Wieder wacht er auf, Julia friedlich neben sich. Vorsichtig steht er auf und deckt sie wieder zu. Verschlafen schaut er sich um. Chaos, wohin das Auge reicht, aber alle scheinen zu schlafen, nur Sarah ist nicht da. Sebastian schnarcht auf der Couch. Okay, eher auf dem Boden, verbessert er seinen Gedanken. Sein Magen knurrt. Er hat bestimmt seit gestern nichts mehr gegessen.
Hungrig schlurft er in die Küche, wo das Chaos fast noch größer ist. Bestimmt wird morgen aufgeräumt, überlegt er und zieht dabei eine missmutige Grimasse. Warum können Mötley und die Typen von Steel Panther ihre Scheiße nicht aufräumen? Die haben ja schließlich auch mitgemacht. Da kommt ihm ein anderer Gedanke. Er muss unbedingt den Proberaum alleine aufräumen! Was, wenn jemand das Zeug findet..? Er könnte einfach sagen, er müsse sein Schlagzeug reparieren, weil es kaputt ist oder so...Genau, so macht er es!
Da geht die Tür zum Badezimmer auf und er zuckt zusammen. Sarah lächelt ihn an.
„Hey Steven", lächele ich, „gut geschlafen?" Grinsend nickt er. „So gut hab' ich schon lange nicht mehr gepennt, endlich ein eigenes Bett, ohne von Nikki oder so getreten zu werden und dann auf dem Dach aufzuwachen..." Ich lache: „Ja, das ist besser. Schlafen die anderen noch?" „Mhm." „Kannst du mir dann helfen Abendessen zu machen?" Ich blicke ihn bittend an. „Öhm...", macht er, als sein Magen knurrt. Grinsend, aber immer noch mit bittendem Ausdruck, frage ich: „Heißt das ja?" „Ich schätze schon...", seufzt er und grinst dann. „Supi", freue ich mich, „Also, ich würde sagen, dass ein paar Brote reichen. Auf mehr hab' ich jetzt auch keine Lust." „Der Meinung bin ich auch", stimmt mir der Blonde zu.
Er beginnt, die Lebensmittel aus dem Kühlschrank zu holen, während ich nach Spülmittel suche. Es ist irgendwie nie dort, wo ich es zuletzt hingestellt habe. Als ich endlich die Flasche gefunden habe, beginne ich, Teller abzuzählen und stelle dabei fest, wie leer die Hütte nun ist. Ja, acht Leute sind ab heute für mich wenig.
Relativ schnell habe ich also auch Teller und Besteck abgespült und kann Steven helfen. Auch hier muss ich mich erst wieder daran gewöhnen, kleinere Portionen zu machen, obwohl mir Steven versichert, dass, wenn Julia und ich das Bedürfnis nach einem Festessen haben, uns keine Sorgen machen müssten und sie alles aufessen würden.
„Das glaub' ich dir sogar", lache ich, „Aber versteh das nicht als Herausforderung oder so, ich bin froh, wenn wir es ins neue Jahr schaffen!" „Das kriegen wir schon hin", meint Steven optimistisch, „Und wenn's hart auf hart kommt, dann können wir jagen. Wir sind ja eh mitten im Wald." „Jagen? Dein Ernst? Ihr macht doch so viel Lärm zusammen, dass man euch schon im Umkreis von zehn Kilometern hört. Da bekommt es ja jede Schnecke hin, sich vor euch zu verstecken. Und bestimmt weckt ihr dann den nächsten Bären aus seinem Winterschlaf, der euch dann zu Hackfleisch verarbeitet. Dann kommen Juli und ich wenigstens über die Runden, immerhin etwas." Ich lächele ihn an, während ich Kirschtomaten halbiere. „Danke für die tolle Vorhersage", brummt Steven, „Also enden wir am Ende für dich und Juli als Abendessen?" „Höchstwahrscheinlich schon", lache ich, „also zumindest, wenn ihr jagen geht." „Klingt ja super..."
„Ähm Steven, alles okay?" „Was? Warum?" „Du bestreichst gerade dein Brot erneut mit Butter." „Oh..." Verwirrt schaut er auf sein Brot. „Schon gut", lache ich, „Ich bin auch noch müde." „Ja, müde..." Er bestreicht sein Brot weiterhin mit Butter. „Bist wohl noch arg müde oder?" Steven schüttelt seinen Kopf. „Sieht so aus", meint er und ich kann ein Lächeln hören, doch seine Stimme wirkt abwesend. „Weißt du was? Weck du die anderen und ich mach' das hier fertig." „Gute Idee", meint er und fährt sich durch die Haare, während er ins Wohnzimmer geht. Auch, wenn mir sein Verhalten etwas merkwürdig vorkommt, merke ich, dass ich ebenfalls noch ziemlich erschöpft bin. Da fällt mir plötzlich etwas ein.
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Die Hütte im Wald [In Überarbeitung]
FanfictionAls Sarah ihre Freundin Jenni in Köln besucht, hätte sie nicht gedacht, wie alles endet. Nach der Halloweenparty geht alles ganz schnell und nach der Flucht vor IHM, landet sie in einer Hütte mitten im Wald. Doch dass von da an ihr normales Leben ei...