"Das war echt cool, Jackie. Ich hoffe du bist nächstes Mal auch wieder dabei." Gareth hält seine Hand hoch. Ich sehe ihn überrascht an. "Ja mal sehen." Ich gebe ihm lächelnd ein High-Five. Er geht ebenfalls lächelnd an mir vorbei und auch die anderen Jungs verabschieden sich von mir, als wären wir schon seid Jahren befreundet. Wow. Ich dachte ja nicht, dass die Anderen mich mögen würden.
"Hey, Jack kommst du mit? Wir können zusammen nach Hause laufen wenn du willst.", bietet Dustin mir an, doch da fällt mein Blick auf Eddie, der gerade noch seine Sachen zusammen packt. "Ich-ähm-ach nein danke. Geht nur schon, ich muss dann sowieso noch auf Steve warten.", erkläre ich Dustin nur woraufhin er und Mike sich von mir verabschieden und den Club verlassen.
Jetzt sind bloß noch Eddie und ich hier. "Du hast sie echt umgehauen, Prinzessin." Grinsend laufe ich zu ihm rüber. "Ich weiß. Ich bin halt ein Naturtalent." Er lacht amüsiert auf. "Jetzt werd aber bloß nicht übermütig. Das war reines Anfängerglück. Du kennst ja noch nicht mal alle Spielregeln." "Wer braucht schon Regeln, wenn er Talent hat?" Ich verziehe das Gesicht, als ich bemerke, dass ich mich gerade fast, wie Chad angehört hab. Chad! Oh mein Gott. Das Basketballspiel hab ich ja völlig vergessen. D'n'D zu spielen, hat mich irgendwie so sehr abgelenkt, dass ich für einen Moment all meine Probleme vergessen habe. Ich weiß zwar nicht, wie das Basketballspiel war, doch irgendwie weiß ich, dass es die richtige Entscheidung war stattdessen hier her zu kommen.
Eddie lächelt mich an, wobei seine Schokoladenbraunen Augen liebevoll funkeln. "Du warst heute ganz anders, als sonst in der Schule.", stellt er plötzlich fest und ich sehe verwirrt zu ihm auf. "Du warst so, wie als wir am See waren. Oder so wie auf dem Konzert. Du warst irgendwie...glücklicher. Du warst mehr...du selbst."
"Nun ja...ich schätze das war ich wirklich.", erkläre ich lächelnd und auch mir fällt jetzt erst auf, dass ich tatsächlich irgendwie anders war. Irgendwie selbstbewusster und freier. "Ich...dieser Club...es ist einfach, als könnte ich hier sein, wer ich bin. Und niemand hier verurteilt mich dafür, oder sieht mich schräg an. Hier ist irgendwie jeder so...so er selbst. So anders, als die meisten Schüler unserer Schule." Lächelnd sieht er mich an. "Ja, ja ich weiß." Er packt seine Sachen weg und kommt mir plötzlich immer näher, während er weiter redet.
"Ich-ich hab mich immer gefragt, wieso du dich so verstellst. Wieso du mit diesem Idioten zusammen bist, der dich gar nicht verdient hat und warum du mit Menschen befreundet bist, die dich niemals so akzeptieren werden, wie du wirklich bist. Die nicht mal wissen, wie du wirklich bist. Ganz ehrlich: Ich wusste selbst lange Zeit nicht, wie du wirklich bist. Ich wusste zwar, dass das nicht du bist, aber ich wusste nie wer du wirklich bist. Weil du es immer versteckt hast. Vor Allem und Jedem. Sogar vor dir selbst."
Als er schließlich stehen bleibt, ist er mir so nah, dass ich die Wärme, die von seinem Körper ausgeht, auf meinen nackten Unterarmen spüren kann. So nah, dass ich es kaum wage zu atmen, als er mir dann auch noch seine Hand sanft an die Wange legt. Was passiert hier gerade? Ich will zurück weichen. Mich von ihm abwenden, doch seine Worte und sein durchdringender Blick ziehen mich irgendwie in eine Art Bann.
"Dabei ist das doch so schade. Du solltest dich nie wieder für andere verstellen, Cherry." Vorsichtig streicht er mir eine Strähne hinters Ohr, und seine Finger hinterlassen ein angenehmes Kribbeln auf meiner Haut. "Du bist wunderschön wenn du, du selbst bist."
Mein Gesicht fühlt sich an als würde es gleich verbrennen und mir ist plötzlich so heiß, dass ich hier und jetzt am Liebsten in den eiskalten Lovers Lake gesprungen wäre. Verlegen schaue ich zu Boden, was Eddie zum Grinsen bringt. "Du bist zwar eine mutige Krieger Prinzessin, Cherry, aber wenn dir jemand ein Kompliment macht, bist du plötzlich ganz schüchtern."
Ich sehe zu ihm auf, in seine Augen die vom Kerzenlicht warm glänzen. Ich schüttele den Kopf. "Nicht wenn jemand mir ein Kompliment macht.", sage ich so leise, dass es fast nur noch ein Flüstern ist. "Nur wenn du es tust." Wieso hab ich das gerade gesagt? Das stimmt doch gar nicht. Oder etwa doch? Verdammt, was ist bloß mit mir los? Ein Lächeln legt sich auf Eddies Lippen und er streicht sanft mit dem Daumen über meine Wange. "Ach ja?" Ich nicke, gebannt von seinen Augen, während er sich ganz langsam zu mir runter beugt. "Und wieso ist das so?", flüstert er genauso leise, wie ich und sein Atem auf meinen Lippen führt dazu, dass sich die feinen Härchen in meinem Nacken aufstellen. "Das- das weiß ich nicht." Sein Lächeln wird noch breiter und sein Blick huscht kurz über meine Lippen, bevor er wieder zu meinen Augen zurück findet. "Dann lass es uns herausfinden."
Mein Herz bleibt fast stehen, als sein Gesicht Meinem immer näher kommt. Nein. Das hier ist falsch. Ich weiß doch ganz genau, was Eddie vor hat, ich weiß was gleich passieren wird und ich weiß, dass das falsch ist. Wieso tue ich dann nichts dagegen? Wieso kann ich mich nicht von der Stelle bewegen? Verdammt ich hab einen Freund. Ich bin in einer Beziehung, und selbst wenn ich zur Zeit nicht ganz weiß, ob ich diesen Freund überhaupt liebe, kann ich doch nicht einfach...nicht einfach...naja das hier machen. Doch mein Körper tut rein gar nichts. Ich bin unfähig mich von ihm weg zu bewegen, es ist als hätte er mich verzaubert. Wie automatisch schließe ich meine Augen.
"Hey Leute, habt ihr irgendwo meinen Schlüssel gesehen?" Dustins Stimme durchbricht den Bann wieder und ich weiche erschrocken von Eddie zurück. "Ah da ist er ja." Ich höre, wie Eddie genervt ausatmet. "Henderson. Kannst du nicht einmal an deine Sachen denken?" Erst jetzt scheint Dustin zu bemerken, wie nah wir uns gerade eigentlich waren. Mit zusammen gekniffenen Augen sieht er zwischen uns hin und her, lässt es jedoch unkommentiert, wofür ich ihm sehr dankbar bin. "Nein kann ich nicht, Eddie. Jackie? Steve wartet draußen schon auf dich. Kommst du?" Ich sehe zu Eddie und dann wieder zu Dustin. "Ja ich komme gleich."
Dustin geht schon mal voraus während ich noch meine Tasche nehme. Als ich gerade den Raum verlassen will hält Eddie mich zurück. "Hey Jackie, ähm wollen wir am Wochenende vielleicht was zusammen machen?" "Klar. Was denn? D'n'D spielen?" Er muss lachen und fährt sich fast schon ein wenig verlegen durch die Haare. "Hm ich dachte da eher an etwas...etwas privateres. Ich dachte wir könnten Mal wieder etwas nur zu zweit machen. Es kommt gerade so ein neuer Film mit Tom Cruise, über ein paar Airforce Piloten im Kino. In der Werbung sah der ganz gut aus, ich dachte das ist vielleicht auch was für dich."
Das ist eine ganz schlechte Idee. "Klar." Was?! Wieso hab ich das gesagt? "Ich gehe gerne mit dir ins Kino, Eddie." Nein. Nein das tue ich nicht. Das ist eine ganz ganz dumme Idee, vor Allem nachdem, was gerade fast passiert wäre. Oh mein Gott, wenn Dustin nicht rein gekommen wäre, hätte Eddie dann wirklich...hätte er mich...geküsst. Hätte ich mich tatsächlich von ihm küssen lassen?! Verdammt ich muss ganz dringend hier weg. Weg von Eddie.
Eddie grinst mich erfreut an. "Cool. Dann hol ich dich Samstag um acht ab." Verdammt was hab ich mir da bloß eingebrockt?
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Cherry (Eddie Munson ff)
FanfictionJackie ist in ihrem Abschlussjahr an der Hawkins-High. Sie ist Cheerleaderin mit ihrer besten Freundin Chrissy und führt ein ganz normales Teenager Leben mit Partys, Schule und Jungs. Als Chrissy jedoch bei einem mysteriösen Unfall stirbt, steht Jac...