Ein zusammengewürfelter Haufen

333 24 3
                                        

Tag 39, 22.12

Nach einem kläglichen Mittagessen sitze ich auf dem Bett und übe Gitarre, ohne Verstärker versteht sich. Julia und Steven sind am Abspülen und die anderen vier spielen Karten. Ich versuche mich gerade an den Akkorden zu Mr. Brownstone, als jemand die Eingangstür aufreißt. "Hallo meine Lieben!", ruft eine Stimme, die mir sehr bekannt vorkommt. Es stehen vier Männer in der Tür, drei mit riesigen Kisten beladen. "Oh Gott, nein!", stöhnt Slash und schlägt seinen Kopf auf den Tisch, "Nein, nein, nein!!" "Was haste denn Slash?", fragt derjenige, der die Tür aufgerissen hat. Er hat blondes auftupiertes Haar, das von einem pinken Stirnband daran gehindert wird, ihm ins Gesicht zu fallen. Die anderen drei haben alle schwarzes Haar, ebenfalls auftupiert. "Eigentlich sollte ich so was ja gar nicht tragen", brummt einer der drei und stellt die Kiste ab. Da mich in dieser Hütte nichts mehr wundert, sage ich nur, ohne von der Gitarre aufzusehen: "Schuhe aus, oder draußen bleiben", und zupfe weiter. Die vier ziehen sich etwas perplex die Schuhe mit gefühlten 20 cm Absätzen aus, bei denen ich mich frage, wie sie es hier her geschafft haben. "Wer bist du denn, Süße?", macht mich einer der Schwarzhaarigen an. "Dein Alptraum, Sixx", antworte ich und schaue ihn an. "Was ist in den Kisten?", will ich von ihm wissen. "Geschenke", antwortet der Blonde für ihn, „Essen und Trinken für Weihnachten, Weihnachtsschmuck hab ich auch eingepackt. Es war klar dass es hier nicht sehr weihnachtlich aussieht und..." "Essen?!" Meine Stimmung hebt sich gewaltig und ich lege die Gitarre weg. "Julia!", brülle ich vom Bett aus. "Jaa?" Sie lugt aus der Küchentür. "Sie haben Essen", ich deute auf Mötley Crüe," Von mir aus können sie bleiben." "Von mir aus auch", grinst Julia glücklich und verschwindet wieder in der Küche. "Nein!" Slashs Kopf trifft wieder den Tisch. "Sei nicht so, Slash!", meckere ich ihn an, "Wir haben jetzt Gäste." "Tooommyyy!" Steven kommt aus der Küche gehüpft, "Wie geht's euch allen?" "Öh, gut", antwortet Tommy, immer noch etwas verwirrt.

„Setzt euch", biete ich an und deute auf die Couch. „Und ihr", ich wende mich an Guns N' Roses, „Ihr könnt die Kisten in die Küche bringen." Grummelnd stehen sie auf und machen sich an die Arbeit. Julia quetscht sich an den murrenden Jungs vorbei  und setzt sich zu mir auf Axls Truhe. Wir starren Mötley Crüe an und sie uns.  „Wie seid ihr hier her gekommen?", ist meine erste Frage. „Wir hatten Lust unsere fünf Möchtegernmusiker zu besuchen und hier sind wir", grinst Vince. „Okay..." Die Antwort hat mich irgendwie verwirrt, als Mick fragt: "Und  wer seid ihr? Ihr kennt uns anscheinend schon, aber wir euch nicht." „Ich bin Julia und das ist Sarah", stellt Julia uns vor, „Und NEIN, wir sind keine Stripperinnen oder Huren oder sonst was in der Richtung, nur damit das klar ist." „Ihr habt jetzt hier das Sagen, oder?" grinst Tommy. „Richtig!", stimme ich ihm zu, „Jungs? Alles klar bei euch?", rufe ich in die Küche, aus der die keifenden Stimmen von GN'R kommen. „Jaa!", ruft Steven und schon kommen sie wieder ins Wohnzimmer. Die fünf hocken sich um die Eckbank und beginnen ein neues Spiel. „Was spielt ihr da?", will Nikki von ihnen wissen. „Mau Mau und das nicht sonderlich gut", erklärt ihm Julia und die vier brechen in lachen aus."Mau Mau?", lacht Vince, „Wie kann man das nicht können?!" „Klappe Blondchen!", fährt Axl ihn an und legt eine Karte. „ Axl, du kannst keine Herz Dame auf eine Kreuz Acht legen, außerdem musst du aussetzen!", beschwert sich Duff. „Und warum?!", keift Axl zurück und mein Kopf trifft Julias Schulter. „Oh Mann...", jammere ich und Mötley Crüe lachen noch mehr. „Sollen wir uns mal die Lebensmittel anschauen?", schlägt Julia vor und erleichtert nicke ich. „Seid nett zu ihnen!", ermahnen wir  GN'R noch ehe wir in der Küche verschwinden. Die Kisten sind sogar aus irgendeinem Grund beschriftet, was es uns leichter macht. Zufrieden räumen Julia und ich alles ein. „Jetzt können wir ja unbeschwert Weihnachten bestehen", meint sie und beißt in einen Apfel. „Und weißt du was?" Ich grinse sie an. „Was?" „Wir können Plätzchen backen!" „Geil, stimmt! Is ja cool! Sollen wir morgen, oder?" „Mhm. Wir können aufteilen: backen und die Bude schmücken." „Gut, also ich würde das Schmücken übernehmen", freut sich Julia. „Okay, dann back ich, ähm...wir. Wir sollten die Jungs auch miteinbeziehen." „Sicher? Das wird aber eine Katastrophe, das weißt du?" „Schon, aber dafür ist es zehnmal so lustig." „Wenn du meinst..." „Egal, das können wir morgen noch besprechen. Jetzt kochen wir am besten!" „Und was?" „Egal was", grinse ich. „Hauptsache viel", enden wir zusammen und lachen. „Wir müssen ja noch mehr kochen, wenn die vier da sind!", stellt Julia lachend fest. „Oh nein!", jammere ich, „ Dann reicht das Essen nicht ein Mal bis Silvester!" Wieder lachen wir. „Gut", versuche ich mich zu beruhigen, „Was kochen wir jetzt?" „Puh..." Julia versucht ebenfalls nicht zu lachen. Wir schauen uns an und bekommen den nächsten Lachflash.



Die Hütte im Wald [In Überarbeitung]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt