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Leider hab ich mich bei meiner Planung fürs Abi etwas verrechnet. Jetzt hatte ich genau ein Kapitel zu wenig, weshalb ich jetzt gegen Ende eins zu wenig hatte. Darum gibt es dieses Kapitel etwas verspätete. Ich wüsch euch viel Spaß und zum Ausgleich gibt es jetzt wieder mehr.

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Ächzend schloss ich die Haustür auf, während Quinn wie ein Flummi um mich herum hüpfte.

„Jetzt halt doch mal still", pflaumte ich sie an, weil sie immer wieder so doll an der Leine zog, dass ich den Schlüssel nicht ins Schloss bekam.

Winselnd setzte sie sich hin, weiterhin wild mit dem Schwanz wedelnd. Keine Ahnung, was Hannes mit ihr gemacht hatte, aber seitdem Anni und ich wieder zu ihm ins Auto gestiegen waren, war sie so dermaßen aufgedreht. Keine Sekunde hatte sie seitdem stillgehalten.

Anstrengend.

Als die Tür endlich auf war, fetzte Quinn sofort ins Haus und zog dabei die Leine wie eine Schlange hinter sich her.

Weitaus gemächlicher zog ich mir die Schuhe aus und folgte ihr ins Wohnzimmer.

„Das war ja mal ein langer Spaziergang", kommentierte Frank, der auf der Couch saß und Quinn von der Leine befreite.

Seufzend warf ich mich neben ihn: „War Luise im Krankenhaus besuchen"

„Was hat sie denn?", fragte er.

„Ist vom Pferd gefallen"

„Hmm"

Eine tolle Unterhaltung.

Er grunzte: „Also klingelt hier erstmal keiner mehr"

Schmunzelnd meinte ich: „Höchstens noch Anni"

Wieder war es still, während Frank abwesend aus dem Fenster sah.

Das war etwas, das ich an ihm schätzte. Mit ihm konnte man wunderbar schweigen. Einfach nur nebeneinander sitzen und nur den eigenen Gedanken nachhängen. Bei Mama musste immer irgendwas passieren. Entweder musste irgendwas gesagt werden oder wenn nicht das, zumindest etwas gemacht werden.

„Wie lange arbeitet Mum heute?", fragte ich.

Er sah auf seine Armbanduhr: „Sollte schon Schluss haben, aber sie meinte, dass es heute vielleicht länger wird"

Ich nickte.

Welcher Mensch hatte denn bitte noch Armbanduhren? Keine Smartwatches. Tatsächliche Uhren mit Zifferblatt und allem.

Noch so ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Wenn ich es mir so recht überlegte, passte Frank schon irgendwie in diese Gegend. So mit Moderne hatte er es auch nicht wirklich. Immerhin war er der einzige Mensch auf diesem Planeten, der noch ernsthaft von Klapphandys überzeugt war.

Mein Handy, das zum Glück über mehr als nur zehn Tasten verfügte, vibrierte in meiner Hosentasche.

Gelangweilt zog ich es raus und erwartete einen weiteren nervigen Gruppenchat oder ein albernes Katzenbild, wurde aber positiv überrascht.

Luise.

Sie hatte geantwortet.

Oh, sorry hatte mein Handy nicht da und habs erst jetzt gelesen.

Das aufkommende Lächeln unterdrückte ich und sagte schnell, dass ich in mein Zimmer gehen wollte, ehe ich die Treppe hoch sprintete.

Ich warf mich auf mein Bett.

Kein Problem, kannst da ja nichts für. Wie gehts dir?

Kodderig, antwortete sie nach einer Zeit, die mir für das eine Wort viel zu lange erschien.

Von heteronormativer Hölle und einem Ziegenmädchen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt