Mr. Knox
Die Tage sind länger geworden und die Schüler sind angespannt. Man sieht einige leere Plätze wo Schüler noch vor Sechs Monaten saßen und zusammen gelacht haben. Man sieht die traurigen blicke der Mitschüler, wenn ihr Sitznachbar nicht mehr da ist, weil er sich dem Widerstand angeschlossen hat.
Ich höre Nachrichten von Eltern, die mir mitteilen das ihr Kind gefallen ist und mir die Sterbeurkunde schicken. Ich unterschreibe täglich wegen Todesfällen Kündigungen. Eltern kommen und räumen die Zimmer ihrer Toten Kinder aus, weil diese gefallen sind, weil sie sich umgebracht haben, weil sie sich dem Widerstand angeschlossen haben.
Wöchentlich kommt der Imperator vorbei und man sieht ihm die Wut an. Er ist sauer, weil die Schüler gehen, weil sie Tod sind, weil sie Sterben und das zu schnell. Er fragt immer am Freitag, wieso niemand kämpft, wieso sie so schnell sterben und nicht um ihr Leben kämpfen, wenn sie getroffen sind, sondern lieber den Gnaden Tod bevorzugen.
Ich sehe in den Blicken meiner Schüler ihre Angst und die Wut, die Trauer und Einsamkeit. Ich kenne diese Mischung, ich kenne jeden einzelne Gedanken in so einer Situation und ich weiß, wie schrecklich es sich anfühlt so leben zu müssen und dennoch ist aufgeben das letzte was man tun sollte, auch in so einer Lage.
Heute ist wieder Freitag und der Imperator steht vor der Schülerschaft und läuft auf und ab. Die Frauen des verstorbenen Imperators haben sich dem neuen Imperator angeschlossen und die dritte Frau und somit letzte Frau hat den ehemaligen General geheiratet, somit wird das Kind automatisch als neuer Imperator gewählt, falls der ehemalige General stirbt. Das Kind in ihrem Bauch gehört eigentlich zur Familie des verstorbenen Imperators, aber das will keiner aussprechen, man verachtet nur Ihre Entscheidung und ich habe den Eindruck das sie bloß Macht haben will, so wie die anderen beiden Frauen. Sie wehren sich nicht und halten die Stellung und wahren ihr Gesicht, aber das haben sie längst verloren.
Als General Owen reinkommt wirkt er nicht mal müde, er funktioniert besser als je zuvor, lässt sich nichts anmerken und wahrt sein Gesicht. Er bringt den Soldaten Zucht und Ordnung bei. Als der Imperator ihm zunickt stellt er sich vor seine Männer, "möchte jemand aufgeben?" fragt er, niemand rührt sich. "Möchte sich jemand dem Feind anschließen?" fragt er nach und keiner bewegt sich, bis jemand außerhalb der Reihe steht.
Alle halten innen, der Junge geht in den Vierten Jahrgang und reißt sich die Abzeichen von der Uniform, lässt seinen Mantel fallen und dreht sich um. Er blickt zur Seite, "so viel zur Kameradschaft." Damit geht er den Mittelgang entlang, bevor er die Tür erreicht hat, wirft jemand einen Dolch und er fängt ihn auf, verletzt sich aber an der Hand. Er blickt den Dolch an und dann seinen Kameraden. Ohne ein Wort lässt er den Dolch fallen und Owen sieht ihn an, "nicht so schnell." sagt er und beide Soldaten bleiben stehen.
"Zuerst mal wer hat dir erlaubt zu reagieren?" fragt er, kriegt aber keine Antwort. "Ich habe die Frage gestellt und er entschied sich zu antworten. Stelle dich niemals zwischen die Entscheidung eines Mannes und der Tat, die er vollbringt." Damit deutet er auf den Soldaten, der den Dolch geworfen hat und verpasst Ihm eine, "habe ich dir gesagt du sollst darauf reagieren? Merkt euch eines, ein Soldat der Zwischen zwei Seiten steht ist berechenbar. Ein Soldat, der eine Entscheidung getroffen hat, ist berechenbar. Ein Soldat, der vor all seinen Kameraden sich dazu bekennt zu gehen ist berechenbar. Niemals und ich meine Niemals wagt ihr es einem Soldaten von hinten einen Dolch in den Rücken zu werfen. Das machen Feiglinge, um den Feind nicht in seinen letzten Sekunden ins Gesicht zu blicken und zu sehen was sie sehen werden, wenn ihr an seiner Stelle seid. Mach das nie wieder oder du lernst an seiner Stelle zu sein. Er traf eine Entscheidung und diese zieht er durch, ihr werdet ihn nicht hindern und auch nicht aufhalten. Er wird sich das überlegt haben und seine Entscheidung gefällt haben."
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Wonderland
ФэнтезиAurelia weiß das es Vampire, Elben und Elfen gibt, dennoch ist sie normal aufgewachsen in Los Angeles. Sie genoss die Sommer am Strand, lernte Klavier und wuchs bei ihrem Dad auf, bis der eines Tages beschloss sie in die Schweiz zu schicken, eigentl...