41. Tag, 24.12.
Das Licht, das durch die Fenster fällt, weckt mich. Ich strecke mich und lächele bei dem Gedanken, dass heute Weihnachten ist. Das wird spannend heute, denke ich, als meine Hand lockiges Haar fühlt. Nein!, fährt es mir durch den Kopf und ich schaue, wer neben mir liegt – Slash. Ich traue mich gar nicht, zu schauen, wer links neben mir liegt, aber die Neugier siegt. Ich sehe pinkes Haar – Julia. Wie schaffen wir das?, frage ich mich und wickele mich aus der Decke. Ich klettere aus dem Bett und wäre Duff fast wieder ins Gesicht getreten. Oh Mann, denke ich, als mir auffällt, dass er nur eine Boxershorts an hat. Ich knie mich zu ihm. „Duff, wach auf", versuche ich ihn zu wecken. „Wasn los?", nuschelt er verschlafen. Ich lächele ihn an: „Du kannst nicht auf dem kalten Boden schlafen." „Hm?" Verwirrt blickt er sich um, „Oh..." „Komm, steh auf." Ich halte ihm meine Hand hin. Als er sich aufgerappelt hat, fühle ich mich wie immer recht klein neben ihm. „Fröhliche Weihnachten!", grinst er, drückt mir einen Kuss auf den Kopf, was seine Größe noch unterstreicht und krabbelt zurück ins Bett, wo ich gerade noch gelegen habe. Mit einem Lächeln will ich in die Küche, als mein Blick auf Jenni und Tc fällt. Sie schlafen noch, aber ihre Hände sind ineinander verschränkt und beide lächeln. Wie süß!, denke ich und mit einem noch größeren Lächeln geh ich in die Küche. Dort bleib ich erst ein Mal verwirrt stehen und schaue irritiert zu, wie Mick versuch, nur mit einer schwarzen Jeans an, die Kaffeemaschine in Gang zu setzten.
„Scheiß Teil", murmelt er und versucht es mit irgendwelchen Knöpfchen drücken. „Wie wärs, wenn du den Stecker einsteckst?", schlage ich grinsend vor. Etwas erschrocken fährt er herum. „Was?" „Den Stecker!", lache ich, schiebe mich an ihm vorbei und stöpsle ihn ein. „Ja, das wäre sinnvoll", grummelt er und lässt sich auf einen Stuhl fallen. „Fröhliche Weihnachten!", wünsche ich ihm und stelle ihm eine Tasse Kaffee hin. „Danke, dir auch." „Kannst du mir helfen, Frühstück zu machen?", bitte ich ihn. „Klar." Gemeinsam machen wir Brote, Obst und Müsli. Mit den Sachen, die Mötley mitgebracht haben, lässt sich viel machen. Der Kühlschrank wirkt endlich mal wieder voll.
„Danke", sage ich zu ihm, „Ich richte es noch hin." Unser Frühstück sah einfach aus, ein Haufen Obst in einer riesen Schüssel, unzählige Brote auf einem Teller und Schüsseln mit Cornflakes. „Gut", meint er, schnappt sich seine Tasse und geht ins Wohnzimmer. In dem Moment kommt Vince in die Küche. „Hey", lächele ich in freudig an. Er kommt auf mich zu. „Wegen heut Nacht...", beginnt er. „Schhh Vince, alles gut, ja? Das bleibt unter uns, versprochen!" „Danke. Ich weiß auch nicht was los war... Aber ich war froh, dass du da warst...", flüstert er dicht vor mir. Mein Herz fängt an, leicht schneller zu schlagen. Er schaut auf den Boden und ich sehe, wie ihm eine Träne über die Wange läuft. „Hey, Vince?" Er wendet sich ab. „Vince..." Ich drehe sein Gesicht zu mir her. Seine braunen Augen sind mit Tränen gefüllt. „Schhh...komm her, alles gut." Mit diesen Worten umarme ich ihn. Er legt den Kopf auf meine Schulter. „Heute ist Weihnachten", flüstere ich ihm zu, während ich seine Haare streichle. Als wir uns aus der Umarmung lösen, schaut er mich mit verquollenen Augen an. „Hilfst du mir, unser Frühstück schön herzurichten?" frage ich ihn und wische ihm die Tränen von der Wange. „Gern", schnieft er mit einem schiefen Grinsen. Gemeinsam richten wir unser Frühstück etwas eleganter auf silbernen Platten, die ich irgendwo in einem Küchenschrank gefunden habe. Es sollte eben ein Weihnachtsfrühstück werden, nicht nur ein ganz normales wie jeden Morgen. „Können wir auch Plätzchen drauf tun?", fragt er mich mit einem bettelnden Blick. Ach ja...die Plätzchen. Die sind gestern leider etwas in Vergessenheit geraten, weshalb sie leider dunkler geraten sind, als sie sollten. Besser gesagt, sie sind verbrannt. „Ähm, Vince, die sind verbrannt", informiere ich ihn. „Bitte! So schlimm sind sie doch gar nicht!" „Nein!" „Menno...", grummelt er und schnappt sich aber trotzdem eine Fee. Er schiebt sie sich in den Mund und an seinem Gesichtsausdruck sehe ich, dass das Plätzchen überhaupt nicht schmeckt. „Gar nicht schlecht...", nuschelt er trotzdem mit vollem Mund und trägt eine Platte ins Wohnzimmer. Ich seufze nur und folge ihm. Mittlerweile sind alle wach und warten hungrig aufs Frühstück. Tc unterhält sich mit Slash, Nikki Und Tommy, Julia erzählt Jenni die Geschichte von den zerbrochenen Kugeln am Weihnachtsbaum. Steven liegt auf dem Bett und klopft gelangweilt an die Wände. Axl versucht verzweifelt sein Bandana zu erwischen, das Duff ihm über den Kopf hebt und Mick und Izzy fummeln an einer Gitarre rum. „Frühstück!", ruft Vince fröhlich, der das Plätzchen schnell runtergewürgt hat und wir stellen die Platten ab. Alle setzen sich an den Tisch. Axl zieht mich auf seinen Schoß. „Das sieht aber lecker aus", flüstert er mir ins Ohr, „Hast du schön gemacht." „Vince und Mick haben mir geholfen. Bedank dich bei ihnen", grinse ich ihn an und schnappe mir ein Stück Mango.
„Was machen wir heute noch so?", will Duff wissen, während er sein Brot isst. Ich überlege, doch mir fällt nichts ein, als Julia anfängt zu kichern. Alle schauen sie verwirrt an und sie hält sich vor Lachen den Bauch. „Puh...", kichert sie mit rotem Kopf, „Hihihi, ich hab eine Idee...", beginnt sie und muss wieder lachen. „Muss ja eine tolle Idee sein", murmelt Izzy. „Ist sie auch!", lacht Julia. „Und was ist die Idee?", fragt Steven etwas ungeduldig. "Naja, sagen wir es so...Es fällt mir schwer, euch Schlittschuhfahren zu sehen", kichert sie. „Schlittschuhfahren?", frage ich verwirrt, „IHR könnt Schlittschuhfahren?" Ich fange auch an zu grinsen bei der Vorstellung, die fünf auf dem Eis zu sehen. „Ich dachte, du hast die Schlittschuhe weggeworfen Axl!", meint Slash. „Ähh, hätte ich das machen sollen..?" Nachdenklich schaut Axl an die Decke. Doch Julia und ich haben uns schon entschieden. „Keine Widerrede!", sage ich, „Wir gehen Schlittschuhfahren auf dem See!" „Sarah und ich packen Essen ein, dann können wir dort Mittagessen", ergänzt Julia. „Und wir?", will Tommy wissen, „Wir haben doch keine..." „Klappe T-Bone!", fährt Nikki dazwischen. „Keine Sorge!", freut sich Vince, „Ich hab welche eingepackt!" „Na ganz toll...", brummt Mick. „Und Jenni und Tc?", fragt Steven, „Und ihr beiden?" „Ähm...", beginnt Julia. „Ich hab ein paar mehr eingepackt!", unterbricht sie Vince fröhlich. „Super!", freut sich Jenni, „Ich leibe Schlittschuhfahren!" „Dann gehen wir Schlittschuhfahren!", grinse ich und nehme mir noch ein Brötchen.
Julia und ich packen in der Küche den Rest vom Frühstück in einen Rucksack. „Ich bin echt gespannt die Jung Schlittschuhfahren zu sehen." Bei der Vorstellung muss ich immer noch grinsen. „Ich auch", erwidert Julia, ebenfalls mit einem Lächeln, während sie Tee aufsetzt. „Sollen wir ein paar Plätzchen mitnehmen?", frage ich sie. „Kann man die überhaupt essen?" Kritisch beäugt sie die verbrannten Feen. „Also Vince meinte, die schmecken", lache ich und denke an sein Gesicht, als er eine probiert hat. Julia nimmt sich eine Fee und beißt ab. Sofort verzieht sie das Gesicht. „Steinhart...", murmelt sie und wirft das Plätzchen in den Müll. „Sollen wir lieber die Kekse hier einpacken?", schlägt sie vor und ich lache: „Du und deine Kekse! Gerne!" Ich gieße die gefühlten 10 Liter Tee in Thermoskannen, während Julia die Kekse noch in einen Rucksack stopft. Mit drei randvollen Rucksäcken gehen wir wieder ins Wohnzimmer, wo alle schon angezogen und bereit stehen – bis auf einer.
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Die Hütte im Wald [In Überarbeitung]
FanfictionAls Sarah ihre Freundin Jenni in Köln besucht, hätte sie nicht gedacht, wie alles endet. Nach der Halloweenparty geht alles ganz schnell und nach der Flucht vor IHM, landet sie in einer Hütte mitten im Wald. Doch dass von da an ihr normales Leben ei...