Hinrichtungen

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Constantine

Ich blicke an die Decke, seit einigen Tagen bin ich zurück und der Imperator war so freundlich mich bei sich aufzunehmen. Seine Familie sitzt im Kerker und wartet auf die Hinrichtung, die sie erwartet nachdem Verrat an ihrem Imperator Ehemann und Vater.

Ich kann mir gut vorstellen, wie er sich fühlt. Ich habe mich an diesem Punkt auch sehr allein gefühlt, auch wenn meine Familie noch lebt, bin ich dennoch allein. Meine Familie hat mich im Stich gelassen und ich musste allein zurechtkommen mit einem Baby was nicht meins ist, aber was ich zu meinem gemacht habe. Ich liebe Aurelia über alles und ich werde auch, bis ich sterbe nur das Beste für sie wollen, weshalb es mir nicht schwergefallen ist sie und Fletcher in die Schweiz zu schicken zusammen mit Dr. Goya. Es ist das Beste für die beiden und deren Beziehung. Aurelia muss lernen zurechtzukommen mit dem was Sie nun ist und ich bin stolz auf sie das mein Plan so funktioniert hat, wie er sollte.

Als es klopft setzte ich mich auf, "herein." sage ich und der Imperator steht drin. Ich blicke ihn an, "wie ich sehe bist du wieder in Gedanken versunken." Ich nicke und er zieht sich einen Stuhl heran und setzt sich drauf.

"Heute finden die Hinrichtungen statt." sagt er und ich lasse meine Beine über der Bettkante baumeln. "Es ist ihre Entscheidung, sie müssen niemanden Hängen oder hinrichten lassen. Das ist ihr Land, man hat sie ausgesucht." Er blickt mich an, "ich mache mir darüber keinen Kopf, ich mache mir über was ganz anderes sorgen." Ich nicke und blicke ihn schweigend an. "Mein Geliebter will mich umbringen, er liebt mich zwar, aber gehört dem Feind an. Ich ertrage das nicht sonderlich gut und dennoch muss ich ihn beseitigen lassen."

"Ich kann nur bedingt nachvollziehen, wie sie sich fühlen." Der Imperator lächelt leicht, "das macht nichts, ich habe ihnen viel zu verdanken und dennoch werden sie immer noch behandelt wie ein Kriegsverbrecher. Ich habe meine Tochter einem Kriegsverbrecher anvertraut, der jetzt mit ihr in der Schweiz ist, ich habe ein Land, das liegt in Schutt und Asche und ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Ich sitze hier im Palast und höre mir alles an, aber ich kann nichts vernünftiges Feststellen."

Leicht blicke ich auf meine Finger, "warum entscheiden sie nicht einfach, der Zweite General scheint ein guter seiner Art zu sein, wenn sie ihm ein wenig Freiraum lassen, wird er Ihnen schon helfen. Hören sie dem Widerstand zu und dann werden sie auch dort Hilfe bekommen. Sie sind nicht als Imperator geboren worden, sie waren mal ein ganz normaler Arbeiter, denken sie so, dann wird auch ihr Reich wieder in die richtige Richtung finden."

Er sieht mich an, "denkt Aurelia auch so?" Ich nicke, "ja, sonst würde sie nicht immer mit dem Kopf zuerst durch die Wand rennen. Sie mag manchmal recht kühl sein, aber sie wägt ab was am Ende das Beste ist. Sie haben gesehen das sie dem Hauptmann nicht seinen Wunsch erfüllt hat, sie lässt ihn am Leben, weil er ein Denker ist, jemand der eigentlich wirklich Intelligent ist."

Der Imperator nickt, "irgendwo hast du recht." Ich lächle leicht, als es erneut klopft kommt ein Butler rein, "die Hinrichtungen wären vorbereitet." Der Imperator nickt und erhebt sich von seinem Stuhl. Leise geht der Butler wieder und mich blickt der Imperator an, "zieh dich an, du wirst vorerst an meiner Seite sein. Ich brauche jemanden der mir erzählt wie mein Kind großgeworden ist. Ich nehme sie dir nicht weg, das wäre nicht fair. Du hast dich um sie gekümmert als es keiner sonst wollte. Du gabst ihr ein Zuhause und jemanden den sie Lieben kann, der ihr Zuneigung gibt und ihr ein Dach über dem Kopf, warme Mahlzeiten und der für sie da war in dunklen Zeiten sowie in hellen. Du hast deinen Sohn nicht aufwachsen sehen, aber ich weiß das du jedes Jahr an seinem Geburtstag eine Laterne hast steigen lassen damit du ihn nicht vergisst. Ich habe dich beobachten lassen, nur habe ich nicht das gleiche für deinen Sohn getan wie du für meine Tochter. Ich hoffe sie wird noch viele Erinnerungen mit dir haben."

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