"Ehem.", räuspert sich Steve hinter mir und da wird mir wieder bewusst, dass uns gerade alle zu sehen. Etwas peinlich berührt löse ich mich aus Eddies Umarmung und sehe verlegen zu Boden. Was hab ich mir nur dabei gedacht? Wieso hab ich das gerade gemacht? Dabei sehe ich im Augenwinkel deutlich Eddies Grinsen. Steve räuspert sich noch einmal und sagt schließlich "Also, da das jetzt geklärt ist..." Er sieht noch einmal zwischen Eddie und mir hin und her, bevor er sich wieder an die Anderen wendet. "Können wir uns jetzt wieder den wichtigen Dingen zu wenden?"
Nachdem Dustin, Eddie eine Flasche Wasser gegeben hat, erzählt er schließlich was, während unserer Abwesenheit passiert ist. "Als ich am Ufer ankam, hab ich versucht euch anzurufen, aber mein Funkgerät war kaputt und durchnässt. Alsooo...ähm hab ich getan, was ich anscheinend jetzt immer mache..."
Ich merke wie er den Augenkontakt mit mir meidet, als er schließlich sagt: "Ich bin weggerannt." Er lacht zwar, während er die Worte ausspricht, doch es ist kein echtes Lachen. Es ist ein Lachen, welches nur seine Unsicherheit und seine Verzweiflung überspielen soll. Er hat Angst und ist enttäuscht von sich selbst. Und...und es ist ihm irgendwie...peinlich. Als sich unsere Blicke treffen, schaut er schnell zu Boden. Besorgt sehe ich ihn an. "Hey Eddie, das...das ist in Ordnung. Jeder würde in so einer Situation weg rennen. Es ist okay, Angst zu haben.", versuche ich ihn auf zu muntern. Als er seinen Blick hebt, sehe ich so etwas wie Hoffnung in seinen braunen Augen schimmern. Dankbar lächelt er mich an und will gerade etwas sagen, doch Nancy kommt ihm zuvor.
"Eddie, weißt du wann genau das war? Also der Angriff?" Eddie nickt. "Ja...ich...ich weiß genau, wie spät es war. Mein Walkie-Talkie ist nicht das Einzige, was nass geworden ist." Eddie nimmt seine Armbanduhr ab und wirft sie Nancy zu, die sie geschickt fängt und auf das Ziffernblatt sieht. "09:27Uhr.", stellt sie nickend fest und Robin ergänzt: "Genau, als unsere Taschenlampen explodiert sind." "Und was bedeutet das jetzt?", fragt Steve verwirrt.
"Dass diese Energie...die unsere Taschenlampen explodieren lassen hat, Vecna war, als er Patrick angegriffen hat." Während wir reden schaue ich verwirrt zu Dustin, der die ganze Zeit auf und ab geht und immer wieder auf seinen Kompass sieht, doch ich denke mir nichts weiter dabei. "Immerhin. Wir wissen also wie Vecna angreift." "Ja und von wo er das tut.", ergänzt Lucas. Max überlegt kurz und sagt schließlich: "Also müssen wir ihn nur auf der anderen Seite finden und töten ihn dann."
"Ja aber dazu müssen wir erst einmal auf die andere Seite kommen.", stellt Nancy fest. "Ich wünschte El hätte noch ihre Superkräfte." "Ja, ich auch." pflichtet Lucas, Max bei. "Hey Leute, ähm Henderson ist nicht sowas, wie verflucht oder so?" Eddie deutet auf Dustin der immer noch verwirrt auf und ab geht. Steve sieht zu ihm. "Verflucht? Nein, nein der ist okay. Abgedreht? Auf jeden Fall." "Booooom!", macht Dustin auf einmal laut und ich erschrecke mich so sehr, dass ich einen Schritt zurück weiche und dabei an Eddies Brust hinter mir stoße.
"Whoa, alles gut, Prinzessin.", sagt er amüsiert und hält mich an meinen Oberarmen fest. "Sorry.", murmele ich nur schnell und merke dabei, wie ich schon wieder rot werde.
"Bada-bada-booom.", macht Dustin erneut, aber diesmal leiser. Steve sieht ihn mit hoch gezogener Augenbraue an. "Ich hatte Recht.", erklärt Dustin schließlich. "Skull Rock war im Norden." "Ernsthaft, Henderson? Dein Ernst?! Das hier ist Skull Rock!" Steve zeigt wütend auf den Felsen. "Du liegst total, absolut, 100 Prozent falsch, okay?" "Ja." entgegnet Dustin. "Und Nein." Er hält seinen Kompass hoch. "Dieser Kompass hier, funktionierte als wir bei den Wheelers weg sind. Aber er fing an zu spinnen, je weiter wir Richtung Osten gegangen sind. Und jetzt ist er voll daneben. Also muss ihn irgendetwas durcheinander gebracht haben, was eine starke elektromagnetische Anziehungskraft besitzt. Und wisst ihr noch was so eine starke Anziehungskraft besitzt?" Aufgeregt sieht er in die Runde, doch ich verstehe leider nur Bahnhof. "Ein Tor.", stellt Nancy schließlich grübelnd fest. "Richtig. Ein Tor." "Aber wir sind nicht in der Nähe des Labors." "Ja aber vielleicht gibt's irgendwo...noch ein zweites Tor."
Dustin spaziert geradewegs in den Wald hinein. "Hey, hey, hey! Wo willst du hin?", ruft Steve ihm nach. Dustin hält inne und dreht sich genervt um. "Dieses Tor, ist unsere einzige Möglichkeit Vecna zu finden und damit Eddie und Max zu retten. Also sage ich wir folgen dem Kompass. Was sagst du Eddie, der Verbannte?", fragt Dustin und macht eine feierliche Geste. Alle sehen gespannt zu Eddie, welcher grübelnd zu Boden schaut. "Ich sage, du willst, dass ich mitkomme nach Mordor, was ich...wenn ich ganz ehrlich bin, für ne bekloppte Idee halte." Er schaut in den Himmel. "Aber das Auenland,... das Auenland brennt." Dustin beginnt aufgeregt zu hüpfen und ich weiß auch wieso, denn ich habe Eddies Anspielung auf "Der Herr der Ringe" verstanden. "Auf nach Mordor, also."
...
Alle folgen Dustin, während Steve immer noch verwirrt an dem Felsen steht. "Was zur Hölle ist Mordor?" Ich sehe ihn genervt an. "Echt jetzt Steve?" "Was?", er zuckt mit den Schultern. "Herr der Ringe?", frage ich, ungläubig, dass er die Geschichte nicht kennt. "Noch nie gelesen." "Ja. Offensichtlich." Ich greife nach Steves Handgelenk und will ihn mit mir ziehen, um den Anderen zu folgen, doch als ich den Weg hinunter laufe bleibe ich plötzlich wie erstarrt stehen, denn etwas versperrt mir den Weg. Es ist die Uhr.
Erschrocken weiche ich zurück und will mich zu Steve herum drehen. Doch Steve ist nicht mehr da. Und auch sonst niemand. Ich bin alleine. Denke ich zumindest, bis ich plötzlich eine tiefe, raue Stimme hinter mir höre. "Jackie."
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Cherry (Eddie Munson ff)
FanfictionJackie ist in ihrem Abschlussjahr an der Hawkins-High. Sie ist Cheerleaderin mit ihrer besten Freundin Chrissy und führt ein ganz normales Teenager Leben mit Partys, Schule und Jungs. Als Chrissy jedoch bei einem mysteriösen Unfall stirbt, steht Jac...