Julia und ich beobachten die Jungs, wie sie die übrigen Böller anzünden und sie in Löchern der Bäumen verstecken.
"Nachher steht hier noch eine wütende Tiermeute", meine ich zu Julia und diese nickt grinsend. Noch haben wir uns nicht getraut, bei Tageslicht hinter die Hütte zu gehen und uns den Müllberg anzusehen.
"Wir hätten nicht alles vom Dachboden holen sollen", seufzt Julia und nickt zu dem Haufen Raketen, Böller und sämtlichem anderen Zeug, dass man zu Silvestern anzünden kann. Der Schnee um die Hütte ist festgetrampelt, das Dach ist halb vom Schnee befreit.
"Mann, das war lahm!", beschwert sich Duff, als Steven auf einmal freudig zu winken beginnt. Da sehe ich Sebastian und Jenni, die zwei Wunderkerzen in der Hand hat, aus dem Wald treten. Sofort renne ich auf sie zu und falle ihr um den Hals.
"Schön dich wiederzusehen, mein Kissen", freue ich mich und zerquetsche sie fast.
"Ich habe eine Wunderkerze!", bringt sie daher nur erstickt hervor und es klingt etwas so, als würde sie weinen. Ich löse mich von ihr.
"Ach was!" Ich nehme ihr die Wunderkerzen ab und werfe sie in den Schnee. "Wir haben viel coolere Dinge noch hier." Ich ziehe sie zu dem Haufen Raketen, der an der Hütte liegt. Jenni lässt sich von mir dorthin ziehen und wirkt etwas überrumpelt. Ich drücke ihr eine Packung Knallerbsen in die Hand.
"Hier, das ist spannender als die Wunderkerzen."
Da explodiert etwas direkt neben uns und wir zucken zusammen.
"Oh Gott, sorry!", ruft Julia, die ein Feuerzeug sowie eine Packung Böller in der Hand hat.
"Ein Glück warst du noch nie treffsicher", lacht nun Jenni und beide umarmen sich.
"Hey, wo soll ich denn das ganze Zeug hier hin?", fragt Sebastian etwas lauter, der Jennis Koffer sowie einige volle Tüten bei sich hat.
"Das Essen kannst du in die Küche stellen, den Rest zu den anderen Müllsäcken dahinter", meine ich zu ihm.
"Wenn du das machst", droht Jenni ihm, "Dann schmeiße ich dich vom Wasserfall."
"Sorry Sarah, das ist ein überzeugendes Argument", befindet Sebastian.
"Ja ja", entgegne ich und rolle mit den Augen.
Der Sänger stellt Jennis Koffer und die Einkaufstüten neben die Eingangstür.
"Danke, dass du das Essen besorgt hast", sage ich zu Jenni, "Mit denen da würden wir sonst nicht die nächste Woche überleben." "Vielleicht jagen sie sich ja ausversehen selbst in die Luft..." murmelt Julia.
Duff, Axl, Izzy, Slash und Steven blicken zu uns, da sie meinen Kommentar gehört haben. "Ich bin ja immer noch dafür, jagen zu gehen", grinst Steven. "Jagen?", fragt Izzy skeptisch und zieht eine Augenbraue hoch.
"Klar", mischt sich Axl ein, "Und Steven ist der Köder." "Was?!", ruft dieser entsetzt, "Nein, nehmen wir Izzy, an dem ist mehr dran als an mir!" "Was soll das jetzt bitte heißen?" Schon diskutieren sie, wer den besseren Köder abgeben würde.
"Es hat sich nichts verändert in den paar Tagen", seufzt Julia. "Ist mir bereits aufgefallen", grinst Jenni und öffnet die Packung Knallerbsen.
"Hier." Julia drückt mir ihre Böller und das Feuerzeug in die Hand und ich grinse. Gemeinsam zünden wir einen Böller um den anderen.
"Ach man, warum funktioniert das bei mir nie?" Ich drehe mich um zu Jenni, die die Hütte mit Knallerbsen bewirft, die jedoch ohne Knall in den Schnee fallen.
"Du machst das falsch!" Sebastian nimmt ihr die Packung aus der Hand und wirft selbst welche, die mit einem Knall die Hütte treffen.
"Das weiß ich selbst", entgegnet Jenni etwas beleidigt und nimmt sich wieder die Packung. Sie versucht es erneut, hat jedoch keinen Erfolg.
"Knallerbsen sind doof", schmollt sie.
"Jenni." Ich gehe auf sie zu "Vielleicht ist es doch besser, wenn du vorerst bei den Wunderkerzen bleibst, ehe du dich komplizierteren Dingen widmest", gebe ich zu. Ich drücke ihr eine in die Hand und zünde sie an. "So, geht doch", meine ich und betrachte sie kurz. Ich nehme ihr die Knallerbsen weg und gebe ihr nun die restliche Packung mit den Wunderkerzen.
Auch die Jungs haben wieder mit böllern begonnen und Slash ist gerade dabei, mit Sebastian eine Rakete zu zünden. Da es Tag ist, sieht das bunte Feuerwerk nicht ganz so spektakulär aus.
"Sagt mal, können wir reingehen?", fragt Julia nach einer Weile Jenni und mich. "Ist dir schon kalt?", frage ich lachend und sie nickt. "Okay. Jungs, wir gehen rein, fackelt nicht den Wald ab." "Jaa", ruft Duff und zündet ebenfalls eine Rakete. Kopfschüttelnd gehen Jenni, Julia und ich in die Hütte.
"Schön warm", freut sich Julia und reibt sich die Hände.
"Für was braucht ihr denn die Matratze?", will Jenni wissen und lässt sich auf die Couch fallen. "Steve hat darauf gepennt", erklärt Julia und stopft ihre Jacke in Stevens Truhe. Jenni nickt.
"Was hast du alles eingekauft?", frage ich Jenni und schaue in die Tüten, die wir mit hineingenommen haben.
"Ich wusste jetzt nicht so genau, was ihr alles braucht", meint sie schulterzuckend. "Wird schon passen", lächle ich und gemeinsam gehen wir in die Küche.
"Habt ihr echt so wenig zu essen da?", fragt Jenni und setzt sich an den kleinen Tisch. Juli beginnt, einen Tee zu machen.
"Ja", bestätigt sie Jenni, "Auch wenn der Alkohol hier noch nie ausgegangen zu sein scheint."
"Wie haben sie es sonst geschafft, nicht zu verhungern?", will Jenni wissen. "Ihr Management hat ihnen immer etwas gebracht", erklät Julia und nickend nimmt Jenni die Antwort hin. Nach einigen Minuten ist der Tee fertig und sie stellt Jenni eine Tasse hin.
"Das, was du eingekauft hast, reicht auf jeden Fall für eine Weile", meine ich, nachdem wir alles verstaut haben. "Sicher?" Neugierig blickt Jenni zu uns. "Nein", antworten Julia und ich gleichzeitig und wir alle lachen.
"Apropos, wir könnten so langsam etwas kochen", schlage ich vor, da ich langsam Hunger bekomme. "Gute Idee, ich auch", stimmt mir Julia zu. Draußen lassen die Jungs immer noch Raketen steigen.
"Vielleicht treffen sie ja einen Vogel oder so und es könnte Gänsebraten geben", überlegt Julia. Ich schüttele nur den Kopf.
Statt Gänsebraten entscheiden wir uns für eine Suppe. Nachdem diese fertig ist, decken wir schnell den Tisch im Wohnzimmer und Julia ruft die Jungs herein. Sie scheinen nicht so wirklich begeistert von der Suppe, essen jedoch, ohne sich zu beschweren.
"Wollt ihr noch mal raus?", frage ich sie, während wir essen. "Also wir haben alles verböllert", meint Duff und blickt die anderen an, "Wollt ihr noch mal raus?" Alle schütteln ihre Köpfe.
"Super", freue ich mich, "dann könnt ihr ja spülen."
"Hey Steven, wolltest du nicht noch einen Schneemann bauen oder so?", fragt Slash sofort. "Öh, ja, stimmt!", antwortet der Drummer und nickt eifrig. "Gut, wir helfen dir. Los Leute!" Sie wollen schon alle schnell aufstehen, als Julia sie unterbricht: "Netter Versuch, Slash, Steven, ihr spült ab!" Missmutig setzten sich wieder alle.
"Kann ich eigentlich auf der Matratze schlafen?", fragt Jenni nun und trinkt einen Schluck Tee. "Du kannst auch gerne auf der Eckbank schlafen, wenn dir das lieber ist", scherze ich. "Klar, wer bracht schon eine bequeme Matratze, wenn man auch auf einer harten Bank schlafen kann?" Ich grinse Jenni an. "Da hst du recht."
Während Slash und Steven spülen, hat sich der Rest in den Proberaum verzogen. Sie scheinen wohl gerade sehr kreativ zu sein. Julia hilft gerade Steven und Slash in der Küche, während ich auf der Couch liege und Jenni dabei zuschaue, wie sie ihren Koffer auspackt.
"Wie süß", grinse ich, als sie ihren kleinen Plüsch-Yoshi auspackt, den sie schon hatte, als ich sie kennengelernt habe. "Der musste mit", grinst sie und legt ihn auf die Matratze.
Schnell gesellt sich Julia zu uns, Slash und Steven sind jetzt ebenfalls im Proberaum.
"Ich hoffe, es macht dir nichts, neben Sebastian zu schlafen", sagt Julia zu Jenni, welche aufblickt. "Solange er nicht schnarcht, ist mir das egal", entgegnet sie schulterzuckend.
"Okay, aber es kann auch sein, dass du von den Comicstapeln erschlagen wirst", bemerke ich, "Du magst Hulk nicht so oder?" Etwas verwirrt über die Frage schüttelt Jenni den Kopf.
Am Nachmittag kommen die Jungs wieder ins Wohnzimmer und wir beginnen mit Kartenspielen. Zum Abendessen gibt es die restliche Suppe. Früh legt sich Jenni auf die Matratze und ist schnell eingeschlafen. Auch wir gehen recht früh ins Bett, weil wir noch Schlaf nachholen mussten.
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Die Hütte im Wald [In Überarbeitung]
FanfictionAls Sarah ihre Freundin Jenni in Köln besucht, hätte sie nicht gedacht, wie alles endet. Nach der Halloweenparty geht alles ganz schnell und nach der Flucht vor IHM, landet sie in einer Hütte mitten im Wald. Doch dass von da an ihr normales Leben ei...