„Warum bist du nicht angezogen?", frage ich Izzy, der auf dem Bett sitzt und Gitarre spielt. „Ich komm nicht mit", meint er nur, ohne aufzustehen. „Es bringt nichts, ihn zu überreden, Sarah", sagt Slash. „Das glaubt auch nur du." Ich stapfe auf Izzy zu, packe ihn an der Hand und verfrachte ihn in die Küche. „Was soll das?", will Izzy wissen, nachdem ich die Tür geschlossen habe. „Warum willst du nicht mit?", hake ich nach. „Weil ich keinen Bock habe, deshalb!", brummt er und schaut auf den Boden. „Keinen Bock?" Skeptisch ziehe ich eine Augenbraue hoch. „Ja." „Izzy, alles klar?" „Jaa verdammt! Sind wir jetzt fertig mit dem Verhör?!" Wütend will er wieder ins Wohnzimmer, doch ich packe ihn wieder am Handgelenk. Überrascht schaut er mich an. „Izzy. Was ist los?" Ernst schaue ich ihn an. Er senkt den Kopf. „Izzy?" Besorgt versuche ich, ihm in die Augen zu sehen. „Gut...", gibt er nach, den Blick immer noch in Richtung Boden gerichtet. „Ich hab einfach Schiss! Ich war schon zwei Mal IN dem scheiß See und hab keinen Bock auf ein drittes Mal! Warum eigentlich immer ich?! Weißt du wie scheiße es ist, zu denken du verreckst da!?!" Er seufzt. Ich merke wie er anfängt, zu zittern. Ich hätte nicht gedacht, dass es Izzy so viel ausmacht. Ich habe auch keine Ahnung, was ich jetzt machen soll. Ich tue das, was ich sonst immer in so einer Situation mache. Ich umarme ihn. „Izzy, bitte komm mit! Der See ist höchstwahrscheinlich jetzt richtig zugefroren, nachdem es so lang geschneit hat. Und ist es wahrscheinlicher, dass ein anderer vor dir einkracht, glaub mir." „Ja klar, wers glaub wird selig! Mich triffts doch am Ende eh immer." „Bitte komm mit. Einfach nur mitkommen. Glaubst du wir zwingen dich aufs Eis zu gehen? Das is doch Schwachsinn! Du kannst auf die Rucksäcke oder so aufpassen." „Irgendeiner zieht mich doch bestimmt aufs Eis oder so." „Ich und Julia werden schon dafür sorgen, dass die anderen keine Scheiße machen. Außerdem ist heute Weihnachten! Komm mit, bitte! Oder du bekommst kein Geschenk heute Abend", füge ich noch hinzu und grinse ihn fies an. „Ich hasse es..." murmelt er, „Gut, ich komm mit. Aber ich will mein Geschenk heut Abend!" Ich lache. Auf meine Überredungskünste konnte ich mich verlassen. „Das mit dem Geschenk überlege ich mir noch", grinse ich, „Und noch was. Ich hab es dir schon einmal gesagt und tu es liebend gern nochmal: wir würden dich in dem See nicht verrecken lassen! Denk erst gar nicht dran. Kapiert Izzy?" „Ja schon gut..." Ich umarme ihn ein weiteres Mal. Mein Kopf liegt auf seiner Schulter und ich muss gähnen. Das könnte ein langer Tag werden..., denke ich. „Danke", flüstert Izzy neben meinem Ohr, „Danke für alles." Verwirrt schaue ich ihn an und will ihn fragen, warum er sich bedankt, als er mir durch die Haare wuschelt und mir einen schnellen Kuss auf die Wange drückt. Er grinst mich an. Ich werde rot und starre ihn an. „Gut, äh...", stammele ich. Ich küsse die Jungs auch ab und zu auf die Backe und sie auch mich, aber das hier gerade kam unerwartet... Ich schüttele meinen Kopf und versuche so normal wie möglich weiter zu reden: „Ok, dann komm. Die anderen warten schon." Ohne ihn anzusehen schlängele ich mich an ihm vorbei zurück ins Wohnzimmer. Ich war immer noch etwas verwirrt über Izzys Verhalten, aber ich denke, dass jeder Mal etwas seltsam drauf ist. Da reißt mich Julia aus meinen Gedanken: „Und?" „Was?" Verwirrt blicke ich sie an. „Kommt er nun mit, oder nicht?" „Ach so, äh ja ähm..." „Ja, ich komme mit", fährt mir der Gitarrist dazwischen und grinst mich an. Ich ziehe eine Grimasse und strecke ihm die Zunge raus. Ich beschließe einfach nicht mehr darüber nachzudenken. Während ich und Izzy uns noch umziehen, macht sich der Rest auch fertig zum Eislaufen.
„Hättest du besser die Klappe gehalten", murmelt Mick mit einem säuerlichen Blick zu Tommy und schlürft zur Tür raus. Julia und ich schultern die Rucksäcke und gemeinsam stapfen wir zum See. „Du warst noch nie am See, oder?", frage ich Julia, die gerade einem von Nikkis Schneebällen ausgewichen ist. „Nein", antwortet sie mit einem Kopfschütteln und wirft Nikki ab. Als dieser dann wie ein Affe umherspringt, weil ihn der Schneeball im Nacken erwischt hat, grinst sie zufrieden. „Ist es schön da?", will sie nun wissen. „Mhm, mega schön", versichere ich ihr. Ihre zwei pinken Strähnen stechen in dem ganzen Weiß der Schnees hervor. Wir alle zusammen geben bestimmt eine ziemlich komische Truppe ab... „Wo gehen wir noch mal hin?", fragt Tc Jenni, die Hand in Hand zusammen laufen. „Zu einem See, Dummerchen", lächelt sie und drückt ihm einen Kuss auf die Backe. „Sie sind süß die zwei, oder?" Lächelnd schaut Julia zu Jenni und Tc. „Jap", stimme ich ihr zu, „Die zwei sind echt glücklich." „Jenni kann froh sein, dass sie nicht bei solchen Chaoten gelandet ist, wie wir", stellt Julia mit einem Grinsen fest. „Ja, aber es sind unsere verrückten, streitenden, immer hungrigen und süßen Chaoten, bei denen wir gelandet sind", grinse ich zurück. „Und ich kann mir nichts besseres vorstellen", meint Julia zufrieden. Nach etwa zwanzig Minuten sind wir beim See.
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Die Hütte im Wald [In Überarbeitung]
FanfictionAls Sarah ihre Freundin Jenni in Köln besucht, hätte sie nicht gedacht, wie alles endet. Nach der Halloweenparty geht alles ganz schnell und nach der Flucht vor IHM, landet sie in einer Hütte mitten im Wald. Doch dass von da an ihr normales Leben ei...