und sogleich ging es mir besser. Wir zwinkerten uns gegenseitig-ich schon am laufen-an und somit wendete ich mich zur Schule. Ich hielt mich an den Trägern meines Rucksackes fest und lief mit sicheren Schritten auf das große Gebäude vor mir zu. Ich ging die Treppen hoch und lief die Flure entlang zu dem Klassenraum, meines Fachlehrers.

Als ich diesen betrat, suchte ich direkt nach meinen Freunden und das erste Augenpaar mit dem sich meins kreuzte, war Alejandros. Seine Augen weiteten sich und ohne etwas zu sagen stand er rasch auf und kam in einem schnellen Tempo zu mir. Währenddessen hatten mich die anderen auch bemerkt und riefen freudig meinen Namen.

Alejandro zog mich in eine Umarmung, welche ich ohne zu zögern erwiderte. "Es tut mir so leid, ich hätte dich nicht festhalten sollen, bitte verzeih mir!", nuschelte er in meine Schulter, was mich zum lächeln brachte.

"Ich habe dir schon längst verziehen. Aber bitte hilf mir durch den Tag...", erwiderte ich. Er nickte leicht. "Solange es dir gut geht...". Wir lösten uns und er sah mich an. "Ich bin froh, dass du wieder da bist, aber du hast etwas verpasst. Alvaro hat fast seine Jungfräulichkeit verloren!", lachte er mich an. "WAS?!"

Schnell gingen wir zu den anderen zurück. "Alvaro du hast was?", sagte ich zu dem sitzenden und legte meinen Arm um seine Schulter. "Tja, es ist was es ist, aber das nächste Mal ziehe ich durch", grinste er mich an und ich schlug ihm auf den Hinterkopf. Arsch.

Ich begrüßte die anderen auch noch und setzte mich anschließend zwischen Alvaro und Ale. Der Lehrer betrat ein paar Minuten später auch den Raum und der Unterricht fing an. Ich gab mein bestes mich zu beteiligen und zuzuhören, aber immer wieder schweifte ich ab und verlor den Fokus. Ale bemerkte das nach einer Zeit und stupste meine Schulter an.

"Hey Kai, alles gut? Du scheinst so bedrückt"

"Ach alles gut... ich vermisse ihn nur und hab seid dem was passiert ist keine Ahnung, wie es ihm geht"

Mitfühlend sah er mich an und legte seinen Arm um meine Schultern und zog mich zu sich, sodass ich meinen Kopf an seine Schulter und Schlüsselbein lehnte. Er strich mir an meinem Arm rauf und runter, um mir Komfort zu bieten und flüsterte mir immer mal hier und da aufmunternde Worte zu.

"Alvaro schickt dir später seine Notizen", flüsterte er, womit eine ganze Last von meinen Schultern fiel. Wenigsten würde ich das wichtigste nicht verpassen...

Die nächsten Stunden bis zur Mittagspause vergangen ähnlich, ich, der sich die ganze Zeit verlor, Ale, der mir die ganze Zeit seelischen Beistand leistete und Alvaro, der auch alles für mich mitschrieb. Ich musste sagen, ich hatte tolle Freunde.

Aber etwas in oder bei mir fehlt. Die Person, bei der ich mich am wohlsten fühlte, die Person der ich mein Leben anvertraute und auch für opfern würde. Ich vermisste ihn so sehr, dass es anstrengend wurde.

Wir hatten es bis zur Mittagspause geschafft und machten uns auf den Weg zu Tacobell. Wir liefen alle zusammen verteilt auf dem Bordstein, weil wir zu viele waren, um neben einander zu laufen. Freudig hörte ich den anderen bei ihrem dummen und witzigem Gespräch zu und sagte auch ab und zu mal was. Ich lachte herzlich mit ihnen und ich wurde wieder von Freude gefüllt.

Ich sah wie Alejandro mich beim lachen ansah und ich merkte, wie erleichtert er war, mich lachen zu sehen. Robert öffnete die Tür zum vorher benannten mexikanischen Restaurant und wir alle traten ein. "Ich kläre uns schonmal einen Tisch", sagte Alvaro und ein paar von uns nickten ihm zu.

Von hinten schlich ich mich an Alejandro an und tippte ihm auf die Schulter. Der größere sah mich fragend an. "Kannst du bitte für mich bestellen?", fragte ich leise und er nickte. Wir waren schon so oft essen gewesen; er wusste was ich immer bestellte. Wir warteten alle auf unser Essen, bis es jeder nach und nach von den Mitarbeitern in die Hand gedrückt bekam.

Wir fingen an immer lauter werdende Stimmen hinter uns zu hören, die sich gegenseitig in einem provokanten Ton reizten. Wir drehten uns um und sahen, wie Alvaro von drei größeren Jungs herum geschupst, ausgelacht und beleidigt wurde. Einer der drei setzte sich an den Tisch den er für uns freigehalten hatte und Ale zog seine Augenbrauen zusammen. Mit schnellen Schritten lief er auf die vier Jungen zu, von den anderen, inklusive mir, gefolgt.

Er stellte sich zwischen den letzten Jungen der Alvaro geschupst hatte und ihn und sah beide angespannt an.

"Hey, hey, hey, was ist hier das Problem?"

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