Tag 47 31.12
Beladen mit Brötchen und mehr Bier haben sich Axl, Izzy, Slash, Duff und Steven diesmal mit Sebastian in den Proberaum zurückgezogen, um an neuen Songs zu arbeiten. Julia und ich haben eine Schallplatte aufgelegt und gerade dudelt „Love in an elevator" von Aerosmith im Wohnzimmer. Wir haben eines der Fotoalben herausgeholt und schauen uns frühe Bilder von Guns N' Roses an.
„Sag mal, glaubst du, dass wir für heute Abend noch genug zu trinken haben?", fragt Julia, „ich meine, Bier haben wir bald nicht mehr." „Also wenn die nichts übriglassen, dann landen Axls Fotos aber nicht wieder auf dem Dachboden, sonder-..." Es klopft laut an der Tür. Verwirrt blicken wir uns an. „Die Jungs?", vermutet Julia, als es erneut klopft. „Sehen wir gleich."
Ich stehe auf und gehe zur Tür. „Habt ihr nichts Besseres zu tun, hm?", frage ich, während ich die Tür öffne und stemme schon eine Hand in die Hüfte. Doch vor mir steht keiner der Jungs, sondern zwei offensichtlich durchgefrorene Typen. „H-hi", sagt einer, etwas verwirrt, „Dürfen wir reinkommen?" Perplex mache ich einen Schritt zurück und lasse beide in die Hütte. „Gott seht ihr durchgefroren aus!" meint Julia, die zur Tür gekommen ist. „B-badewetter ist das da draußen nicht." Beide von ihnen haben Jeans und schlichte schwarze Lederjacken an, die sie sich bis zu den Ohren hochgezogen haben. „Glaub' ich euch", antworte ich ihnen.
Der eine hat hellblondes schulterlanges Haar und blaue Augen, der andere lange dunkelbraune, etwas wellige Haare. Sie sind nicht arg viel älter als die Jungs und dank ihres britischen Akzents brauchen Julia und ich nur einen Blick zu wechseln, um uns sicher zu sein, wer vor uns steht. „Seid ihr alleine hier?", will Julia wissen und beide nicken, während sie sich in der Hütte umschauen. „Setzt euch erst mal." Ich nicke zur Couch. Wir setzen uns ihnen gegenüber auf Axls Truhe.
„Ich bin Julia", stellt Julia sich vor und lächelt. „Und ich bin Sarah." „Dave", grinst der Blonde, „glaubt mir, wir sind froh euch zu treffen." „Dem kann ich nur zustimmen, ich bin Steve." Er grinst ebenfalls. „Hätte mich gewundert, wenn ihr nicht so heißen würdet...", murmele ich, „Seid ihr hier, um spontan die Jungs zu besuchen?" Die beiden tauschen einen irritierten Blick. „Also seid ihr doch nicht alleine hier?", stellt Dave fest. „Hätte mich bei der Bettenanzahl auch gewundert", fügt Steve hinzu. „Naja, sonst hätten wir da schlafen können", grinst Dave wieder und wir lachen. „Nein, die Betten sind alle belegt", erklärt Julia. „Und wer wohnt hier noch?", will Steve wissen. „Also, ehrlich gesagt, sind wir hier die Gäste", beginnt Julia, „die Hütte gehört nämli-"
„Schneller!!"
Die Tür zur Küche wird aufgerissen und Sebastian rennt mit Axl auf dem Rücken ins Wohnzimmer, Duff stolpert vor ihnen her. „Ich krieg dich!", gröhlt Axl und meint damit wohl Duff. „Du kannst immer noch nicht rappen!", ruft dieser und beginnt, von Bett zu Bett zu springen. „Renn schneller, Bach!", befehlt Axl und treibt Sebastian an. Der Sänger lacht nur laut und rennt zum Ende der Betten, wo Duff steht, wobei er fast in uns gekracht wäre.
„Ich stopf dir das Maul!", ruft Axl und tritt Duff gegen das Schienbein. Der blonde Bassist strauchelt und springt zurück auf Izzys Bett. Sofort sprintet Sebastian mit Axl hinterher, Duff stolpert über die Betten zurück. „Hilf mir Slash!" Duff springt vom letzten Bett und fällt dem Gitarristen um den Hals, der mit Steven und Izzy im Türrahmen steht.
„Weg da!", schreien Axl und Sebastian noch panisch, als sie ungebremst in die drei krachen. Axl fliegt von Sebastians Schultern, der noch verzweifelt versucht hat, irgendwie abzubremsen und kracht mit Steven zu Boden. Duff klammert sich an Slash, der versucht, das Gleichgewicht zu halten. Er taumelt mit Duff in den Armen nach hinten, doch er stolpert über Stevens Füße und knallt auch auf den Boden, Duff begräbt ihn unter sich. „Vollidioten...", murmelt Izzy, als er schon von Axl zu Boden gerissen wird, weil er versucht, sich aufzurappeln. „Sorry!", ruft der Rothaarige und krabbelt über Izzy und Steven, um zu Duff zu gelangen. Dieser hat sich aufgerappelt und klammert sich an Slash, den er wie eine Art Schutzschild benutzt.
„Nimm es zurück!", fordert Axl und steht nun aufgebracht vor den beiden. „Nö!", kommt es von Duff. Da holt Axl aus, doch Duff duckt sich und Slash bekommt die gepfefferte Ohrfeige von Axl ab. „Spinnst du?!", ruft der Gitarrist und Axl hat schon Slashs Fuß im Schritt.
„Argh..." Axl macht einige Schritte zurück und Duff bricht in lautes Lachen aus. „Na warte...!" Ohne nachzudenken greift Axl hinter sich auf den Tisch und bekommt das Fotoalbum zu fassen. Mit einem Schrei holt er wieder aus, aber Duff reißt Slash nach vorne, sodass er das Album an den Kopf bekommt.
„Krieg dich wieder ein!", schreit Slash den Sänger an, befreit sich wütend von Duff und packt Axl an der Hüfte. „Ich will doch Duff treffen!", ruft dieser und versucht, zu dem Bassisten zu gelangen, indem er sich gegen Slash drückt, welcher ihn zurückhält. „Klappt ja gut!", kommentiert Steven grinsend. Er und Izzy stehen neben Sebastian und schauen zu, wie Axl gegen Slash ankämpft und Duff dumme Grimassen schneidet, um Axl zu provozieren. Leider funktioniert Duffs Taktik auch, Axls Kopf ist knallrot vor Wut und Anstrengung, er trommelt wild auf Slashs Rücken ein, der ihm deswegen an den Haaren zieht. „Lass los, du Idiot!", brüllt Axl und stößt Slash plötzlich heftig beiseite, sodass er gegen Sebastian kracht. Wutschnaubend hebt Axl das Fotoalbum erneut, um Duff zu treffen. Dieser reißt die Augen auf und sprintet zur Seite, schubst dabei Steven und Izzy auf den Boden und rast in den Proberaum zurück.
Axl rennt sofort hinterher. Dass er dabei Steven zertrampelt, ist ihm egal.
Da scheppert es im Proberaum. „Ich räum das nicht auf!", ruft Steven und stolpert ihnen hinterher.
„He, he Axl!", hört man Duffs etwas panische Stimme, „das ist Izzys Gitarre, ich...!" „Axl! Finger weg von den Gitarren!", ruft Izzy und er, Slash und Sebastian rennen in den Proberaum und die Tür zur Küche knallt zu. Erneut scheppert es im Proberaum und man hört wütende Rufe.
Julia seufzt. „Die Hütte gehört nämlich denen da", endet sie. „Das Pferd ist auch zu Gast hier, den anderen fünf, -um Izzy zu zitieren-, Vollidioten gehört die Hütte", ergänze ich und Dave und Steve nicken.
„Und wie kommt es, dass ihr ihre Gäste seid?", frag Steve und mustert uns. Julia und ich blicken uns an. „Lange Geschichte", antworten wir beide gleichzeitig und müssen lachen. „Ich hoffe ja, dass Guns N' Roses als Gastgeber etwas taugen", bemerkt Dave und blickt in unsere skeptischen Gesichter. „Bei uns wohl eher nicht, wir sind keine heißen Groupies", grinst Steve und wir laufen rot an. „Wie gesagt, es ist eine lange Geschichte...", wiederhole ich peinlich berührt.
„Wollt ihr etwas trinken?", fragt Julia und ich bin ihr dankbar für den Themenwechsel. „Ähm.." Dave und Steve blicken sich an, wohl etwas irritiert. „Ja, wäre nett, danke", meint Dave. Julia steht auf und geht in die Küche, während ich mich mit unseren Gästen auf die Eckbank setze. Die Situation ist etwas merkwürdig, Dave und Steve scheinen leicht irritiert und wirken überfordert, Julia und ich sind es definitiv.
„Also ich befürchte ja, dass wir kaum Bier-" erneut hört man Lärm auf dem Proberaum. „...mehr dahaben", meint Julia etwas lauter aus der Küche, „Ist Cola auch okay?" „Klar, kein Problem", antwortet Steve stellvertretend für uns und Julia kommt mit vier Gläsern und Cola wieder, dazu legt sie eine angefangene Packung Gummibärchen auf den Tisch. Sie schenkt allen Cola ein und setzt sich neben mich.
„Mittagessen gibt es später", erklärt sie und trinkt einen Schluck. „Ihr bleibt doch noch oder?", frage ich nach, „Oder müsst ihr wieder los?" „Den anderen dürfte es wohl nichts ausmachen, wenn wir noch hier bleiben, Bruce und Adrian wollten sich eh die Stadt angucken", meint Dave zu Steve, welcher nickt. „Ich wette, wir haben es hier besser", grinst der braunhaarige Bassist und sagt dann zu uns: „Also wir würden gerne noch bleiben, das Hotel ist sowieso belagert. Vorausgesetzt, euch macht das nichts aus und Axl und Co. auch nicht." „Ihr könnt sie ruhig Vollidioten nennen", grinse ich, „weil das sind sie echt manchmal. Aber cool, dass ihr noch bleibt."
„Jetzt sagt mal, warum seid ihr hier?" Neugierig rutscht Julia etwas vor. „Ach so, ja", Dave lächelt, „Also wir...."
Axl rast ins Zimmer, gefolgt von einer Flasche, die klirrend auf dem Boden zerbricht. Erschrocken reiße ich die Augen auf, da die Flasche Axl nur knapp verfehlt hat. „Bleib hier!", schreit plötzlich Steven, kommt ins Wohnzimmer gestürzt und jagt Axl hinterher, der eine Gitarre in den Händen hat, die er wie einen Baseballschläger am Hals hält, Steven hat noch ein paar Flaschen in der Hand. „Lass mich in Ruhe oder ich schlag dir die Gitarre um die Ohren!", droht Axl. „Wenn du das machst", mischt sich nun Slash, welcher mit den anderen ins Wohnzimmer geeilt ist, ein, „dann bist DU tot!"
„Dann soll Steven aufhören, mich mit den verdammten Flaschen abzuwerfen, der hat sie doch nicht mehr alle!" verlangt Axl wütend. „Du hast aber verdammt noch mal mein Schlagzeug zerstört!" Steven geht langsam auf Axl zu, beide haben vor Wut rote Köpfe. „Aber Sebastian ist schuld! Er hat mich geschuckt!" Axl hebt die Gitarre etwas höher. „DU bist gestolpert, ich hab' nichts gemacht!", verteidigt sich Sebastian sofort. „Halt die Fresse", knurrt Axl ihn an und wendet sich wieder zu Steven, „ Aber da ist doch nicht viel kaputt, das Drecksteil klang eh beschissen..." Steven hätte mit der nächsten Flasche Axl fast getroffen, hätte dieser nicht im letzten Moment die Gitarre nach vorne gerissen, um sich zu schützen.
„Mir reicht's, gib die Gitarre her!" Slash geht auf Axl zu, der diese immer noch fest umklammert hält. Da holt Steven mit der nächsten Flasche aus und Duff kann Slash gerade noch rechtzeitig zurückreißen, sodass das Glas am Bettpfosten zerschellt und nicht an Slashs Kopf.
„Das war haarscharf...", murmelt Dave zu Steve und dieser nickt. Izzy hat sich währenddessen kommentarlos auf die Eckbank gesetzt und nickt den beiden kurz zu. Julia und ich sind so überrumpelt und auch etwas schockiert, dass wir keine Ahnung haben, wie wir eingreifen sollen, ohne dass die Situation komplett eskaliert.
„Sagt mal, habt ihr es dann endlich?", mischt sich Sebastian wieder in die Diskussion ein. „Nein", kommt es augenblicklich von Steven, der glücklicherweise keine Flaschen mehr hat und sich stattdessen die Ärmel nach oben schiebt. „Der Spinner soll mich in Ruhe lassen, verdammt!", ruft Axl, „Ich hab nichts gemacht!" „Dann erklär mir, warum meine Drums jetzt am Arsch sind!", bellt Steven. „Komm mal runter!", versucht nun auch Duff den Drummer zu beruhigen, „Du hättest Slash fast den Schädel eingeschlagen, ja?! Deine Drums kann man ersetzen verflucht!"
„...Die müssen wohl zu viel gesoffen haben...", meint Steve leise zu Dave, doch er hat nur bedingt recht.
„Fast heißt nicht getroffen", verteidigt sich Steven mit aufeinandergepressten Zähnen. „Axl hat es doch nicht mit Absicht getan", entgegnet Duff. „Na und?! Meine Drums sind trotzdem kaputt, wie soll ich jetzt spielen?!" „Beruhig dich, Steven." Duff geht vorsichtig einen Schritt auf ihn zu. „Es sah gar nicht so schlimm aus, es ist nicht mal ein Fell gerissen. Und für Axl überlegen wir uns was." „Hey!", will der Rothaarige einwerfen, „Ich-" „Fresse Idiot!", fällt ihm Duff sofort ins Wort und atmet kurz durch, um selbst Ruhe zu bewahren. „Lass uns doch erst mal schauen, was genau kaputt ist und wie schlimm es ist. So oder so müssen wir auch den Proberaum wieder aufräumen...." Steven ist immer noch angespannt, doch er schein sich Duffs Worte durch den Kopf gehen zu lassen. „Ich bin aber nicht schuld!", entfährt es Axl wieder, jedoch nicht mehr ganz so aggressiv. Duff dreht sich zu ihm. „Du kannst auch mal runterkommen, ja?", meint er zu Axl, „Gib erst mal die Gitarre her." Er nimmt ihm das Instrument vorsichtig aus den Händen, ehe er sich wieder Steven zuwendet. „Also, ist das okay?", fragt er diesen. Der Blonde fährt sich durch die Haare. „Ja", antwortet er schließlich, „ ich hab' etwas überreagiert, sorry..." „Etwas?!" Axls Stimme überschlägt sich, doch Duff stellt sich sofort dazwischen. „Ihr habt genug rumgebrüllt für heute", erklärt er genervt und man merkt Axl an, dass er sich beherrschen muss, um nicht wieder laut zu werden, aber er will nicht mit Duff auch noch Streit anfangen. „Und wer hat dich zum Streitschlichter gemacht?", will Axl wissen und an seiner Stimme merkt man, dass die Stimmung zum Glück umgeschlagen hat. „Du denkst doch eh grade nur ans Essen", grinst er spöttisch. „Jetzt versuch nicht abzulenken", meint Duff nur und rollt genevert mit den Augen. „Genau, Axl!", lacht Sebastian, „Wenn du nicht brav bist, dann werde ich aus deinen Kinderbildern schöne Neujahrskarten basteln." Axls Kopf fährt herum und er blinzelt Sebastian mit wütend glitzernden Augen an. „Wenn du das machst", sagt er, „dann bist du so was von tot." Sebastian lacht. „Ach, aus deinem Mund kommt auch nur heiße Luft, du würdest nie einer Fliege etwas zuleide tun." „Dir tu' ich allerdings gerne etwas zuleide!" Axl rast auf Sebastian zu und springt ihm auf den Rücken. „Du wirst dir wünschen, die Klappe gehalten zu haben!", ruft er und zerrt an Sebastian. „Geh runter von mir du Affe!", lacht Sebastian immer noch. Bis auf Izzy scheinen die Jungs weder Julia und mich, noch Dave und Steve wahrzunehmen.
„Axl, verflucht!" Duff packt den Sänger und reißt ihn von Sebastians Rücken. Wütend kämpft Axl gegen ihn an und verpasst ihm dabei ausversehen einen Kinnhaken. Überrascht lässt Duff ihn los, womit auch Axl nicht gerechnet hat und daher fast über seine eigenen Füße stolpert. „Was ist eigentlich los mit dir?", mischt sich nun Slash ein und versucht zusammen mit Duff, Axl zu beruhigen, was ein bisschen zu funktionieren scheint. „Schon gut!", meint Sebastian, „Das war nur ein Witz!" „Ein ziemlich schlechter", fügt Duff sauer hinzu und betastet vorsichtig sein Kinn. Axl hat mittlerweile resigniert und schmollt. „Können wir dann endlich mal nach meinem Schlagzeug schauen?", fragt Steven, der wieder wie der Alte zu sein scheint. „Das ist doch mal eine gute Idee", brummt Duff immer noch sichtlich genervt.
„Hast du dich wieder eingekriegt, Axl?", will Slash wissen. „Ja", knurrt er und streicht sein Shirt glatt. Slash blickt sich kurz suchend um, bis er Izzy auf der Eckbank bemerkt. „Kommst du?", fragt er den Gitarristen und dabei fällt sein Blick auch auf Dave und Steve. Auch die anderen scheinen den Besuch nun ebenfalls zu bemerken. Kurz herrscht Irritation und die Jungs wechseln verwirrte Blicke. „Hey", bring Slash bloß eine Begrüßung über die Lippen. „Was wollt ihr hier?", ist Axls Frage an die beiden Musiker. „ Sollten wir uns geehrt fühlen, euch hierzuhaben?", grinst Sebastian, doch er wird sofort von Axl unterbrochen: „Nein du Trottel, das ist unsere Hütte!" „Äh", beginnt Steve etwas vorsichtig, „Wir wollten nicht stören, wenn ihr gerade viel zu tun habt..." „Ach was", Axl ist schon dabei, die anderen wieder in Richtung Proberaum zu schieben, „ Ihr seid mir lieber als die komischen Vögel, die bis jetzt hier waren." Er folgt den anderen durch die Tür. „He, dürfen wir hierbleiben?", ruft Steve ihm hinterher. Ein „Aua! Scheiß Stuhl!", ist die einzige Antwort, die er noch bekommt, bevor die Tür zum Proberaum zugeknallt wird und man Sebastian noch lachen hört.
In der Küche hält Duff Slash kurz zurück. „Alles okay?", fragt der Blonde den Gitarristen. „Ja", nickt dieser und blickt ihn an, „Danke." Duff lächelt etwas und streicht ihm durch die schwarzen Locken, ehe er ihn sanft durch die Tür in den Proberaum schiebt.
„Nehmt das als ein ja", übersetzt Izzy Axls Antwort auf Steves Frage. Dieser nickt grinsend.
„Will ich wissen, wie es im Proberaum aussieht?", frage ich Izzy, welcher sich eine Zigarette angezündet hat und mich anblickt. „Das Schlagzeug ist noch das harmloseste", erklärt er und ich seufze. Trotzdem stehe ich auf und gehe in den Proberaum, um mich zu vergewissern, dass alles okay ist. Tatsächlich ist es weniger schlimm, als ich erwartet hatte. Duff und Steven schauen sich gerade das Schlagzeug an, Axl und Sebastian sammeln leere Dosen und Flaschen ein, Slash kümmert sich um seine Gitarre. Dass Izzy noch im Wohnzimmer ist, scheint sie wenig zu stören.
„Und das habt ihr in zwei Stunden angerichtet?", frage ich etwas fassungslos. Sebastian hebt den Kopf. „Immerhin räumen wir wieder auf!", lacht er. „Ja ja, macht ihr toll." Ich rolle mit den Augen, „Habt ihr Hunger?" Von allen kommt ein einstimmiges „Ja!". „Gut, dann räumt ihr weiter auf, ich hol' euch dann zum Essen", erkläre ich und verschwinde wieder aus dem Proberaum.
„Hey Steven, ist mit den Toms alles klar?", fragt Duff und inspiziert ein Becken. „Ja, mit denen ist alles okay", antwortet Steven sofort. Tatsächlich hat sein Schlagzeug weniger Schaden genommen, als er angenommen hat. Trotzdem ist es ihm nicht wirklich recht, dass Duff an seinem Schlagzeug rumfummelt, er ist etwas nervös.
„Sicher, die eine hängt etwas schief", meint Duff und nickt zu den Toms. „Nein, nein, alles gut, das muss so sein." Steven grinst ihn an, sein Herz klopft schneller vor Nervosität. „Okay", meint Duff schulterzuckend und stellt das Becken wieder an seinen Platz.
„Sagt mal, wer von euch hat eigentlich den Teller zerbrochen?", will Slash wissen, der den Besen aus dem Schrank geholt hat und beginnt, die Scherben zusammenzukehren. „Das war ich ausnahmsweise mal echt nicht!", kommt es von Axl, der eine leere Bierdose in der Hand hat. „Dass du das Schlagzeug fast geschrottet hast, reicht für heute auch völlig aus!", lacht Slash.
„Hey, wem gehört das sexy Teil hier?" Sebastian zieht den Leopardenmantel aus einem der Schränke. „Wo hast du den Fummel denn gefunden?", lacht Axl, „Das ist Izzys." „So was hat Izzy ernsthaft mal getragen?", fragt Sebastian skeptisch und stopft den Leopardenmantel kopfschüttelnd zurück in den Schrank. „He! Leg den zusammen!", ruft Steven sofort und alle lachen.
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Die Hütte im Wald [In Überarbeitung]
FanfictionAls Sarah ihre Freundin Jenni in Köln besucht, hätte sie nicht gedacht, wie alles endet. Nach der Halloweenparty geht alles ganz schnell und nach der Flucht vor IHM, landet sie in einer Hütte mitten im Wald. Doch dass von da an ihr normales Leben ei...