Mach nichts Dummes

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"Hey, Leute kommt her! Ich hab was gefunden." Wir folgen Dustins Stimme und sehen uns verwirrt um, als wir die Anderen erreicht haben. Aber außer dem See und dem Wald ist nichts zu sehen. "Und wo genau ist jetzt das Tor, Henderson? Vor oder hinter dem ganzen Nichts?", fragt Eddie sarkastisch. "Es muss unter Wasser sein.", stellt Nancy mit Blick auf den Lovers Lake fest. "Ein Tor im Wasser?", fragt Steve verwirrt. "Echt jetzt?" "Immer wenn der Demogorgon angegriffen hat, entstand ein Tor. Vielleicht macht Vecna das ja auch so." "Es gibt nur einen Weg das herauszufinden."

Nachdem Eddie uns gezeigt hat, wo er das Boot versteckt hat, steigt zuerst Robin und dann Nancy hinein. Ich will ebenfalls einsteigen doch Steve hält mich zurück. "Whoa whoa whoa. Du bleibst hier mit den Anderen." "Was?! Steve, ernsthaft? Ich will mitkommen." "Du bleibst hier. Du wurdest gerade von Vecna angegriffen. Du kommst auf keinen Fall mit." "Aber mir ist nichts passiert. Mir gehts gut Steve. Und wenn du mitgehst, tue ich das auch.", erkläre ich und gehe an ihm vorbei. Er seufzt nur, sagt aber nichts mehr. "Prinzessin." Eddie hält mir seine Hand hin und hilft mir ins Boot hinein.

Während Eddie und Robin uns auf den See hinaus rudern, schaut Nancy gespannt auf den Kompass. "Whoa , halt mal kurz. Stopp." Eddie und Robin hören auf zu rudern. Neugierig beugen wir uns alle über den Kompass. Die Nadel spielt völlig verrückt und zeigt immer wieder in eine andere Richtung.

"Hier muss es sein.", stellt Steve fest und beginnt seine Schuhe aus zu ziehen. "Hey whoa, was soll das werden?", fragt Nancy überrascht. "Jemand muss sich das mal ansehen. Und da ich als Einziger von uns Co Captain im Hawkins High Schwimm-Club war, werde ich das wohl tun." "Steve, nein auf keinen Fall. Du tauchst da nicht runter.", warne ich ihn ernst.

"Ach, sagt die, die nicht auf ihren großen Bruder hört." "Hey es ist was Anderes in dieses Boot hier zu steigen, als da runter zu tauchen. Das ist Selbstmord. Du siehst da unten ja nicht mal was. Es ist viel zu dunkel."

Da hält Eddie plötzlich eine Taschenlampe eingewickelt in einer Plastiktüte hoch. "Danke man." Steve nimmt die Taschenlampe, die Eddie ihm hinhält. "Siehst du alles gut. Jetzt kann ich auch was sehen." Ich sehe seufzend zu Eddie. "Du bist nicht gerade eine Hilfe, weißt du das?" Eddie zuckt mit den Schultern "Sorry, Cherry."

...

Steve ist gerade eben erst ins Wasser gesprungen, aber es kommt mir bereits vor, wie eine Ewigkeit. Ich sitze zitternd neben Eddie und starre ängstlich aufs Wasser. "Wie lange ist er jetzt schon unten, Nancy?", frage ich angespannt. Sie sieht auf die Stoppuhr. "Fast eine Minute." Eddie merkt offenbar wie angespannt ich bin, rutscht näher an mich heran und legt beruhigend seine Hand auf meinen Oberschenkel. "Hey, ihm passiert nichts okay?" Ich sehe zu ihm auf. "Das weißt du nicht."

Da taucht Steve auf Einmal wieder auf. Erschrocken zucke ich zusammen. "Steve! Verdammt!", mache ich vorwurfsvoll, bin aber dennoch erleichtert, dass er wieder da ist. "Ich habs gefunden.", erklärt er außer Atem und hält sich außen am Boot fest. "Das ist echt abgefahren. Es ist ein Mini Portal, also zumindest viel kleiner als das Letzte, aber es ist immer noch verdammt groß."

Auf einmal wackelt das Boot so sehr, dass ich mich an Eddie festhalten muss um nicht um zu fallen. Erschrocken sehe ich zu meinem Bruder. "Steve! Komm sofort aus dem Wasser raus!" Doch zu spät. Auf einmal wird Steve von etwas unter Wasser gezogen und ist verschwunden. "Steve!" "Steve! Verdammt!" "Scheiße! Verdammt was war das?!", fragt Eddie erschrocken.

Nancy stellt sich an den Rand des Bootes. "Nance, nein warte-", doch Robin kann nicht mehr ausreden, denn da ist Nancy schon ins Wasser gesprungen. "Verdammte Scheiße!", mache ich erschrocken und sehe ins Wasser. "Steve? Nancy?!" Robin setzt sich auf den Rand des Bootes. "Robin, nein verdammt was machst du da?!" "Ich muss ihnen helfen." Und dann taucht auch noch sie unter. Ich stehe auf und gehe an den Rand des Boots. "Jackie. Nein. Denk gar nicht erst dran, okay?" Entschuldigend sehe ich Eddie an, bevor ich schließlich all meinen Mut zusammen nehme und in die kalt-nasse Dunkelheit springe.

Unter Wasser ist es so dunkel, dass ich fast nichts sehen kann, doch ganz unten am Grund entdecke ich etwas rot leuchtendes. Es ist ein ganzes Stück entfernt, doch ich sollte es schaffen. Ich will gerade dort hinunter schwimme, als mich plötzlich etwas zurück hält. Ein Arm legt sich um meine Hüfte und zieht mich wieder nach oben über Wasser.

Ich hole tief Luft. "Verdammt Eddie! Was soll das?!", frage ich verärgert und streiche meine nassen Haare zurück. Eddie der neben mir im Wasser schwimmt sieht mich ernst an. "Denkst du, ich lass dich einfach da runter tauchen?!" "Eddie, ich muss ihnen helfen. Steve er-". "Steve wird nichts passieren, okay? Ich werde ihnen helfen gehen. Aber du bleibst hier." "Was nein. Wenn du auch noch hinter her gehst, komme ich auch mit ich-" "Nein Jackie, du musst hier bleiben. Ich will nicht, dass dir etwas passiert." "Ja, aber ich will doch auch nicht, dass dir was passiert. Oder Steve und den Anderen." Er hebt seine Hände aus dem Wasser und umfasst mit ihnen, sanft mein Gesicht. 

Er sieht mir tief in die Augen. "Hey ich verspreche dir, uns passiert nichts. Mir passiert nichts. Wir helfen Steve und kommen dann gleich wieder." Ich seufze genervt. Doch er zwingt mich sanft ihn anzusehen und bei der Sache zu bleiben. "Außerdem muss jemand Dustin und den Anderen sagen, wo wir sind.", erklärt er ernst. Ich weiß ich kann ihn nicht überreden, dass ich mitkomme. "Du bleibst hier und schwimmst zu Dustin zurück. Versprochen?" Dem Anblick seiner besorgten Schokoladen-braunen Welpen-Augen, halte ich nicht lange Stand. Verdammt. Schließlich gebe ich ein geschlagenes Seufzen von mir und  nicke widerwillig. "Na gut. Versprochen."

Eddie seufzt erleichtert auf. "Gut." Für einen kurzen Augenblick sieht er mich einfach nur weiterhin an. Als seine Augen kurz zu meinen Lippen huschen und er sich etwas zu mir beugt, denke ich, er will mich küssen. Doch dann besinnt er sich plötzlich eines Besseren, nimmt vorsichtig die Hände von meinem Gesicht und schwimmt ein Stück von mir weg.

  "Na gut.", sagt er mit Blick ins dunkle Wasser bevor er dann wieder zu mir sieht. "Wünsch mir Glück." Bevor er untertaucht unterbreche ich ihn in seinem Vorhaben. "Eddie!" "Was ist?", fragt er verwirrt.

Ich sehe ihn einen Augenblick an und atme ein Mal tief durch. Dabei ertappe ich mich dabei, wie auch mein Blick kurz zu seinen Lippen gleitet, doch ich sehe schnell wieder hoch zu seinen Augen. "Mach nichts Dummes, Eddie.",  verabschiede ich mich schließlich von ihm.


Cherry (Eddie Munson ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt