Patenschwester

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Kommandant Jeremy

Der Schnee liegt wie eine Decke über der Schule. Morgens die Schüler dazu zu bewegen draußen laufen zu gehen wird immer schwieriger, da vor allem die Mädchen sich immer beschweren. Auch diesen Morgen ist es wieder schwer und dennoch stehen alle hier auch Aurelia. Von ihr erwarte ich es eigentlich nicht das Sie hier steht, aber dennoch läuft Sie jeden Morgen mit, macht den Morgensport mit geht dann erst dem regulären Unterricht nach.

"Ihr kennt das Spiel ja schon, einmal die gleiche Runde wie gestern." Damit laufen wir los und Riven grinst vor sich hin, seitdem der aus den Ferien zurück ist, hat der irgendetwas was ich nicht deute kann, was ihn aber grinsen lässt. Er wirkt glücklich und zufrieden mit sich selbst was früher nicht so oft der Fall war.

Rory läuft neben einer Gruppe von Mädchen her und man sieht den Atem der anderen. Weiße Nebelschwaden fliegen vor ihnen her und lassen die kalte Luft in ihre Lungen. Ich lächle leicht und laufe weiter, führe die Gruppe einmal durch den Wald und dann zurück. Ein paar Übungen noch und dann ist der Sport für heute Morgen geschafft.

Umgezogen und ein wenig aufgetaut geht es zum Frühstück wo Fletcher an seinem Gewohnten platzt sitzt, er macht sich nicht viel aus den neuen Regeln. Als Rory sich zu ihm setzt lächelt er leicht, man merkt ihnen ihre Beziehung kaum an, was natürlich strikt nach Protokoll ist, aber auch bestimmt schwer. Ich habe das Glück, das ich meine Freundin küssen kann, wann ich will, auch wenn Sie derzeit mich eher als Heizkissen missbraucht, da ihr bei diesem Wetter ständig kalt ist.

Kurz küsse ich meine Freundin, wie so oft sitzt Sie bei ihren Freunden und friert. Ich lächle leicht und frühstücke in Ruhe bevor der Unterricht beginnt.

Die nächsten Stunden haben Sprachen, Gesang, Tanz und Geschichte sowie Benimmunterricht und Kampftraining. Der Stundenplan ist länger geworden, dafür haben wir kaum Hausaufgaben auf. Der Stundenplan gefällt mir besser, früher hatten wir sehr viel Zeit für uns allein was dazu geführt hat das man auf Dumme Ideen gekommen ist, aber jetzt gibt es das nicht mehr, denn bis um Fünf Uhr am Nachmittag haben wir Unterricht. Um Sechs gibt es schon Essen, somit bleibt da nicht viel Zeit für Dummheiten.

Sobald der Schultag vorbei ist, laufe ich auf mein Zimmer, ich bin erledigt. Ich lege meine Tasche auf dem Tisch ab und ziehe meine Uniformjacke aus und öffne die oberen beiden Hemdknöpfe und atme tief durch. Ich blicke zu einem Bild von mir und Rory. Wir waren noch klein und haben im selben Bett geschlafen, weil wir beide Krank waren. Sie hat ihre Pinke Decke einmal um ihr Bein gewickelt und schläft mit einem Stoffigel in ihrem Arm, ich habe einen Rennauto Schlafanzug an und ein Plüschbären in der Hand.

Ich denke derzeit oft an die alten Zeiten, wo Rory nur mich hatte und keinen Freund oder zweiten Vater. Wo Sie mich ansah und ganz große Augen gemacht hat. Oft frage ich mich was wäre passiert wäre Sie nicht mehr hier, wie wäre es dann gewesen?

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen als es an der Tür klopft, "herein?" sage ich, "Abendessen?" fragt Riven und ich nicke und ziehe mir meine Uniformjacke wieder über und folge ihm aus meinem Zimmer.

Das Abendessen vergeht ohne viele Ereignisse, die meisten reden leise untereinander oder essen einfach weil Sie zu müde zu allem sind.

Nachdem ich fertig bin, laufe ich ein wenig über das Gelände, "bist du immer noch in Gedanken?" fragt mich Rory und läuft neben mich her, "ich habe dich gar nicht gehört." gebe ich zu und Sie nickt, "ist mir durchaus aufgefallen, möchtest du darüber sprechen?" Ich sehe Sie an, "dafür müsste ich wissen was mir fehlt. Ich denke nur oft an die alten Zeiten wo du noch deutlich kleiner warst und mich immer wieder wie einen großen Bruder betrachtet hast."

Sie lächelt, "ja, das waren schöne Zeiten. Doch auch heute sind sie nicht vorbei. Wir gehen auf die gleiche Schule, haben mehr oder weniger viel Zeit zusammen und spätestens beim Training sind wir doch auch zusammen, außerdem kannst du mich jederzeit besuchen kommen. Wir sind wie Geschwister, zwar nicht mit gleichen Blut verwandt, aber das steht nur an zweiter Stelle."

Ich lächle und drücke ihre Hand kurz, "reiten wir eine Runde?" Ich sehe sie an, "jetzt, bei dem Wetter?" frage ich nach und Sie sieht mich an und nickt. Damit laufen wir zum Stall und leihen und Zwei Pferde aus und reiten ein wenig am Waldrand entlang und genieße die Stille. Ab und zu blicke ich in den Himmel da der Winter längst bei uns einzogen ist, sieht man die Sterne heute besonders gut. "Wie läuft es mit Fletcher?" frage ich nach und sehe sie kurz an, "recht gut, wir haben nicht viel Zeit zusammen, was daran liegt das wir nicht in der gleichen Klasse sind und wir bis am frühen Abend Schule haben und selbst danach will jeder etwas von uns somit sehen wir uns an den Wochenenden oder beim Essen. Es ist recht nervig, weil ich gern Zeit mit ihm verbringe, er hat sowas beruhigendes an sich, aber dadurch dass wir so eingespannt sind, sieht man sich kaum, spricht kaum da die Zeit fehlt und nun ja, es kränkt ein wenig unser beider Ego."

Ich grinse, "das kenne ich sehr gut, auch wenn es mich nicht so hart trifft. Ich sehe meine Liebe auch meist beim Essen oder am Abend da sonst die Zeit fehlt." Rory lächelt, "wir sollten uns nicht beschweren. Riven hat es viel schlimmer getroffen, der muss immer warten bis Wochenende oder Ferien sind damit er Enzo sehen kann." Ich stimme ihr zu, "ich weiß zwar nicht was bei ihm los ist, aber grinst die ganze Zeit, was hat der eigentlich?" frage ich nach, "nun ja, sein Vater hat ein paar seiner Verbesserungsvorschläge für die dunkle Seite dem Parlament vorgeschlagen und sie haben dafür gestimmt. Dann ist er sehr glücklich, weil er Enzo hat und es gibt Gerüchte das er einen Hund bekommen wird, aber ob da was dran ist, ist nicht ganz klar."

Ich kann mir denken was ihn so glücklich macht, "wir sollten zurück. Morgen ist ein langer Tag." Damit kehren wir um und reiten ein wenig schneller zur Schule zurück und der Stalljunge kümmert sich um die Pferde.

Wir laufen auf unseren Gang und kurz nehme ich Rory in den Arm, bevor ich mich auf mein Zimmer verziehe und mich mit neuen Klamotten unter dem Arm zu den Waschräumen begebe und mich fertig fürs Bett mache.

Zurück in meinem Zimmer sitzt meine Freundin auf meinem Bett und hält eine dampfende Kanne in der Hand. Ich lächle Sie an, "immer noch so kalt?" frage ich und Sie nickt und hat schon dicke Socken an und einen meiner Pullover, die ich ihr ausgeliehen habe. Ich werde diesen Pullover wohl nie wieder in meinem ganzen Leben sehen.

Sobald ich für morgen alles vorbereitet habe, lege ich mich unter die Decke und meine Freundin kriecht zu mir und kuschelt sich an mich. "Du bist schön warm." Ich grinse und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn, "schlaf gut meine Liebe." Sie zieht mich enger an sich und ich spüre, wie Sie langsam einschläft. Ich blicke Sie ein paar Minuten an, bevor mich die Müdigkeit selbst einholt und ich langsam einschlafe. 


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