Nachdem Axl fertiggespült hat, gehen wir wieder zum Rest zurück. Die vier sitzen auf der Eckbank und scheinen nur gelangweilt vor sich hinzustarren.
"Wenn du willst, können wir dir die restlichen Räume zeigen", meint Izzy zu mir und lächelt etwas, "Und wir wollten proben, du kannst gerne zuhören."
"Gerne", antworte ich und lächle dann. Ich spüre die in mir aufsteigende Begeisterung.
"Ein kleines Privatkonzert für dich", grinst Axl und ich nicke. Der Rest steht auf und trottet durch die Küchentür.
"Also..." Axl legt mir eine Hand auf die Schulter und dreht mich so, dass ich die Eingangstür, die Betten und die Couch sehen kann. "Das ist unser Wohn- und Schlafzimmer. Hier sind wir fast den ganzen Tag." Er dreht mich um und ich folge ihm wieder in die Küche.
"Und hier..." Er macht eine ausschweifende Bewegung mit dem Arm "... ist unsere Küche. Klein aber fein. Und da ist das Bad" Er deutet auf die Tür zu meiner Linken.
"Und zu guter Letzt..."
Er geht mit mir durch die letzte Tür. Ich stehe in einem Raum mit mehreren Gitarren und Bässen, einige davon in Koffern, einem Schlagzeug, einem Klavier, zwei kleinen und vier größeren Verstärkern sowie einem Mikrofon samt Ständer. An der Wand links stehen einige Metallschränke, die mich eher an Spinde erinnern. Auf den Fensterbänken stehen vereinzelt leere Glasflaschen oder Teller.
"... ist hier unser Proberaum, wie man unschwer erkennen kann." Neben den Schränken stehen zwei Stapel mit Stühlen, von denen er einen holt und auf den ich mich setzen soll.Sie beginnen aufzubauen: Steven muss noch einmal ins Wohnzimmer, um sich einen zweiten Drumstick zu holen, Slash und Izzy stöpseln ihre Gitarren in jeweils einen der kleinen Verstärker, Duff stimmt seinen Bass und Axl schließt sein Mikrofon ebenfalls an einen Verstärker an. Nachdem alles aufgebaut ist und sich Axl vergewissert hat, dass alle bereit sind, räuspert er sich, lächelt kurz und brüllt dann ins Mikro: "Hallo und herzlich Willkommen zum Privatkonzert von Guns N' fucking Roses hier in unserer kleinen, aber feinen Hütte! Was sollen wir spielen?" Alles ist still und ich werde angestarrt.
Ich sage das erste was mir einfällt: "Welcome to the jungle." Axl grinst, als wäre er zufrieden mit meiner Auswahl. Steven zählt ein und sie legen los. Izzy und Duff singen Backgroundvocals, während Slash und Steven sich die Seele aus dem Leib spielen. Axls Stimme erfüllt den Raum. "...it's gonna bring you down, ha!", grölt er die letzte Zeile ins Mikro und Stille tritt ein.
"Und?", fragt Steven neugierig von hinten.
Ich grinse nur begeistert. Auch die Band grinst nun. "Wenigstens scheinst du nicht bemerkt zu haben, wir oft wir uns verspielt haben", stellt Slash fest und ich blicke zu ihm.
"Wenn, dann hast nur du dich verspielt", entgegnet Duff und Izzy, Axl und Steven nicken zustimmend. Slash rollt nur mit den Augen.
"Welches Lied als nächstes?", nimmt Axl den Faden nun wieder auf.
"Paradise City", antworte ich. "Gerne", grinst Axl, den es zu amüsieren scheint, dass ich ihre Songs kenne und es somit quasi auch zugebe.
Erst am Ende des Liedes bemerke ich, wie ich leise mitsinge und den Rhythmus mitklopfe. Alle lächeln mich an. Obwohl ich versuche, es nicht so zu zeigen und singe ich die nächsten Lieder zuerst leise, doch dann immer lauter mit. Ich bin überrascht, wie viel Energie die Fünf in die Songs stecken, obwohl sie eigentlich nur proben.
Zu Mr. Brownstone bewegt sich Axl tanzend mit seinem Mikroständer in der Hand durch den Proberaum und ich bemerke, wie Slash mit den Augen rollt.
Da ihnen ihre eigenen Songs schnell langweilig zu werden scheinen, beginnen sie, die Stones oder Aerosmith zu covern. So merke ich gar nicht, wie schnell die Zeit vergeht, während ich singend auf dem Stuhl sitze und ihrer Musik zuhöre.
Nachdem dann Slash und Izzy irgendwann ihre Gitarren beiseite legen, klatsche ich, was sie lachen lässt.
"Danke", grinst Duff, "Endlich mal wieder etwas Applaus."
Steven ist von allen am meisten verschwitzt, doch auch dem Rest scheint warm zu sein. Axl öffnet die Fenster und erst jetzt bemerke ich, wie stickig es hier drinnen ist.
"Also hat es dir gefallen?", erkundigt sich Steven und legt seine Drumsticks auf dem Boden ab. Ich nicke. "Vielen Dank."
"Izzy hatte nur einen Grund gebraucht, um uns mal wieder zum Proben zu bewegen", kommentiert Slash, der seine Gitarre wegräumt. "Und es hat gut geklappt", erwidert dieser nüchtern.
"Weißt du, Izzy hat keinen Sinn dafür, mal auszuspannen", führt Slash seine Erklärung fort und Izzy rollt mit den Augen. Ich unterdrücke ein Schmunzeln.
Sie packen vollends zusammen und wir gehen wieder ins Wohnzimmer.
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Die Hütte im Wald [In Überarbeitung]
FanficAls Sarah ihre Freundin Jenni in Köln besucht, hätte sie nicht gedacht, wie alles endet. Nach der Halloweenparty geht alles ganz schnell und nach der Flucht vor IHM, landet sie in einer Hütte mitten im Wald. Doch dass von da an ihr normales Leben ei...