Umklammerung

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Warum zum Teufel putze ich mir eigentlich die Zähne?, fragt er sich und betrachtet sich im Spiegel. Offensichtlich haben Julia und Sarah einen guten Einfluss auf alle hier, überlegt er und schrubbt weiter. Plötzlich geht die Tür auf. „Besetzt", bekommt er durch die Zahnpasta in  seinem Mund heraus. „Sorry, muss pissen", entgegnet er ihm und schließt die Tür. Genervt wendet er sich wieder dem Zähneputzen zu und schrubbt etwas fester, um die Geräusche zu übertönen. Er starrt auf das Waschbecken und ja nicht in den Spiegel. Als er doch aufblickt, steht er plötzlich hinter ihm und grinst. Er spuckt die Zahnpasta aus und spült sich dem Mund aus. Er tritt näher an ihn heran. Er stellt seine Zahnbürste in den Schrank und versucht die Tatsache, dass er deutlich seine Beule an seinem Hintern spürt, zu ignorieren. Dazu kommt die Tatsache, dass sein Herz schneller schlägt. Ist er nervös oder ist das der Alkohol? „Darf ich mal?", fragt der Hintere, rückt noch näher an ihn heran, während er die Arme um ihn legt und wäscht sich die Hände. Er kann nun sehr sicher sagen, dass  er eine Beule hat. Er starrt nur auf seine Arme, die er eng von hinten an ihn presst und sich näher zu ihm zieht. „Ist was?", fragt er und trocknet seine Hände an seinem Oberkörper ab, sodass er eine Gänsehaut von dem kalten Wasser bekommt.
Immer noch hat er die Arme um ihn gelegt und macht keine Anstalten, ihn loszulassen. „Hey Mann, was willst du?", fragt er in genervtem Ton, ist aber etwas verunsichert. „Gar nichts", kichert der Hintere und presst sich jetzt an ihn heran. Er spürt die Hitze, die von ihm ausgeht. „Du wirkst verklemmt", kichert er wieder und legt den Kopf auf seine Schulter. „Und du wirkst, als hättest du zu viel getrunken", gibt er etwas barsch zurück und versucht, sich aus seiner Umklammerung zu befreien. Doch er hält ihn fest im Griff, zwischen ihnen hätte nicht einmal mehr ein Blatt Papier gepasst. „Du hast mindestens genauso viel getrunken", haucht er ihm ins Ohr. „Jaja", brummt er nur und versucht zu ignorieren, dass ihm immer wärmer wird. Während er wieder angestrengt aufs Waschbecken starrt, spürt er, wie die Hände des anderen sich langsam zu seinem Hosenbund bewegen. „Alter, was wird das?", fragt er etwas sauer und leicht panisch, doch er hört nicht auf. „Scchhh", haucht er ihm ins Ohr, „Entspann dich." Seine Hände, die immer noch kalt vom Wasser sind, wandern immer weiter unter seiner Hose und schieben sich unter den Bund seiner Unterhose. Ungewollt versteift er sich, als er merkt, was hier abgeht. „Jetzt sei mal nicht so", flüstert er wieder und er spürt seine Lippen an seinem Hals, während seine Hände in seiner Unterhose langsam seine Oberschenkel hinabgleiten. „Du hast definitiv zu viel getrunken", sagt er nur trocken. Warum mache ich nichts? „Na und, dann hab' ichs halt."  Wieder streichen seine Lippen über seinen Hals und er gibt sich kurz dem wohligen Gefühl hin. Obwohl er es nicht wahr haben will, entspannen ihn seine Berührungen und lassen sein Herz schneller klopfen. Plötzlich fragt er sich, warum er so versteift ist. Er fühlt sich komisch. Vielleicht liegt es an ihm..? Bestimmt.
Zart fährt er ihm mit seinen Händen über seine Männlichkeit. Ungewollt entlockt diese Berührung ihm ein kleines Stöhnen. Er spürt nun seine eigene Erregung. An seinem Hals spürt er sein Grinsen. „Scheint dir zu gefallen", flüstert er in einem lachenden Tonfall und fährt mit seinen  Bewegungen fort.
Sein Herz schlägt nun heftig. Er kann es nicht leugnen, aber seine Berührungen fühlen sich unendlich gut an. Die Hütte kann einen manchmal ganz schön runterziehen. Er wird schneller und  bewegt seine Hüften in einem kreisenden Rhythmus.  „Warum...tust...du...das?", bringt er hervor, unterbrochen von leisen Stöhnern.  „Ich weiß es nicht", haucht er mit einem Grinsen in sein Ohr, „Vielleicht hatte ich einfach Lust darauf..." Immer noch spürt er seinen Ständer von hinten, trotz ihrer Hosen. Auf einmal fühlt er sich etwas unbeholfen in seiner Umklammerung, seine Gedanken schwirren nur in seinem Kopf herum. Er stöhnt weiter, sein Penis wird steif.
Er steigert sein Tempo weiter und er kommt  zum Höhepunkt. Er legt seinen Kopf in den Nacken und stöhnt nicht gerade leise. Ihre Körper bewegen sich gemeinsam zu seinen Bewegungen. Immer noch steigert er sein Tempo, bis er etwas Warmes spürt und zufrieden grinst. „Wegen dir brauch' ich jetzt eine neue Unterhose...", keucht er. „Gern geschehen", kichert er und haucht ihm einen letzten schnellen Kuss auf den Hals, ehe er seine Hände aus der Hose herauszieht. Schnell wäscht er sich die weiße Flüssigkeit von den Händen.
Immer noch außer Atem starrt er ihn an. Was zur Hölle war gerade eben passiert? Hatte er ihm gerade tatsächlich..? Und hat es ihm auch noch gefallen?
Wieder kommt er auf ihn zu, diesmal schaut er ihm auch in die Augen. Seine Augen glitzern und er grinst immer noch. Um nicht selber zu wirken, wie ein Depp, greift er nach seinen kalten Händen. „Und was wird das jetzt?",  kichert er und betrachtet seine Hände in seinen. „Keine Ahnung...", murmelt er und starrt ebenfalls auf seine Hände. „Glaubst du, die anderen haben was gehört?", fragt er plötzlich nervös. „Keine Sorge, die pennen alle, Süßer." „Süßer?" Er grinst nur: „Ich bin müde, lass uns schlafen." „Gute Idee...", antwortet er etwas erschöpft und weil ihm nichts Besseres einfällt. Er lässt sich von ihm ins Wohnzimmer ziehen.
Es ist dunkel und man erkennt die Silhouetten im Bett. „Die anderen sind noch auf dem Dach", meint er nur und legt sich ins Bett.  „Schlafen da nicht Julia und Steven?" „Ist doch egal, die können woanders schlafen. Und jetzt komm schon Süßer." Er klopft neben sich. Schnell zieht er sich eine andere Hose an, wirft sich ein T-Shirt über und legt sich zu ihm. Er schlingt seine Arme von hinten um ihn. „Gute Nacht, Süßer", flüstert  er grinsend. „Nacht."
Immer noch schlägt sein Herz bei seinen Berührungen. Er spürt seinen gleichmäßigen Atem in seinem Nacken kitzeln, der ihn entspannt. Er versucht, seine Gedanken und Gefühle zu ordnen, scheitert aber kläglich. Er schiebt sein Verhalten auf den Alkohol. Müde und schon halb eingeschlafen dreht er sich zu ihm und kuschelt sich an seine Brust, zu schläfrig, um es überhaupt zu bemerken. So schläft er auch ein.

Die Hütte im Wald [In Überarbeitung]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt