Geschafft

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Schmerz durchzuckt meinen ganzen Körper. Meine Arme beginnen zu zittern und meine Knie fühlen sich an, wie Wackelpudding. Mein Oberkiefer tut schon ganz weh, vom Zähne zusammen beißen und ich hab Mühe mich auf den Beinen zu halten. Was zur Hölle mache ich hier nur?! Wieso dachte ich bloß, dass das hier eine gute Idee wäre? Ich ziehe den Griff um Julias Bein noch fester. Komm schon Jack, vermassel das jetzt bloß nicht! Reiß dich zusammen, sonst war alles umsonst. Die anderen kriegen das doch auch hin. Angestrengt zwinge ich mich zu einem Lächeln. Immer schön lächeln. Bloß nicht verkrampft aussehen. Immer schön aussehen, als hätte man Spaß. Auch wenn das vielleicht gar nicht der Fall ist. Was in meinem Fall wiederum sowas von der Fall ist. Verdammt ich darf nicht so oft an das Wort Fall denken, sonst falle ich tatsächlich noch hin. Meine Schulter, auf welcher Julias Fuß steht, schmerzt immer mehr. Lange kann ich das wirklich nicht mehr aushalten.

Gerade als ich denke es geht nicht mehr, springt Chrissy vor mir von der Cheerleader Pyramide herunter, macht ein Rad und mehrere Saltos, während Julia und Sophie elegant von der Pyramide herunter gelassen werden. Erleichtert atme ich aus. Meine Arme und Beine schmerzen immer noch und am Liebsten würde ich mich vor Anstrengung einfach auf den Turnhallenboden fallen lassen. Aber das geht nicht. Wir müssen Haltung bewahren. Wie in den unzähligen Trainingsstunden geprobt, mache ich also synchron mit Sophie ein Rad in Richtung Zuschauertribüne und stelle mich dann an Chrissys rechte Seite, während sich die anderen Mädels ebenfalls mit den verschiedensten akrobatischen Kunststücken um uns herum positionieren. Erst als ich die Zuschauer klatschen sehe, erreichen auch ihre Jubelschreie wieder meine Ohren.  Ich atme erleichtert aus, alle Anspannung fällt von mir ab und ich kann sogar ein echtes Lächeln auf meinen Lippen spüren und nicht nur das Vorgespielte. Ich lege meinen Arm um Chrissy, die mich erfreut angrinst und mit ihren Lippen ein "Super" formt. Ich grinse noch breiter und widme mich wieder der Zuschauermenge, als mein Blick auf Dustin trifft. Auch er grinst mir zu und hält begeistert seinen Daumen nach oben. Als das Basketballteam die Halle betritt, fällt schließlich die letzte Anspannung von mir ab und ich lasse entspannt meine Schultern sinken. Geschafft.

"Hey Jackie, das war großartig." Chrissy kommt zu mir und umarmt mich. "Danke Chrissy. Aber so super war ich nun auch wieder nicht. Ich wäre da fast zusammen gebrochen. Wirklich, ich muss echt mehr Kraftübungen machen. Aber du warst wirklich super Chrissy. Du kannst das echt total gut.", erkläre ich, während ich mich wieder aus ihrer Umarmung löse. Sie grinst mich an. "Jetzt sei nicht so bescheiden. Du warst auch richtig gut. Und vergiss nicht, das war dein erster richtiger Auftritt, vor der ganzen Schule." "Ja schon aber-", weiter komme ich nicht, denn da schlingen sich plötzlich zwei starke Arme von hinten um mich. "Hey Süße." "Chad.", entgegne ich erfreut und drehe mich in seiner Umarmung zu ihm herum, um ihn zu küssen. "Du warst da draußen echt hübsch.", flüstert er gegen meine Lippen und ich spüre, wie mir die Hitze in die Wangen steigt. Ich hab mich immer noch nicht daran gewöhnt, solche Komplimente zu bekommen. Da gesellt sich auch noch Jason zu uns. "Hey na Mädels. Ihr ward mal wieder super vorhin." "Natürlich waren wir das.", entgegnet Chrissy lächelnd und gibt ihrem Freund einen Kuss.

"Hey, Jack!", höre ich plötzlich eine mir bekannte Stimme rufen. Ich drehe mich erfreut herum und winke Dustin fröhlich zu. Er winkt zurück und bedeutet mir mit einer Handbewegung, dass ich zu ihnen rüber kommen soll. Ohne zu zögern, will ich schon los laufen, als ich ein genervtes Stöhnen hinter mir höre. "Echt jetzt, Jackie? Du hängst immer noch mit diesen Freaks ab?", fragt Jason genervt. Ich sehe wieder zu meinen neuen 'Freunden', welche mich, mit Ausnahme von Chrissy, abwertend ansehen. "Was wollen die überhaupt noch von dir? Wissen sie denn nicht, dass du jetzt zu den Coolen gehörst?", fragt Chad, ebenso genervt, wie Jason. Ich sehe unsicher zwischen ihnen hin und her.  "Nun ja...ich ähm....sie... sie sind meine Freunde.", erkläre ich nervös. Chad kommt zu mir und legt lachend einen Arm um mich. "Wir sind doch jetzt deine Freunde. Du brauchst diese Spinner nicht mehr."

 "Aber...ich...ähm-" "Ach, lasst sie doch Jungs. Sie hat eben auch andere Freunde.", hilft Chrissy mir und lächelt mir sanft zu. Dankbar lächle ich zurück, doch die Jungs sind anderer Meinung als Chrissy. "Ist ja auch egal. Lasst uns Mittag essen gehen, ich hab einen Riesen-Hunger.", erklärt Chad, woraufhin sich die Gruppe in Richtung Cafeteria bewegt. Ich schaue noch einmal zu Dustin, Mike und Max zurück und werfe ihnen einen entschuldigenden Blick zu, als ich ihre erwartungsvollen Gesichter sehe. Max scheint den Jungs irgendetwas zu sagen, woraufhin beide enttäuscht ihr Gesicht verziehen und ihren Blick von mir wenden. Als sie ohne noch einmal zurück zu sehen, die Halle verlassen, versuche ich den schmerzenden Stich in meiner Brust zu ignorieren. "Jackie, kommst du?", fragt Chad ungeduldig und nimmt meine Hand um mich mit sich zu ziehen. 

Cherry (Eddie Munson ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt