"EDDIE!" Ich schreie so laut ich kann, doch meine Stimme ist bloß ein verzweifeltes Krächzen. Und selbst wenn ich lauter rufen würde. Eddie würde es ignorieren. Er würde nicht auf mich hören. Auf einmal scheint die Zeit still zu stehen. Das Kreischen der Fledermäuse und die verzweifelten Rufe von Dustin, dringen nur noch gedämpft an meine Ohren. Ich ignoriere den Geruch von Verwesung und etwas Metallischem und auch die Schmerzen in meiner Lunge, sind auf einmal verschwunden. Es ist als würde mein Körper alles Unwichtige ausblenden und sich nur noch auf Eddie fixieren. Ich sehe zu Dustin. Bei dem Sturz hat er sich wohl mehr verletzt, als nur den Knöchel gestaucht und kommt nun nur noch humpelnd voran. Er würde es nicht rechtzeitig zu Eddie schaffen. Aber ich schon.
Ich greife mir Schild und Schwert, welche auf dem Boden verteilt liegen und wie von selbst beginnen meine Beine zu laufen. Immer schneller und schneller. Es ist mir egal, wenn die Fledermäuse mich kriegen. Es ist mir egal, dass meine Beine bei jedem Schritt schmerzen. Es ist mir egal, dass ich fast keine Luft mehr bekomme und es ist mir egal, wenn ich heute sterbe. Aber ich kann nicht einfach tatenlos hier herumstehen. Ich kann nicht zulassen, dass Eddie stirbt.
Ich habe Mühe, das Schild und den Speer festzuhalten, während ich renne, aber mein Blick ist zielstrebig auf Eddie gerichtet, der mitten zwischen den Fledermäusen steht und immer wieder von ihnen angegriffen wird. Ich bin fast bei ihm, als er plötzlich von einer der Fledermäuse auf den Boden gedrückt wird.
Mein Herz schlägt so laut in meinen Ohren, dass ich glaube taub zu werden. "EDDIE!", brülle ich erneut, doch ich hätte mir die Energie lieber fürs Rennen sparen sollen. Mein Atem geht schwer und langsam wird der Schmerz in meinen Beinen unerträglich. Dennoch renne ich so schnell weiter wie ich kann. Zwei der Fledermäuse halten jeweils einen Arm von Eddie und zwei jeweils ein Bein von ihm auf den Boden gedrückt, sodass er sich nicht wehren kann, während sich die Restlichen auf ihn stürzen. Das Geräusch von Zähnen, die sich durch weiches Fleisch bohren und Eddies schmerzerfüllte Schreie hallen in meinen Ohren wieder und ich weiß, dass ich dieses Geräusch nie wieder vergessen werde. Sein Körper windet sich verzweifelt unter den Monstern, doch sie graben ihre Klauen nur noch tiefer in ihn.
Ich bin nur noch ein paar Meter von ihm entfernt. "Eddie!" Ich hole mit der rechten Hand aus, in der ich den Speer halte, hebe meinen Arm in die Luft und werfe den Speer auf eine der Fledermäuse die sich gerade über Eddies Körper her macht. Sie gibt einen schmerzerfüllten Schrei von sich und fällt neben Eddie leblos auf den Boden. Die anderen Fledermäuse haben das bemerkt und wenden nun ihre Köpfe zu mir. Sie geben ein Kreischen von sich, was sich anhört wie ein Kampfschrei, erheben sich wieder in die Lüfte und fliegen nun auf mich zu.
Auf einmal geht mein Körper, wie in eine Art Kampfmodus und ich blende alles um mich herum aus, außer die Fledermäuse. Als die erste mich erreicht , wehre ich sie erschrocken mit dem Schild ab und sie fällt zu Boden. Das Gleiche passiert auch mit der Zweiten, doch die Dritte reißt mir das Schild plötzlich aus der Hand und ich bin ungeschützt. Ich sehe den Speer, welcher in der Fledermaus neben Eddie steckt, doch die Fledermäuse versperren mir den Weg.
Auf einmal arbeitet mein Verstand blitzschnell und ich weiß nicht woher ich so plötzlich diese Kampfkünste her nehme, doch als sich die Nächste Fledermaus auf mich stürzen will, nehme ich Anlauf, lasse mich auf den Boden fallen und rutsche auf dem nassen Boden unter ihnen hindurch, sodass ich mir den Speer greifen und sie von hinten zu Boden stechen kann. Doch ich kann mich nicht lange über meinen Erfolg freuen, denn plötzlich spüre ich einen tiefen Schmerz in meiner Schulter. Eine Fledermaus hat ihre Krallen in meinen Rücken gerammt und fliegt nun mit mir in die Luft, etwa 4 Meter hoch, nur um mich dann wieder fallen zu lassen.
Schmerz durchzuckt meinen ganzen Körper, als ich hart auf dem Boden aufkomme und ein merkwürdiges Knacken ertönt, was Übelkeit in mir hochsteigen lässt. Ich presse meine Augen zusammen und verziehe vor Schmerz das Gesicht. Nun kann ich ihn nicht mehr ignorieren. Der Schmerz ist zu groß geworden. Doch die Fledermäuse sind immer noch da. Erschrocken drehe ich mich auf den Rücken. Eine der Fledermäuse fliegt direkt vor mir und gibt immer wieder dieses Kreischen von sich. Ich will aufstehen und wegrennen, doch ich stolpere immer wieder und schaffe es nicht mich wieder aufzurappeln. Mit großen Augen und klopfendem Herzen versuche ich davon zu kriechen, doch die Fledermaus ist schneller als ich. Mit einem Kreischen fliegt sie auf mich zu und ich schließe erschrocken die Augen und warte auf den Schmerz der erneut meinen Körper durchströmen wird.
Doch er kommt nicht. Stattdessen höre ich das schmerzerfüllte Aufschreien einer Fledermaus und dann ein ekelerregendes Geräusch, von einer Klinge die in Fleisch schneidet. Mir wird erneut übel und ich schmecke Galle. Das Kreischen der Fledermaus verstummt. Ich öffne verwirrt meine Augen und sehe ihn über mir stehen, mit dem Speer in der Hand. "Eddie!"
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Cherry (Eddie Munson ff)
FanfictionJackie ist in ihrem Abschlussjahr an der Hawkins-High. Sie ist Cheerleaderin mit ihrer besten Freundin Chrissy und führt ein ganz normales Teenager Leben mit Partys, Schule und Jungs. Als Chrissy jedoch bei einem mysteriösen Unfall stirbt, steht Jac...