,,Ja natürlich! Versprochen!"
Es wurde langsam Abend. Die Sonne ging unter und der Raum füllte sich mit rotem Sonnenlicht, begleitet von strahlend bunten Lichterketten. Deine Mutter verließ eure Runde bereits seit einigen Stunden und auch Aizawa verschwand schon recht früh in seinem eigenen Reich. Das Letzte was er euch noch nebenbei zurief war, dass ihr euch benehmen sollt und sowohl Tenya, als auch Momo die Aufsicht für den Haufen an Kleinkindern unter euch übernahmen.
Auch über Katsukis Kochkunst konntest du dich nicht beschweren. Es machte dich glücklich, dass er dies extra für dich tat. Du wusstest, er ließ sich auf sowas nur ein, wenn er wollte, dass alles perfekt saß. Und du warst dir außerdem sehr sicher, es gab für dieses Endergebnis eine Menge Theater. Der Gedanke daran ließ dich ein wenig kichern, weshalb dich so ziemlich jeder am Tisch in deiner unmittelbaren Umgebung schräg ansah.
Es hätte wirklich nicht besser laufen können, wäre da nicht dieser eine unterbrechende Anruf gewesen, den du plötzlich aus dem Nichts erhielst.
Du saßt gerade mit Mina und den anderen Mädels in einer Ecke auf zu einem Kreis geformten Stühlen und unterhieltest dich fröhlich und sorglos mit ihnen, als du die Nummer deines Vaters auf dem Display deines Handys erkanntest. Was er wohl wollte? Wieder einer dieser betrunkenen Gespräche mit ihm? ,,Tut mir leid... da muss ich rangehen.", entschuldigtest du dich und verschwandest aus dem Gemeinschaftsraum nach oben in den Flur. Katsuki folgte jedem deiner Schritte aufmerksam mit den Augen, was dir jedoch nichtmal für eine Sekunde auffiel. Schon den ganzen Abend lang machte sich dieses ungewohnt unangenehme Gefühl in ihm breit. Warum konnte es nicht aufhören, verdammt??,,Nächste Woche hole ich dich ab! Das bringt dir doch sowieso nichts! Was hast du denn zu bieten, dass sie dich unbedingt an der Schule behalten sollten?" So wie jedes Mal. Immer und immer tiefer bohrte sich der spitze Dorn der Ablehnung und des Hasses in dein vernarbtes und zerbrochenes Herz. Deine Seele praktisch tot und dein Kopf völlig leer. Tat es überhaupt noch richtig weh? Widerwillig konntest du der Entscheidung deines Erzeugers nur zustimmen. Was hätte eine Diskussion bei ihm auch schon gebracht? Streit, so wie immer! Und darauf hattest du besonders heute absolut keine Lust.
Auch der Weg zurück zu deiner Party fiel dir nach dieser kurzen Konversation zu schwer, um ihn überhaupt zu gehen. Also trugen dich deine müden Beine in dein eigenes Zimmer.
Dein Fenster öffnend und dich auf die Fensterbank setzend, ließt du die Beine an der äußeren Hauswand baumeln und blicktest verträumt in den Sonnenuntergang. Wie schön die Welt doch sein konnte. Manchmal gab es Momente, in denen man jedes noch so kleine und schmerzliche Detail des Lebens vergessen durfte. Die frische Abendluft und die Bäume, welche sich langsam in gelb, orange und rot färbten, sorgten genau für diese Augenblicke. Jene, die dem Herzen einfach gut taten. So, als würde es sämtliche negative Empfindungen gar nicht geben.
Während du also deine dir geschaffene Atmosphäre genosst, spielte in dem Kopf deines blonden Freundes zu viele Horror-Szenarien verrückt. Warum brauchtest du so lang? Was war los? Vielleicht brauchtest du ja Hilfe?-
Die Blicke seiner Freunde ignorierend, lief er ohne auch nur ein Wort zu sagen den Flur entlang, bis er vor deiner Tür ankam. Normalerweise schlosst du dein Zimmer immer ab. Doch diesmal stand es einen Spalt offen. Vorsichtig klopfte er einmal gegen den Türrahmen.,,(S/N)? Bist du hier-"
,,Ja... komm rein..."
Mit bedachten Schritten tat er dies und blickte ein wenig geschockt auf deine am Fenster sitzende Gestalt. ,,Was zum- was machst du da??" Dein Anblick schien für ihn natürlich merkwürdig. So ganz ohne Kontext könne er alles in diese Situation interpretieren, doch so war es schließlich gar nicht.
Deine brüchige Stimme und die zitternden Hände entgingen dem Blondschopf selbstverständlich auch nicht. ,,Was ist los, hm?" Letztendlich setzte er sich einfach zu dir und versuchte irgendwie den Augenkontakt zwischen euch herzustellen, was sich jedoch als schwerer herausstellte. ,,Er- argh er macht mir wirklich alles kaputt!" Du wusstest selbst nicht so recht von dir, ob du nun wütend, verletzt oder enttäuscht warst. Vermutlich kam jeder dieser Faktoren irgendwie zusammen. ,,Dein Vater?", hakte Katsuki sicherheitshalber noch mal nach. Bestätigend nicktest du daraufhin und fuhrst fort: ,,Es ist eigentlich wie immer! Ich dachte, er würde wenigstens an meinem Geburtstag mal etwas Nettes zu mir sagen. Oder mir zumindest gratulieren. Nein! Weißt du, was er sagte?? Das, was er immer sagt! "Du bist schwach", "Keiner braucht dich dort ernsthaft" Und ich Idiot habe ihm das all die Jahre geglaubt!! Hab mich gefragt, warum ich nicht wie alle anderen mit einem Quirk geboren werden konnte! Gott, ich war so blöd!" Das war nicht fair. Warum musstest ausgerechnet du dir über solche Dinge den Kopf zerbrechen?? Katsuki sah das nicht ein. Irgendwann würde er deinen Vater eigenhändig umlegen, ganz sicher!
Beschützend legte der Blondschopf einen Arm über deine Schultern und zwang dich somit ihm näher zu sein. Du hattest nichts dagegen, im Gegenteil.
,,Ich wäre gerne stärker als ich es jetzt bin. Keine Sorgen, kein Beschützen. Ich möchte auch ein Held sein! Einer, der ohne Spezialität Menschen rettet! Einer, der euch Profihelden später mal unterstützt! Denkst du... ich kann dieses Ziel erreichen?" Dein Traum war nicht, wie Katsuki, Kirishima oder auch Izuku ein Held zu sein, der aktiv gegen Schurken kämpft oder ähnlichen Kram erledigt. Das würdest du nicht schaffen, soviel stand fest. Du wolltest von der Seitenlinie aus helfen und Hintergrundarbeit erledigen. War dieses Ziel zu weit hergeholt?
,,Idiot, selbstverständlich schaffst du das! Und weißt du was? Du tust das alles doch schon irgendwie. Denkst du echt, ich würde jetzt hier stehen, wenn du nicht wärst? Was soll ich denn bitte ohne dich machen?? Das hält man hier dann noch weniger aus..." Irgendwas bissiges hatte diese Aussage zwar schon, dennoch verstandest du den Hintergrund. Es machte dich glücklich, wenn er es auch war.
,,Du bist täglich aufs Neue an meiner Seite.", fügte er warm schmunzelnd hinzu und ließ seinen Blick über den Horizont schweifen. Die Sonne verschwand schon fast vollständig und es zeigten sich sogar schon die ersten Sterne. Nicht sehr grell und kräftig leuchtend, aber dennoch ganz gut sichtbar. Das Ambiente hätte wirklich nicht besser sein können.
,,Reicht das denn aus? Einfach nur dazusein?"
Du warst unsicher. Tatest du ernsthaft genug? Er gab sich solche Mühe für dich... und was konntest du zurückgeben?
,,Das sagte ich doch gerade, Dumbass! Ja, das reicht völlig. Mehr brauche und mehr will ich auch nicht." Dein Freund zog dich noch näher an sich, sodass du nun mit dem Kopf auf seiner Schulter angelehnt an ihm klebtest. Sein Kopf legte sich auf Deinen, eure Hände fanden zueinander, wobei Katsuki dir sanft über deinen Handrücken strich und eure Blicke wandten sich erst dem Sonnenuntergang, wenig später jedoch einander zu. Es war so schön hier. Für einen Moment vergaßt du sogar deinen Geburtstag und die Party.,,Ihr habt euch heute alle so viel Mühe für mich gegeben. Ich könnte mich doch niemals dafür revanchieren..."
,,Hey, du hast Geburtstag! Klar organisieren wir was für dich!"
Eigentlich hättest du von deinem blonden Freund nicht wirklich erwartet, dass er eine Feier planen würde, egal für wen. Dafür war er doch gar nicht der Typ, oder? Nun, man lernte schließlich nie aus, das galt eben auch für den eigenen Partner.
,,Für selbstverständlich sehe ich das ja eigentlich nicht. Immerhin hättet ihr es nicht tun müssen. Dennoch tatet ihr es... und das für mich? Mir hat noch nie jemand sowas Schönes geschenkt." Ein zufriedenes Grinsen konntest du dir dann doch nicht verkneifen. Der Gedanke, dass diese Tatsache eigentlich ziemlich traurig war, mischte sich ebenfalls mit ein. Doch die positiven überwogen diesmal alle anderen.
,,Du hast jetzt uns. Vergiss nicht, dass du nicht mehr alleine sein musst! Natürlich bereiten wir dann auch etwas für dich vor. Mit Ausnahme von mir sind alle hier deine Freunde und der überwiegende Teil dieser Extras kann doch gar nicht unfreundlich sein. Besonders nicht zu dir, egal was du tust!"
Moment! Seine süßen Worte waren schön und gut, aber... was genau sollte das denn heißen?? Alle waren deine Freunde-...
,,Mit Ausnahme von... dir?" Du setztest dich ein Stück auf und blinzeltest ihn ungläubig und schockiert an. Nein! Nein, er durfte dich jetzt nicht einfach loslassen! ,,S-Sind wir denn keine Freunde mehr??" In diesem Augenblick dachtest du nicht mit einer Silbe daran, dass Katsuki seine Aussage ganz anders gemeint haben könnte.________________________________
Wörter: 1399
*slowly sneaks away*
See ya next time :3
~♡miza-chan♡~
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Strengh, No Quirk Can Give You | Katsuki Bakugou x fem! Reader
Fanfic,,Einen Quirk kann man nicht erzwingen, richtig?" Ja, entweder man hatte Glück im Leben oder eben auch nicht. Du hattest wohl die volle Ladung Pech abbekommen. Wo warst du, als Gott das Positive verteilte? Alles begann mit deiner blöden Diagnose, di...