Albtraum

1.4K 85 5
                                    

"Jackie!" Ich fahre so erschrocken hoch, dass ich mir den Kopf am Auto stoße. "Au, Scheiße" "Jackie!" Eddie sieht mich erschrocken an. "Verdammt Jackie, was ist los? Geht's dir gut?" Verwirrt und völlig verstört sehe ich mich um. Ich sitze immer noch in Eddies Auto, auf dem Beifahrersitz und Eddie, der immer noch fährt, schaut immer wieder abwechselnd auf die Straße vor ihm und wieder zu mir. Wir sind noch nicht da. Ich hab das nur geträumt. Das war nur ein Traum.

"Rede mit mir Jack. Was ist los? Du- du hast gezittert und warst völlig weggetreten. Ich hab versucht dich zu wecken. Ist alles in Ordnung?" Ich reibe mir den schmerzenden Kopf und sehe ihn noch immer benebelt an. "Eddie?", frage ich erleichtert darüber, dass alles nur ein Traum war. "Ja? Ge-Geht's dir gut. Was ist los?" Vorsichtig setze ich mich gerade auf. "Alles gut ich...das war nur ein schlechter Traum. Es ist alles gut." Ich weiß nicht ob ich das mehr zu ihm oder zu mir selbst sage.

"Verdammt, ich dachte du kollabierst gleich. Du sahst echt schlimm aus." "Mir geht's gut.", versichere ich ihm erneut, obwohl ich nicht ganz genau weiß, ob das auch stimmt. Besorgt sieht Eddie mich an. "Bist du sicher?" Ich nicke. "Sollen wir kurz anhalten und ein Stück an der frischen Luft gehen?" Ich schüttele den Kopf. "Nein. Nein, fahr ruhig weiter. Mir geht's gut, Eddie."

Ich schenke ihm ein aufrichtiges Lächeln um ihn zu Beruhigen. Erst da bemerke ich, dass Eddies rechte Hand die ganze Zeit meine Linke umfasst hält, die auf meinem Oberschenkel liegt.  Ich drehe meine Hand so nach oben, dass ich Seine halten kann. "Mir geht's gut.", ich nicke ihm lächelnd zu und drücke vorsichtig seine Hand. Er nickt schließlich. "Na gut. Aber sobald irgendwas ist, halt ich an." Ich nicke lächelnd.

Eine Weile sagt niemand etwas und jeder hängt seinen Gedanken nach. Nicht mal eine Stunde Schlaf kann ich haben. Man diese Albträume nerven mich langsam. Aber irgendwie hat sich dieser Traum komisch angefühlt. So real. Ich konnte die Angst tief in mir spüren und auch jetzt ist sie noch da, wenn auch nicht ganz so schlimm, wie im Traum selbst. Ich hab seine Lippen auf meinen und seine Hand an meiner Wange gespürt. Abgesehen davon, wie banal die Handlung dieses Traums war, hat er sich verdammt echt angefühlt. "Darf ich fragen was du geträumt hast?", bricht Eddie schließlich die Stille, während er weiterhin den Blick nach vorne auf die Straße gerichtet hat. "Darfst du. Aber ob du eine Antwort bekommst ist eher die Frage.", sage ich grinsend um die Stimmung ein wenig zu heben.

"Wieso?", fragt er lächelnd. Ich zucke mit den Schultern "Keine Ahnung. Ich schätze es ist mir einfach peinlich." Das ist es wirklich. Wie sollte ich ihm erklären, dass ich geträumt habe wie er mir sagt, dass er mich liebt und mich küsst nur um mich danach aus zu lachen und zu beleidigen. Nein das kann ich ihm nicht sagen, ohne dass es nicht peinlich wird.

"Ach ja? Ist es das?", fragt Eddie amüsiert. "Kam ich zufällig in deinem Traum vor?" Verwirrt sehe ich ihn an. "Woher- ich meine wieso denkst du das?" Sein Grinsen wird breiter. "Du-du hast meinen Namen gesagt, während du geschlafen hast." "Ach ja?", frage ich und schaue unangenehm ertappt zu Boden. Eddie nickt.

"Scheiße, das hab ich echt laut gesagt? Das ist echt peinlich." Ich schirme mein Gesicht mit der Hand ab und lasse mich tiefer in den Sitz sinken. Eddie lacht amüsiert und ich bin so erleichtert, dieses Lachen wieder zu hören. Dieses fröhliche, liebevolle Lachen. Nicht dieses kalte, gehässige Lachen, wie aus meinem Albtraum. "Das muss dir nicht peinlich sein. Es war ja nur ein Traum." Ja. Nur ein Traum. 

...

"Wir sind da." Eddie parkt auf dem Konzert Parkplatz, der schon fast ganz voll ist. Ich suche meine Sachen zusammen und strecke mich einmal. "Na dann.", sage ich und will gerade die Autotür öffnen, als Eddie mich davon abhält. "Jackie, bevor du raus gehst, muss ich dir was sagen." Mein Herz bleibt vor Schreck stehen, denn ich bekomme sofort einen Flashback von dem Albtraum. "Was denn?", frage ich unsicher. Ich zucke zusammen, als er seine Hand hebt und sie mir an die Wange legt. Angespannt sehe ich ihn an, während ich ängstlich meine Hände knete.

Cherry (Eddie Munson ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt