Einhornwahnsinn

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Tag 42, 25.12.

Ich versuche die Augen zu öffnen, aber irgendetwas liegt auf meinem Gesicht. Ich will es weg tun, doch es liegt auch irgendetwas auf meinen Armen, so wie quer über meinem Bauch, sodass ich mich kaum bewegen kann und schlecht Luft bekomme. Ich versuche mich zu bewegen, aber etwas, besser gesagt jemand ist zu schwer. Okay, denke ich, ganz ruhig bleiben. Ich beginne, meinen Kopf hin und her zu bewegen, damit ich den Arm, oder Fuß, oder was auch immer von meinem Gesicht herunterbekomme. Nach einer Weile nimmt endlich jemand seinen Arm, wie ich nun erkenne, von meinem Gesicht. Gut! Welcher Depp hat mich hier grad fast krepieren lassen? Ich drehe meinen Kopf nach links. Oh, Julia! Hm...okay, ich nehms zurück, denke ich. Ich atme noch einmal tief ein und schaue nun, wer auf mir liegt. Erschrocken reiße ich die Augen auf. Wessen Arsch ist das?, denke ich, während ich darauf starre. Hm, wer auch immer das ist, er hat 'nen sexy Arsch. Ich versuche zu erkennen, zu wem das Hinterteil gehört, aber Slash liegt wiederum quer auf dieser Person und versperrt mir mit seinen Haaren die Sicht. So, jetzt muss ich nur noch unter diesem sexy Hintern rauskommen. Den einen Arm hab ich schnell befreit, doch Axl klammert sich wie ein kleines Kind an den anderen. Wollen die mich eigentlich verarschen?! Ich will doch nur aufstehen..! Leicht genervt versuche ich meinen Arm aus Axls Klammergriff zu befreien, doch er klammert sich nur noch fester daran und verdreht mir leicht den Arm. Ich schaue mich um. Da sehe ich Vinces Kissen. Grinsend nehme ich das jetzt schon verhasste Einhorn. Ich schaffe es nach ein paar Minuten, meinen Arm, der von Axl umklammert wird durch das Einhorn zu ersetzten. Mühsam ziehe ich mich noch unter dem sexy Arsch hervor. Als ich das auch noch geschafft habe, lehne ich mich noch für eine Minute erschöpft an die Wand, ehe ich vorsichtig aus dem Bett klettere.

Ich schaue mir den Haufen, der da liegt genauer an: Vince liegt friedlich auf der Couch, Axl kuschelt mit dem Einhorn. Slash liegt quer über Izzy und....Moment! Izzy?! Ihm gehört also der sexy Arsch! Auch gut, denke ich, kann es aber nicht vermeiden rot anzulaufen.

Slashs Füße liegen in Duffs Gesicht, der es geschafft hat, mit dem Kopf nun am Fußende des Bettes zu liegen. Julia liegt über seinen Beinen, die Arme an der Stelle, an der ich vorhin noch gelegen habe. Steven hat die Arme um Julia geschlungen und den Kopf auf ihren Rücken gelegt. Am liebsten hätte ich ein Foto gemacht, so süß wie das aussieht. Der einzige, der halbwegs normal schläft ist Nikki. Da merke ich, dass Tommy zu meinen Füßen schläft. Wie schaffen die das, mal ganz ehrlich?! Weil Sebastian die Heizung repariert hat, mache ich mir nicht die Mühe ihn zu wecken. Vorsichtig nehme ich ihm nur das Hackbeil aus der Hand, mit dem er kuschelt. Wer weiß, nachher verarbeitet er sich selber zu einem T-Bone Steak...

Ich wende mich zur Eckbank. Haben wir gestern wirklich so viel gesoffen?! Tja, es hat Vor- und Nachteile mit GN'R zusammen zu sein. Ich seufze und gehe in die Küche, wo mich ein Berg von Geschirr erwartet. „Oh Mann...", murmele ich und verstaue das Hackbeil in der Schublade. „Was wolltest du denn damit?", fragt mich Sebastian, der mit Mick am kleinen Tisch sitzt und Kaffee trinkt. „Frag lieber nicht", meine ich nur mit einem grimmigen Blick. Sebastian lacht und Mick trinkt seinen Kaffee. „Na Mick? Haste die Kaffeemaschine heute verstanden?", grinse ich ihn an. „Naja", meint Sebastian sofort, "Als ich reingekommen bin, sah es nicht danach aus." „Okay, na dann", lache ich und mache mir auch einen Kaffee. Ich lehne mich an die Theke und nehme vorsichtige Schlucke von meinem Kaffee. „Sagt mal..." Ich schaue Mick und Sebastian an, „Machen wir wirklich immer so viel Geschirr dreckig?" „Keine Ahnung", grinst Sebastian, „Ich bin erst seit gestern da."

„Aber ab morgen haben du und Julia eh weniger Arbeit." „Wie meinst du das?" Verwirrt schaue ich Mick an. „ja, wir müssen zurück nach L.A.", erklärt er. „Warum das?", frage ich noch verwirrter. „Wir gehen bald auf Tour und wir müssen noch ein paar Aufnahmen für das neue Album machen." „Aber ihr seid doch erst drei Tage da!", protestiere ich. „Sorry, so ist es aber nun mal."

Da geht die Tür auf und Jenni kommt rein. „Apropos, Tc und ich sollten morgen auch schon wieder gehen..." „Alter! Alle gehen, das ist mies!" Beleidigt nehme ich einen Schluck Kaffee. „Sorry, aber Tc und ich wollen auch unsere Familie sehen und so", meint Jenni entschuldigend und legt den Käse zurück in den Kühlschrank. Halt! Käse?!? Ich hätte mich fast an am Kaffee verschluckt.

„Wo hast du den Käse her?", frage ich Jenni sofort. „Oh Gott! Keine Ahnung! Ich hatte voll den schrägen Traum! Irgendwas mit 'nem Einhorn und du warst auch da..." „Alter!", rufe ich, „Den selben Traum hatte ich auch!" „Was?? Echt jetzt?!" Überrascht schauen wir uns an und lachen. „Alos bei mir kam auch ein Einhorn vor. Es war flauschig und pink und so, wie Vince' Kissen..." „Oh Mann, Sarah! Kennst du das Lied noch??" Jenni fängt an zu singen: „Pink fluffy unicorns dancing on rainbows!" „Nein, halt die Klappe! Du weißt, ich hab Aggressionen gegen das Lied!" „Haha ja, das weiß ich noch! Ich kanns nicht glauben, dass wir dasselbe geträumt haben! Und dann bin ich mitten in der Nacht aufgewacht und hatte den Käse in der Hand." „Naja. Der Käse ist besser als das Hackbeil, mit dem ich aufgewacht bin", gebe ich zu bedenken. „Was, echt?" „Mhm. Die haben es gesehen." Ich nicke zu Mick und Sebastian. „Stimmt", sagt Mick, „Sie ist vorhin mit dem Ding in die Küche gekommen." „Okay, da ist mir der Käse lieber", lacht Jenni.

Erneut geht die Tür auf und Tc kommt, noch etwas verpennt, in die Küche. „Morgen!", gähnt er und drückt Jenni einen Kuss auf die Stirn. „Kaffee?", frage ich ihn mit einem Lächeln. „Klar, gerne."

Schnell mache ich noch zwei Tassen für Tc und Jenni. „Und ihr wollt wirklich schon alle gehen?", frage ich noch einmal etwas schmollend. „Ja", meint Mick nur, „ wir gehen heut Nachmittag." „Na gut", seufze ich. „Also Tc und ich bleiben ja noch bis morgen", meint Jenni. „Okay, cool."

„Ihhh!!", kommt Axls Stimme aus dem Wohnzimmer, „Ich hasse Pink! Nimm dein scheiß Einhorn, Vince!" „Was kann ich dafür?!", keift Vince zurück, „und gib es wieder her!" „Da, kannste gern wieder haben." „Mann! Müsst ihr so n Krach machen?", brummt Slash. „Du kannst dich nicht beschweren, du wirst nicht grad zerquetscht!", beschwert sich nun Izzy. „Oh! Izzy!" Man hört, wie Slash versucht von Izzy runterzukommen. „Pass mal auf, Alter!", mault Duff, „und wasch mal deine Füße wieder!" „Jaja", keift der Gitarrist zurück, „Sorry." „Ich krieg' wieder Luft!", freut sich Izzy. „Maann! Hör auf dich zu bewegen", murmelt Julia.

Neugierig von dem, was ich gehört habe, gehe ich ins Wohnzimmer. Duff hat sich inzwischen auch aufgesetzt und Vince und Axl sind dabei sich anzuziehen. Schöne Aussicht, denke ich, als ich ihre tätowierten Oberkörper kurz betrachte. Schnell fasse ich mich wieder. „Morgen!", sage ich fröhlich, als Nikki vom Bett fällt. „Morgen...", brummt er und rappelt sich auf. Da fällt mein Blick auf Tommy, der immer noch friedlich auf dem Boden schläft. „Oh Mann", lächle ich. „Tommy! Aufwachen!" Plötzlich schreckt Tommy hoch. „Pink fluffy unicorns! – Oh äh morgen", meint er verpennt. „Was habt ihr alle mit dem scheiß pinken Einhorn, hm?" Genervt setze ich mich auf die Bank. „Hey!" Schmollend drückt Vince sein Plüschtier an sich. „Kannst du einfach mal aufhören, dich so kindisch zu benehmen, Vince, und das verdammte Einhorn wegpacken?" Genervt setzt sich Mick zu mir auf die Eckbank. „Was habt ihr alle?", fragt Vince trotzig und zieht eine Schnute. „Und ich packe Lara nicht weg!" „Lara?!" Ich schaue Vince an. „Ja, so hab' ich es genannt. Probleme damit?" Er streichelt „Lara". „Oh ja, Vince, denn jetzt muss ich das Einhorn verbrennen." Ich stehe auf und gehe auf Vince zu.


Die Hütte im Wald [In Überarbeitung]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt