Tut mir Leid, Prinzessin

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"Eddie.", hauche ich erschöpft, aber erleichtert. Sein gesamter Körper ist übersät von tiefen Wunden, aus denen dunkelrote Flüssigkeit sickert und seine schweißnassen Haare kleben an seinem glänzenden Gesicht. Sein Brustkorb hebt und senkt sich rasend schnell und seine Hände umklammern immer noch den Speer, von welchem ebenfalls eine klebrige Flüssigkeit tropft.

Mit einem erschöpften Stöhnen lässt er den Speer fallen und sieht zu mir hinab. Ungeachtet der Schmerzen in meinem ganzen Körper, springe ich auf und falle ihm in die Arme. "Verdammt, Eddie.", gebe ich schluchzend von mir und drücke mein Gesicht gegen seine Schulter. Eine unendlich große Welle von Erleichterung überkommt mich mit einem Mal und ich schmiege mich noch näher an ihn.

"Du solltest mir doch sowas nicht mehr antun." Ich spüre wie er zitternd seine Arme um mich legt und erleichtert seufzt. "Du hast doch versprochen, nicht mehr den Helden zu spielen." Ich spüre sein leichtes Grinsen gegen meine Haare, was mich unglaublich erleichtert aufatmen lässt. Für einen kurzen Augenblick dachte ich, ich hätte ihn verloren. "Tut mir Leid, Prinzessin." Seine Stimme klingt rau und erschöpft und ich bin einfach nur froh sie zu hören. Ich dachte ich würde sie nie wieder hören. Ich bin so froh, ihn im Arm halten zu können. "Ich konnte einfach nicht widerstehen." "Du bist ein Idiot, Munson.", entgegne ich nur und erneut spüre ich das Grinsen gegen meine Haare.

Auf Einmal wird er ganz schwer in meinen Armen und ein schmerzerfülltes Stöhnen verlässt seine Kehle. "Eddie?", frage ich besorgt und sehe zu ihm auf. Als er hustet, tropft Blut aus seinem Mund. "Jackie, ich...", er kann den Satz nicht beenden, denn ein ersticktes Husten entfährt seiner Kehle. Schnell löse ich mich von ihm und sehe ihn besorgt an. Mein Blick schweift über seinen von roten Flecken überdeckten Körper und sofort beginnt mein Herz wieder zu rasen. "...ich...", erneut muss er husten und sieht mich besorgt an. Ich versuche nicht in Panik auszubrechen und ruhig zu bleiben. "Ist schon gut. Schon gut. Alles wird gut. Okay." Ich stelle mich an seine Seite und lege seinen Arm um meine Schulter um ihn zu stützen. "Alles wird gut, Eddie...wir...wir bringen dich ins Krankenhaus...du...du wirst wieder gesund. Das wird wieder. Wir müssen dich nur ins Krankenhaus bringen." 

Obwohl er unglaubliche Schmerzen haben muss, ringt er sich dennoch ein Grinsen ab, während ich ihn zum Trailer schleife. "Ich liebe es..." Ein Husten unterbricht erneut seinen Satz. "...ich liebe es, wie...wie stark du bist." Ich gebe ein sarkastisches Glucksen von mir. "Von außen vielleicht...innerlich breche ich gerade völlig in Panik aus.", erkläre ich ihm. "Ach Cherry du..." als er erneut husten muss, unterbreche ich ihn. "Nein. Hör auf zu reden. Spar dir die Kräfte lieber fürs Laufen.", weise ich ihn an und versuche nicht unter seinem Gewicht zusammen zu brechen, denn auch mein Körper ist ziemlich erschöpft von dem Kampf. "Dustin und ich...wir...wir werden dich ins Krankenhaus fahren." Er muss erneut grinsen und ignoriert meine Anweisung nicht mehr zu sprechen. "Und...und was genau....was willst du den Ärzten sagen, was...was mit mir passiert ist?", fragt er amüsiert. "Keine Ahnung." Ich zucke mit den Schultern. "Ein Wolfs-Angriff." "Ein Werwolf oder was? Dann wohl doch eher ein Vampir-Angriff", er deutet mit dem Kopf in die Richtung der Fledermäuse und obwohl der Witz nicht einmal witzig war, muss ich auf einmal anfangen zu lachen. Eddie geht es genauso und für einen Moment, ist auf einmal alles in Ordnung. Der Klang seines Gelächters in meinen Ohren, lässt mich für einen kurzen Augenblick alles vergessen. Doch dann ist der Augenblick vorbei.

 Auf einmal verwandelt sich sein Lachen erneut in ein Husten und ich spüre, wie er immer schwerer auf meinen Schultern wird. Ich bleibe stehen und stelle mich vor ihn, um ihn besser stützen zu können. Besorgt sehe ich ihm in die glasigen Augen. "Jackie, ich-", er bringt seinen Satz nicht zu Ende und sackt in meinen Armen zusammen. "Eddie? Eddie, was-was ist los?"

Mein erschöpfter Körper kann sein Gewicht nicht mehr richtig halten und ich gehe mit ihm zu Boden. Ich falle auf die Knie und versuche Eddie davor zu bewahren mit voller Wucht auf den Boden zu fallen, also stütze ich seinen Kopf mit meiner Hand und lege ihn in meinem Schoß ab. "Eddie...komm schon... rede mit mir...was ist los?", meine Stimme zittert, als ich ihn besorgt ansehe und erneut steigt Panik in mir hoch. Mein Blick gleitet über seinen Körper und die unzähligen Wunden, welche die Fledermäuse ihm zugefügt haben. Das Blut scheint nicht zu gerinnen und fließt immer weiter aus den Verletzungen. Es ist zu viel Blut...viel zu viel. 

Cherry (Eddie Munson ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt