Axl der Rapper

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Slash, Duff und Izzy holen sich Gitarren, Steven setzt sich hinters Schlagzeug, während Axl Stühle holt. „Hast hier ja gut aufgeräumt", meint Axl und blickt sich um. „Ja, war auch anstrengend", gibt der Drummer stolz zurück und tastet unauffällig nach den Spritzen, ob sie es auch aushalten, wenn er spielt.
„Du hast ein paar neue Song, Izzy?", fragt Slash, der sich zwischen Axl und Duff setzt. „Ja", antwortet der Gitarrist, während er seine Gitarre stimmt. „Laff ma' hören!", verlangt Duff, der immer noch sein Sandwich isst. „Ist noch nicht ganz fertig, es fehlt noch etwas, find' ich." Izzy richtet sich auf und zieht einen Zettel aus der Hosentasche, auf dem der Text steht. Er fängt an zu spielen und beginnt zu singen: „Diamonds and fast cars, money to burn. I got my head in the clouds, I got these thoughts to churn." Die anderen vier nicken sich zu, das Lied klingt gut. „Got my feet in the sand, I got a house on the hill. I got a headache like a mother twice the price of my thrills.... Yeah you got to make a living with what you bring yourself to sell."
Slash und Axl grinsen, auch Duff lächelt mit vollen Backen, Steven trommelt leicht auf seinen Schenkeln. „...I got some genuine, imitation bad apples, free sample.... Hell they musta seen me comin', ain't this life so fuckin' great?"
Axl beugt sich vor und schaut mit Izzy auf den Zettel. „When the shit hit the fan, it was all I could stand yeah, well I'm a frequent flyer."
Axl steigt mit ein und beide singen: "My body's breathing while it can but what I don't understand is that my world ain't gettin' no brighter... Why let one bad apple spoil the whole damn bunch?"
Duff zupft etwas an seinem Bass, während Steven nach seinen Drumsticks sucht. Axl und Izzy singen weiter: „Gold and caviar, now why'nt you pour my apathy.... I said Hollywood's like a dryer an' we're down on Sunset Strip. An' you'll be suckin' down the Clorox 'til your life's all nice and crisp." Irgendwann steigt Izzy aus und Axl singt den Refrain alleine. Danach lässt Slash seiner Kreativität freien Lauf. „Sing noch mal", meint Izzy irgendwann zu Axl und dieser singt noch einmal den Refrain, ehe alle aufhören zu spielen. „Klingft fuper!" meint Duff, der endlich sein Sandwich verdrückt hat. „Nicht schlecht", stimmt ihm Steven zu, der sich lieber etwas zurückgehalten hat. „Können wir das nochmal spielen?", fragt Slash und blickt die anderen an. „Klar", meint Izzy und reicht seinen Zettel an Axl weiter. Erneut spielen sie den Song und er hat schon etwas mehr Struktur und alle sind zufrieden. Die anderen Texte von Izzy sind noch nicht so brauchbar, weswegen sie einfach etwas herumprobieren.
„Hey", lacht Axl irgendwann, „Wisst ihr, was wir mal wieder singen könnten?" Alle schauen ihn fragend an. Er grinst und beginnt: „Uno, dos..." Er blickt noch einmal schnell in die Runde, alle grinsen. Schnell schnappt sich Slash eine Akkustikgitarre, Steven ein Tamburine. „Uno, dos, tres, cuatro!" Duff und Axl beginnen zu singen: „My heart is full of love for you, I wanna get right next to you." Alle können sich kaum konzentrieren, sie müssen zu sehr lachen. "...She's a cornshucker, a real butt fucker!", singt Duff mit Axls dreckigem Lachen.
„Das sollten wir öfters singen", grinst Axl etwas nach Atem ringend, nachdem sie den Song doch noch irgendwie zu Ende gespielt haben. „Wir sollten öfters mal Proben", ist Izzys Kommentar dazu. „Ach was, wir sind eine Rockband, wir müssen nicht proben!", kommt es selbstbewusst von Axl, Izzy lächelt nur leicht.
„Hey Axl, hast du Lust, mal wieder zu rappen?", fragt Duff und nickt Steven zu. Sie beginnen, Rocket Queen zu spielen Slash und Izzy steigen mit ein und Axl steht von seinem Stuhl auf. Er beginnt, sich zu bewegen und durch den Raum zu tanzen. Auch Slash, Izzy und Duff stehen auf.
„If I say I don't need anyone, I can say these things to you 'cause I can turn on anyone just like I turned on you. I've got a tongue like a razor, a sweet switchblade knife. And I can do you favors but then you'll do whatever I like!" Axl gröhlt den Refrain und tanzt durch den Raum: "Here I am and you're a Rocket Queen!" Er tippt Slash auf die Schulter, der total auf seine Gitarre fixiert ist. Als er sich verwirrt und überrascht umschaut, tanzt Axl schon längst wo anders. „I might be a little young but honey I ain't naive!" "Fick dich!", ruft Slash mit einem Grinsen. "Here I am and you're a Rocket Queen! I might be too much but honey you're a bit obscene!" Axl grinst ebenfalls, Duff lacht. Nach der zweiten Strophe spielt Slash ein kleines Solo, ehe Axl zu rappen beginnt: " I'm like a little bitty kid with a real big mouth and you're gonna have to catch me if you wanna wash it out. Cuz I'll be standin' on the corner, callin' you names, with my juvenile skills and juvenile games.
Cuz I'm a fast motherfucker, let me tell you 'bout it sucker, if you fuck with me, I'll fuck your mother. Your sister, too, and your best girlfriend, then I'll line 'em up, and put 'em end to end. And then I'll stick it in, I'll pull it out, I'll grab your face and then I'll cum in your mouth. It tastes good, hua! Don't it? It tastes good and you know it, ow!" Sie spielen den Song zu Ende und Axl lässt sich auf seinen Stuhl fallen. „Zufrieden Duff?", fragt er. „Also den Rap hast du schon besser hinbekommen", sagt dieser in kritischem Ton. „Was?!" Axl springt auf. „Na warte", droht er. „Jetzt hab' ich aber Angst", lacht Duff, hebt abwehrend die Hände und schüttelt seinen Kopf. „Was hast du gerade gesagt?", fragt Axl erneut, etwas lauter. „Also du wirst definitiv keine Karriere als Rapper haben." Duff grinst Axl an, welcher sich vor ihm aufgebaut hat. „Sag das noch mal, du Penner!"
„Ich glaube, du hast hier umsonst aufgeräumt", meint Slash zu Steven mit skeptischem Blick.
„Das glaube ich auch", kommt es von Axl, „Zumindest wenn Duff das nicht zurücknimmt!" Axl hat die Fäuste geballt und starrt den Bassisten wütend an, der ihn nur mit einem spöttischen Grinsen von seinem Stuhl aus anschaut. „Wieso sollte ich?", fragt er, „Es stimmt doch, du kannst nicht rappen", wiederholt er.
„Also ich räum' hier nicht noch einmal alleine auf!", mischt sich Steven ein.
„Axl hätte ja eine größere Karriere als Gärtner anstatt als Rapper", triezt Duff den Sänger weiter. „Die armen Pflanzen...", murmelt Izzy, wofür er mit einem giftigen Blick von Axl bestraft wird. „Und du rappst natürlich total gut oder wie?", schießt Axl zurück. „Ich hab' nie behauptet, dass ich gut rappe, ich behaupte nur, dass du es nicht kannst", erklärt Duff gelassen, woraufhin Axl keine passende Antwort einfällt.
„Fick dich", knurrt er daher nur und gibt Duff eine Kopfnuss. Sauer setzt er sich wieder. „Tja, Duff hat unseren Sänger beleidigt, das war's wohl mit dem Proben", seufzt Slash. „Aber es hat doch gerade erst angefangen Spaß zu machen!", grinst Duff, „Lasst uns noch was spielen!" „Am besten was ohne viel Gesang", schlägt Steven vor, da Axl wenig Notiz von dem Vorschlag genommen hat. „Für was brauchen wir einen Sänger?", gibt Duff zurück, „Axl hat ja jetzt eine Karriere als Rapper vor sich."
„Könnt ihr mal damit aufhören? Erstens wissen wir alle, dass Axls Chancen als Rapper gleich null sind und zweitens dachte ich, dass wir hier proben wollen." Izzy blickt alle an. „Vielen Dank auch, dass du so an mich glaubst", meint Axl beleidigt. Izzy seufzt. „Proben wir hier jetzt noch oder kann ich mir ein Bier holen und pennen?" „Ja schon gut, wir können noch proben", brummt Axl und richtet sich etwas auf. „Aber gegen ein Bier hätte ich nichts", sagt Duff. „Ich wäre auch dafür", stimmt ihm Slash zu. „Und wer holt Bier?", fragt Steven. „Der, der fragt", antworten Axl, Izzy, Duff und Slash gleichzeitig. „Schon gut, bin gleich wieder da." Der Drummer verschwindet schnell und kommt mit zwei Sixpack Bier wieder. Jeder schnappt sich eine Dose und Duff beginnt mit dem Riff zu "It's so easy".

Julia holt die Rippchen aus dem Ofen, während ich das Besteck zusammensuche. Aus dem Proberaum klingt gerade Paradise City und ich rufe Sebastian, der völlig vertieft in die Comics ist, damit er mir hilft den Tisch zu decken. „Riecht gut", meint er und ich drücke ihm einen Stapel Teller in die Arme.
„Juungs! Essen!", rufe ich und gehe ins Wohnzimmer, um den Tisch zu decken.
„Sieht gut aus." Axl kommt ins Wohnzimmer.
„Setzt euch!" Julia trägt den mit Rippchen beladenen Teller ins Wohnzimmer und stellt ihn auf dem Tisch ab. Alle setzen sich und wir beginnen zu essen. „Was habt ihr da für Zeug angeschleppt?", fragt Axl mit vollem Mund und deutet auf den Plattenstapel. „Cooles Zeug", grinse ich, „Auch wenn ich lieber euch zuhöre." „Wer's glaubt wird selig", kommentiert Sebastian, woraufhin ich ihn in die Seite boxe. „Ich schmeiß gleich deine Comics raus!", drohe ich. „Hab' nichts gesagt!", meint er darauf sofort. „Was ist das für ein Teil, auf dem die Platten stehen?", will Steven wissen. „Ich tippe auf moderne Kunst", sagt Duff und belädt seinen Teller erneut. „Das Ding könnte eher vom Sperrmüll kommen", kommentiert Izzy das Aussehen des asiatischen Hockers. „Uns egal", antwortet Julia, „Wir finden das Ding cool."


Ich drehe mich zu Axl und er streicht mir durch die Haare. „Morgen ist Silvester", stellt er fest. „Ja, ist es." „Habt ihr die Raketen gefunden?", fragt er und ich nicke. „Liegen schon bereit für morgen." „Dann lassen wir es morgen krachen", flüstert er und küsst mich auf die Stirn. „Au ja, das machen wir....", murmele ich und schließe die Augen. „Gute Nacht..." „Schlaf schön, meine Süße." Ich kuschele mich an ihn und schlafe ein.

Die Hütte im Wald [In Überarbeitung]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt