Er lächelt erneut und da schießt mir wieder die Frage in den Kopf, wieso er mir so bekannt vorkommt. "Jackie, wie die Gitarristin von den Runaways. Jackie Fox.", stellt er erfreut fest. Ich sehe erstaunt auf. "Du kennst die Runaways?", frage ich neugierig. Er beginnt zu lachen. "Du fragst mich ob ich die Runaways kenne?! Schätzchen ich kenne alle guten Rock Bands und Sänger. Ich meine komm schon, Cherry Bomb ist der erste Track auf meiner Lieblingskassette." "Wirklich?" Überrascht sehe ich ihn an. Er legt seine Stirn in Falten und kneift seine Augen zusammen um zu überlegen. "Hm. Nein. Das war ne Lüge, vielleicht ist es auch Track 9 oder 10, aber er ist auf jeden Fall drauf.", erklärt er und beginnt dabei wieder zu lachen und diesmal muss auch ich lachen. "Pssscht! Seid ihr verrückt?! Habt ihr nicht gehört was Mrs. Clarke gesagt hat?", fragt plötzlich ein Mädchen, aus der ersten Reihe, von der ich nicht gedacht hätte, sie jemals beim Nachsitzen zu sehen. Na gut, ich hätte auch niemals gedacht, dass ich mal zum Nachsitzen muss. "Wir kriegen noch alle Ärger wegen euch!". Der braunhaarige Junge verdreht genervt die Augen und macht dann ein Gesicht, als wollte er sie nachäffen. Ich muss erneut lachen, womit ich mir einen warnenden Blick von dem Mädchen einfange, aber das ist mir egal.
Nachdem ich mich wieder eingekriegt habe, grinst der Junge mich an und hält mir seine Hand hin. Seine Finger sind mit unzähligen Ringen geschmückt, was irgendwie anders, aber cool ist. "Ich bin übrigens Eddie." Ich nehme seine Hand um sie zu schütteln und als er mir zuzwinkert trifft es mich plötzlich, wie ein Blitz. Ein Bild aus meiner Erinnerung taucht vor meinem inneren Auge auf. Ein Bild von einem kleinen dunkelhaarigem Jungen, der mir verschmitzt zuzwinkert und mit einem Schlag, weiß ich plötzlich wieder, wieso er mir die ganze Zeit so bekannt vorkommt. "Eddie?", frage ich verwundert. Er nickt grinsend. "Eddie...Munson? Du- du...wir...ich.", stammele ich, ohne dabei wirklich einen sinnvollen Satz heraus zu bekommen. "Hast du es endlich gemerkt?", fragt er amüsiert. Ich sehe immer noch völlig verwirrt zu ihm auf. "Oh man, die ganze Zeit habe ich mich gefragt, wieso du mir so bekannt vorkommst." Er lacht erneut. "Haha. Schön zu hören, dass du mich nicht ganz vergessen hast, oder zumindest dein Unterbewusstsein nicht.", entgegnet er grinsend.
"Gott, es tut mir so Leid. Wieso...wieso hast du nichts gesagt ich...", frage ich schließlich verwirrt. "Ich wollte sehen wie lange du brauchst, um es zu merken.", er grinst mich neckisch an. Ich muss ebenfalls grinsen. "Tut mir Leid, aber ich hab dich wirklich nicht wiedererkannt. Du-du hast dich so ver-" "-ändert?" Er lacht amüsiert auf. "Ja ich weiß, damals hatte ich noch nicht diese tollen Haare und diese..." Ich spüre wie mir die Hitze in die Wangen schießt, als er plötzlich sein Shirt hochzieht, um mir ein Tattoo eines Totenkopfes zu zeigen. "...diese endgeilen Tattoos hier." Ich muss lachen. "Ja und damals hast du dich auch noch ganz anders angezogen und diese modischen Ringe, sind auch neu." Ich will gerade auf seine Ringe deuten, als ich bemerke, dass meine Hand immer noch in seiner liegt.
Peinlich berührt, ziehe ich sie wieder zu mir und merke, wie sich meine Wangen dabei erneut röten. Eddie scheint das zu merken, sagt aber nichts sondern grinst mich nur neckisch an. "Stimmt. Zu einer Mode-Ikone wurde ich erst in der Highschool.", scherzt er lachend und als ich ihn so ansehe und sein Lachen in meinen Ohren höre, fällt mir plötzlich auf, wie sehr ich ihn all die Jahre vermisst habe. Irgendwie merkwürdig, wenn man bedenkt, dass wir damals auf der Grundschule nicht mal wirklich befreundet waren, auch wenn ich mir das immer gewünscht hatte. "Oh man, das ist aber echt schon lange her." Ich nicke zustimmend. "Damals war ich..." Ich überlege kurz. "Ich war gerade mal sieben." "Sieben?!" Eddie lacht erneut auf. "Dann muss ich ca. 10 gewesen sein. Oh man das ist wirklich schon echt lange her." Sein Lachen zaubert mir eine Gänsehaut auf meine Oberarme. Es klingt ganz anders als damals. Irgendwie erwachsener. "Du hast dich echt verändert, Eddie Munson.", erkläre ich immer noch lächelnd und sehe in seine dunkelbraunen Augen. Er hört auf zu lachen und sieht mir nun ebenfalls in die Augen, was mich irgendwie nervös werden lässt. "Und du hast dich gar nicht verändert, Jackie Harrington"
Ich lächele ihn verwirrt an. "Ach ja?" "Ja, du bist noch genauso wie damals." Meint er das ernst? Ich sehe doch komplett anders aus als damals. Es ist ein Wunder, dass er mich überhaupt wiedererkannt hat. "Bist du sicher? Also ich finde schon, dass ich mich verändert habe.", erkläre ich. "Meine Haare, ich glätte sie jetzt und ich trage die Brille nicht mehr und außerdem bin ich-" er unterbricht mich. "Mag sein, dass du deine Haare jetzt anders trägst, oder statt der Brille Kontaktlinsen, aber dein Lächeln ist noch genau, wie damals. Deine Augen sind immer noch die Gleichen und du liebst es noch immer zu zeichnen." Er deutet mit seiner Hand auf meinen Hefter. "Oh, und offenbar magst du immer noch die selbe Art von Musik, wie damals,...Cherry Bomb.", bei dem Kosenamen muss ich grinsen.
Eine Zeit lang sieht Eddie mich einfach nur an, was mich erneut etwas nervös werden lässt. Peinlich berührt wende ich meinen Blick von ihm ab und schaue verlegen auf meine Hände. "Außerdem bist du immer noch genau so hübsch, wie früher." Da hebe ich den Blick wieder. Hat er hübsch gesagt? Findet er wirklich, dass ich damals hübsch war? Augenblicklich werde ich rot, woraufhin er lachen muss. "Oh und deine niedliche Verlegenheit, hast du offenbar auch nicht abgelegt." Nicht nur meine Wangen sind jetzt rot, sondern auch mein ganzes Gesicht. Ich würde mir am Liebsten die Jacke ausziehen, wegen der so plötzlich entstandenen Hitze hier drin. Aber das würde meine Nervosität nur noch mehr unterstreichen. Also sehe ich einfach wieder gespielt selbstbewusst zu ihm hoch. In seinen braunen Augen liegt ein warmes Funkeln, was mir nicht gerade dabei hilft, wieder eine normale Körpertemperatur zu bekommen. Offenbar bekommt Eddie jetzt erst mit, wie lange er mir nun schon in die Augen sieht und wendet sich schließlich mit einem Räuspern ab.
"Auf der Jungs-Toilette geraucht, ja?" Er macht ein gespielt enttäuschtes Geräusch. "Das ist wirklich inakzeptabel. Sowas macht man nun wirklich nicht, Jack." "Ich hab doch gar nicht geraucht, Chad war das!", versuche ich mich zu wehren. "Ach ja?", fragt Eddie mich mit diesem neckischen Grinsen. "Wieso riechst du dann nach Rauch?" Sein Grinsen hat jetzt etwas Provozierendes. "Ich ähm, na weil ich...ich stand direkt neben ihm.", druckse ich herum. "Komm schon du willst mir doch nicht ernsthaft weismachen, dass du nicht auch wenigstens einen Zug von der Zigarette genommen hast?"
Peinlich ertappt schaue ich weg. "Ich ähm...nein ich...". Da beugt er sich plötzlich zu mir vor und ich verstumme augenblicklich. Für einen Moment schweben seine Lippen direkt vor meinen und ich halte angespannt die Luft an, während mein Herz gerade einen Marathon im Sprint hinlegt. Sein Blick gleitet von meinen Augen zu meinen Lippen und dann fängt er plötzlich an zu grinsen. "Wusste ich's doch." Als er sich wieder zurück lehnt, versuche ich so leise, wie möglich die angestaute Luft auszuatmen. "Du hast doch geraucht. Ich hab's gerochen." Immer noch ein bisschen benebelt, gebe ich mich schließlich geschlagen. "Na gut, du hast ja Recht. Aber ich hab wirklich nur einmal dran gezogen.", erkläre ich rechtfertigend. Eddie beginnt wieder zu lachen und hebt abwehrend seine Hände. "Alles gut, du musst dich vor mir nicht rechtfertigen.", lacht er amüsiert. "Ich bin nicht gerade das Vorbild eines Nichtrauchers." Als er mir zuzwinkert, hört mein Herz, für einen Moment auf zu schlagen. "Ich wollte dich doch bloß ärgern."
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Cherry (Eddie Munson ff)
FanfictionJackie ist in ihrem Abschlussjahr an der Hawkins-High. Sie ist Cheerleaderin mit ihrer besten Freundin Chrissy und führt ein ganz normales Teenager Leben mit Partys, Schule und Jungs. Als Chrissy jedoch bei einem mysteriösen Unfall stirbt, steht Jac...