Pudding!

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Ich spüre eine gewisse Erleichterung und als Julia grinst, lächle ich etwas. Ich stelle die Teller ab und wir umarmen uns.
"Das hier ist es wert, sich zwei Wochen nicht zu melden", grinst Julia und ich muss lachen. "Na da bin ich ja beruhigt. Wie geht's dir?" Wir lösen uns von einander.
"Soweit ganz gut, nur auf Schnee habe ich für die nächsten Tage keine Lust mehr", erklärt sie. "Mist und ich dachte, wir könnten morgen einen Schneeman bauen", sage ich gespielt traurig. "Vielleicht in ein paar Tagen", lacht Julia und wir setzen uns.
"Ich nehme mal an, dass wir uns nicht vorstellen müssen?", vermutet Izzy und Julia schüttelt fast schon schüchtern den Kopf.
"Dann können wir ja jetzt essen", freut sich Duff und wir nehmen uns alle von der Suppe. "Endlich was Warmes zu essen", meint auch Steven und grinst zufrieden. Alles scheint nun wie immer zu sein, was mich endlich ein wenig entspannen lässt. Julia scheint einfach nur froh über das Essen zu sein. Und ich vermute, dass sie bald unter vier Augen mit mir sprechen möchte, obwohl ich hoffe, dass das nie passiert. Die Wirkung des Alkohols hat mittlerweile ebenfalls nachgelassen und ich bin froh, dass meine Gedanken wieder klar sind.
Etwas später ist der ganze Topf Suppe weg und ich bin mal wieder erstaunt darüber, wie viel die Jungs essen können.
"Wo hat das alles hingepasst?", frage ich sie, nachdem ich den Topf in die Küche gebracht habe. "Tja", meint Slash, während er sich den Bauch reibt, "Es ist Winter. Da müssen wir mehr essen." "Genau", stimmt ihm Axl zu, "Und seitdem du uns beim Kochen hilfst, schmeckt es auch." Ich seufze. "Das sind alles Schleimer", sage ich an Julia gewandt.
"Was anderes hätte ich auch nicht von ihnen erwartet", entgegnet sie. "Gut." Wieder lachen wir.
"Hat jemand Lust auf einen Nachtisch?", frage ich dann an alle gewandt. "Auja!'" rufen Duff, Slash, Axl und Steven wie aus der Pistole geschossen und ich zucke etwas erschrocken zusammen. "Klingt gut", meint Izzy, "Was gibt's?"
"Ich dachte an den Pudding, der noch im Kühlschrank steht", schlage ich vor, noch immer etwas verwirrt. "Pudding!", gröhlt Axl, "Her damit!" Er eilt in die Küche und trägt den ganzen Pudding, den er finden kann, in Wohnzimmer. Alle machen sich gierig darüber her, so dass am Ende nicht der kleinste Rest übrigbleibt.
"Ist es okay, wenn ich mich wieder hinlege? Ich bin ziemlich müde", meint Julia kurz darauf. "Klar", sagt Steven sofort zu ihr. Sie lächelt leicht und legt sich dann auf die Couch. "Brauchst du noch irgendetwas?", fragt sie der Drummer, doch sie schüttelt den Kopf. "Nein danke."
"Dann schlaf gut" sagt er mit einem Lächeln zu ihr. Wir alle wünschen ihr eine gute Nacht und beschließen dann in die Küche zu gehen, dass sie ihre Ruhe hat.
Schnell spülen Duff und Slash die Teller sowie den Suppentopf, während ich Steven den Verband abnehme, der eigentlich komplett unnötig ist. "Geht's?", frage ich und er nickt. "Ist halb so wild." Er lächelt mich an.
Als Axl fragt, wer noch ein Bier will, lehne ich ab. "Vielleicht solltest du auch von meinem Jackie lieber die Finger lassen", grinst Slash und legt mir einen Arm um die Schulter. "Ja...", murmele ich nur und schenke mir stattdessen ein Glas Wasser ein. "Hör nicht auf ihn", meint nun Axl, "Du kannst ihm gerne alles wegsaufen." Der Sänger grinst. "Er will nämlich nur nicht, dass du ihn unter den Tisch säufst", fügt er grinsend hinzu und Slash prustet: "Pah, von wegen." "Wir können das gerne austesten", erklärt Axl und reckt sein Kinn in die Höhe.
"Ähm", mache ich nur, doch beide ignorieren mich. "Liebend gerne", entgegnet Slash und nun grinsen sich beide an.
"Aber nicht mehr heute", mischt sich Izzy ein und beide blicken nun enttäuscht drein. "Ich denke, der Tag war anstrengend genung, da müsst ihr euch jetzt nicht noch zusaufen." Sie nicken nur und nippen an ihrem Bier.
Etwas später liegen wir alle im Bett und Slash, Duff und Steven schnarchen um die Wette.
"Axl?", flüstere ich. "Ja?", kommt seine Stimme gleich neben mir zurück. Ich drehe mich zu ihm, sodass ich ihm in die Augen sehen kann. Schweigend schauen wir uns durch die Dunkelheit an. "Ist alles in Ordnung?", fragt er leise und ich spüre, wie er mir vorsichtig durch die Haare streicht.
"Es geht", flüstere ich.
"Es war ein harter Tag für dich. Für uns alle", stellt er fest.  "Vor allem für Juli und Steven", meine ich. "Das stimmt, aber für dich auch. Du solltest dich ausruhen. Morgen ist wieder alles gut." Seine Stimme beruhigt mich und macht mich fast schon schläfrig.
"Freust du dich wenigstens, dass Julia jetzt hier ist?", fragt er.
"Schon", murmele ich. "Klingt nicht sehr überzeugend." "Naja, es ist etwas seltsam. Ich denke, ich gewöhne mich schnell daran", versuche ich zu erklären. "Das wird schon", versichert mir Axl, "Es wird gut, das weiß ich." Er zieht mich etwas zu sich und ich spüre, wie mein Herz plötzlich etwas schneller schlägt. "Danke", flüstere ich und gähne. "Schlaf jetzt", murmelt er mir zu und ich spüre noch, wie er über meinen Arm streichelt.
"Gute Nacht", nuschele ich noch und gähne erneut. "Gute Nacht", höre ich ihn noch flüstern, doch da bin ich auch schon eingeschlafen.

Die Hütte im Wald [In Überarbeitung]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt