Das ist nicht Vecna

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Als ich klitschnass und völlig aus der Puste am Ufer ankomme, sehe ich gerade noch wie Dustin, Lucas und Max von der Polizei geschnappt werden. Scheiße. Was macht denn die Polizei hier? Schnell verstecke ich mich hinter einem umgestürzten Baum. Als das blaue Licht der Polizei immer dunkler wird, warte ich vorsichtshalber noch 10 Sekunden ab und komme dann vorsichtig aus meinem Versteck heraus. Es ist keiner mehr da, niemand hat mich gesehen. Scheiße. Was soll ich jetzt machen?

...

Immer wieder ängstlich um mich schauend, laufe ich alleine durch den dunklen Wald.  Nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung. Vorhin hatte ich Eddie und die anderen, wodurch ich mich etwas sicherer gefühlt habe. Doch jetzt bin ich ganz allein. Was wenn mich jetzt Vecna wieder angreift? Nein, das tut er bestimmt nicht. Immerhin wollte er mich ja gar nicht töten. Zumindest nicht bevor ich dieser Nina, die Nachricht überbracht habe.

Nein, er wird mich jetzt sicher nicht angreifen. Versuche ich mich selbst zu beruhigen. Dennoch schaue ich mich weiterhin ängstlich um. Doch es nützt nichts. Ich muss den Anderen unbedingt sagen, dass Eddie, Steve, Robin und Nancy durch das Portal gegangen sind. Aber ich habe weder eine Ahnung wo die Polizei sie hinbringt, noch wie ich ohne selbst geschnappt zu werden, mit ihnen reden soll.

Als ich endlich auf eine Straße, raus aus dem Wald gelange, atme ich erleichtert aus. Endlich raus aus diesem gruseligen Wald. Während ich mich erst einmal umsehe, um mich zu orientieren, fällt mir auf, dass ich diese Straße kenne. Wenn ich nach rechts gehe, komme ich nach einer Weile beim Polizei Revier an. Es ist wohl am Wahrscheinlichsten, dass Chief Powell sie mit aufs Revier genommen hat. Also laufe ich ohne weiter nachzudenken die Straße runter, Richtung Stadtzentrum.

Als ich durch die Wohngegend laufe, muss ich wieder an Eddie denken. Ich hätte mit ihm gehen sollen. Egal was er gesagt hat. Ich hätte ihm hinterher schwimmen sollen, sobald er weg war. Er hätte nichts dagegen tun können. Jetzt mache ich mir Sorgen um ihn. Und um Steve. Und natürlich auch um Nancy und Robin. Und ich kann nichts tun. Ich kann ihnen nicht helfen. Ich muss darauf vertrauen, dass ihnen nichts passiert und sie es alleine wieder da raus schaffen. Ich könnte es nicht ertragen, wenn ihnen etwas zustößt.

Deshalb muss ich so schnell wie möglich zu Dustin. Vielleicht hat er eine Idee, wie wir ihnen helfen können. Da fällt mein Blick plötzlich auf die Einfahrt, der Wheelers. Zwei Polizeiautos stehen vor dem Haus. Sie sind also doch nicht im Revier.

Unauffällig schleiche ich um das Haus und sehe vorsichtig durchs Fenster. Dustin, Lucas und Max sitzen auf dem Sofa im Wohnzimmer und Officer Callerhan und Chief Powell stehen vor ihnen und fragen sie etwas, was ich nicht verstehen kann. Dann verschwinden die Polizisten plötzlich mit Max in einem anderen Raum und Dustin, Lucas und nun auch Lucas' kleine Schwester, Erica laufen die Treppen rauf. Ich schleiche weiter um das Haus und schaue nach oben. In dem einem Zimmer brennt Licht und an der Seite des Hauses ist ein Spalier aus Holz angebracht.

Ich laufe zur Hauswand, setze einen Fuß auf die erste Holzsprosse und teste erst einmal sachte an ob es mich überhaupt aushält. Sieht stabil aus. Vorsichtig klettere ich daran hoch, halte mich am Fensterbrett fest und klettere eher unelegant durch das Fenster. "Jackie?!", stellt Dustin erschrocken fest, als ich durch das Fenster auf die andere Seite plumse. "Wo warst du? Und wo sind die Anderen?" "Sie sind durch das Portal gegangen."

Dustin seufzt genervt. "Die sind doch echt so dämlich." Ich rappele mich schnell wieder auf die Beine und gehe zu ihm. "Dustin wir müssen ihnen irgendwie helfen, sie-" "Ich weiß, aber wir sitzen hier erst mal fest. Die Polizei hat uns festgenommen." "Ja das habe ich bemerkt."

Da flackert plötzlich das Licht. Erschrocken sehe ich auf. "Was war das?" Erica sieht ebenfalls zu dem Kronleuchter. "Ähm...Dustin...du sagtest doch...ihr habt Vecna durch Lampen aufgespürt richtig?" Mein Herz schlägt schneller und die feinen Häärchen in meinem Nacken stellen sich auf, bei dem Gedanken an Vecna. "Du meinst...", beginne ich als das Licht immer weiter flackert. "Du meinst das ist Vecna?" Dustin tritt neben mich und sieht sich den Kronleuchter genauer an. "Nein.", sagt er, und scheint über etwas nachzudenken. "Das ist nicht Vecna."

Dustin rennt aus dem Zimmer und kommt zwei Minuten später mit einem Spielzeug zurück. "Dustin was hast du vor?", frage ich ihn verwirrt als er das Gerät an eine Steckdose anschließt und aufs Bett stellt. "Wirst du gleich sehen. Helft mir mal." Lucas, Erica und Ich sehen uns verwirrt an, setzen uns dann jedoch neben Dustin und stecken kleine Glühbirnen in die kleine Spielzeugtafel.

Als alle Glühbirnen eingesteckt sind ruft Dustin laut. "Könnt ihr das sehen?" Verwirrt sehe ich ihn an doch im nächsten Augenblick leuchten alle Glühbirnen hell auf. "Unglaublich." freut Dustin sich und nun verstehe auch ich, was er vor hat.

Er schaut nach oben und ruft. "Okay wir stecken es jetzt aus aber bewegen es nicht. Achtung!" Erica zieht den Stecker. "Okay probiert es jetzt!" Auf einmal beginnt die Tafel vor uns wieder zu leuchten, aber nur an bestimmten Stellen. "Ein H.", stelle ich aufgeregt fest. Der nächste Buchstabe der erscheint ist ein i. "Hi", stellt Dustin fest. "Hi.", ruft Lucas nach oben und ich tue es ihm gleich. "Oh mein Gott, es funktioniert.", freut Dustin sich nervös und auch ich schöpfe wieder Hoffnung. Eddie und den Anderen geht es offenbar gut.

Neue Buchstaben erscheinen auf der Tafel. "G.E.F.A.N.G.E.N." "Gefangen!" "Okay, also sie sind auf der anderen Seite gefangen.", schlussfolgert Lucas. Dustin sieht wieder nach oben. "Könnt ihr nicht wieder zurück durch das Wassertor?" Es dauert eine Weile bis eine Antwort kommt. "Bewacht.", ergeben die Buchstaben diesmal. "Das Wassertor ist bewacht. Okay, ähm wir haben da vielleicht eine Theorie. Wir glauben das Wassertor ist nicht das einzige Tor sondern, dass an jedem Tatort eins ist" Das nächste was auf der Tafel erscheint ist nur ein Fragezeichen. Dustin schüttelt genervt den Kopf. "Oh man, ihr checkt ja echt gar nichts. Ich meine damit, dass ihr auch woanders wieder auf unsere Seite gelangen könnt. Geht zu Eddies Trailer. Wir werden dort auf euch warten."

...

"Wartet hier. Ich hole Max." Dustin verschwindet aus dem Zimmer und kommt mit Max wieder. "Okay ähm...Jackie du bist doch durchs Fenster gekommen.", stellt er fest. "Ja...ich ähm hier ist so ein Spalier das-" "Okay lass uns gehen." Nachdem wir alle nacheinander aus dem Fenster geklettert sind, schleichen wir uns in den Schuppen der Wheelers und holen die Fahrräder heraus. "Kommt, beeilen wir uns, bevor uns jemand erwischt.", erklärt Dustin und wir fahren die Straße hinunter in Richtung Trailerpark.



Cherry (Eddie Munson ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt