Nach weiteren sechs Sätzen habe ich langsam keine Lust mehr. Wieder lege ich die Flöte auf das Klavier und kuschele mich an Axl. „Glaubst du, die Küche ist sauber?", frage ich ihn. „Kommt darauf an, was Tommy und Nikki unter sauber verstehen und was du darunter verstehst." „Ja", lache ich, „Das stimmt." Ich küsse ihn schnell auf die Wange und packe vorsichtig die Flöte zusammen. Nachdem ich sie mit den Noten zurück in den Schrank gelegt habe, gehen Axl und ich Hand in Hand in die Küche.
Izzy sitzt am Tisch mit einer Zigarette im Mund, während Tommy und Nikki gerade abspülen. Vince hat ihnen offensichtlich die pinken Schürzen angedreht, die noch dreckig vom Backen sind. „Und?", frage ich Izzy, „Alles gut?" Izzy nickt. Ich werfe ihm ein Lächeln zu, als Vince aus dem Bad kommt. Er hat Unmengen von Haarspraydosen und Eyeliner im Arm. „Das war alles von euch, Blondie?" Skeptisch zieht Axl eine Augenbraue hoch. „Naja, euer Zeug ist auch nicht wenig", mischt sich Julia ein, die aus dem Wohnzimmer kommt und sich ein Bier aus dem Kühlschrank nimmt. Sie öffnet ihr Bier und trinkt einen Schluck. „Die anderen spielen Karten", informiert sie mich und Axl, „Wollt ihr mitspielen?" „Ja, klar!", kommt es von mir, während Axl gleichzeitig „Nein", sagt. „Okay", lacht Julia und verschwindet wieder im Wohnzimmer, gefolgt von Vince, der versucht, nichts fallen zu lassen. Es sieht interessant aus, wie er mit seinen High Heels und einer rot-schwarzen Lederhose, die mit unzähligen Nieten besetzt ist, herumläuft. Dazu ein hellblaues, ziemlich zerfetztes Top, Ketten und mit noch mehr Nieten besetzte Bänder an seinen Armen. Sein blondes Haar wird von einem schwarzen Bandana, mit einem umgedrehten Pentagramm gehalten. Okay, alle außer Jenni und Tc sehen „verrückt" aus, allen voran Steel Panther. Aber die Kombi von Nikkis Streifenoutfit mit Vince' pinker Schürze ist auch nicht schlecht. Aber an solche Outfits habe ich mich schon lange gewöhnt, also ist es nichts Neues für mich. Julia und ich laufen ja selber so herum, mit unseren gefärbten Haaren, Lederjacken, Tattoos und und und...
„Können wir auch mitspielen?", fragt Tommy hoffnungsvoll. Die Terrortwins schauen mich bettelnd an. „Erst, wenn ihr fertig seid, dann vielleicht." Sofort machen sich die Zwei wieder an die Arbeit. „Aber es muss ordentlich sein!", füge ich noch hinzu, ehe ich mit Axl ins Wohnzimmer gehe. Jenni, Tc, Slash, Sebastian, Mick, Vince, Steel Panther, Julia und Steven, der jetzt richtig verarztet ist, sitzen um die Eckbank und spielen Karten. Auch das Wohnzimmer sieht deutlich besser aus. Stevens Papierflieger sind weg, die Betten sind gemacht und rund um den Weihnachtsbaum wurde zusammengekehrt. Bei der Eingangstür stehen die Kisten von Mötley, in denen man die Haarspraydosen sehen kann. Ganz oben thront Lara. Ich quetsche mich dazu und steige bei der nächsten Runde mit ein. Mick und Axl schauen nur zu. Es stehen schon einige Bierflaschen auf dem Tisch, aber das kümmert mich nicht. „Mau Mau", kommt es von mir nach fünf Minuten und ich lege die letzte Karte ab. Alle schauen mich an. „Das ging aber schnell", meint Michael. „Ja", grinse ich ihn an, „In dem Spiel bin ich unschlagbar!" Ich lehne mich zurück und trinke ein Bier. Lexxi scheint das Spiel offensichtlich nicht ganz zu kapieren, ständig schaut er bei Satchel in die Karten. Ich beobachte die anderen beim Spielen. Als nächstes ist Julia fertig, dann Sebastian, Jenni Tc und Stix. Am Ende spielen nur noch Lexxi und Vince gegeneinander. Beide haben Unmengen von Karten in der Hand. „Das kann noch lange dauern", meint Slash und lehnt sich zurück. Konzentriert starren Lexxi und Vince in ihre Karten. Selbst als Nikki, Tommy und Izzy dazukommen (und ich die Küche als sauber befunden habe), spielen die beiden noch. „Ich will auch mal mitspielen!", meldet sich Nikki nach einer Weile zum siebten Mal. „Wie wär's, wenn wir einfach sagen, dass ihr beiden zu gut seid für das Spiel und wir eine neue Runde beginnen?", schlägt Julia vor. „Die beiden sind eher zu dumm für das Spiel", murmelt Axl. „Du checkst doch nicht mal die Regeln von dem Spiel", entgegnet Vince und legt eine Karte. „Was glaubst du, warum er nicht mitspielt?", lache ich, „Also, fangen wir eine neue Runde an." Die nächsten Runden gewinnen entweder ich oder Julia. Lexxi scheint das Spiel immer noch nicht zu verstehen, während Vince hingegen etwas besser ist.
„Jungs", sagt Mick plötzlich, „Wir sollten langsam los." Ich schaue raus. Es ist vielleicht halb vier, aber es wird schon dunkel. „Können wir noch fertig spielen?", bettelt Tommy. „Nein." In ein paar Minuten stehen sie fertig und bereit zum Gehen in der Hütte. Wir schauen uns alle gegenseitig an. Schon komisch, dass sie gehen, obwohl sie nur so kurze Zeit hier waren. „Oh Mann", seufze ich und umarme Tommy zuerst. „Ich hoffe, die Schneeballschlacht war dir eine Lehre", flüstere ich ihm grinsend ins Ohr. „Oh ja, das war sie!", lacht er, hebt mich hoch und dreht sich einmal mit mir. „Haha, okay!", lache ich und er lässt mich wieder los, "Dann ist ja gut." Etwas schwankend falle ich in Nikkis Arme. „Wehe du kommst nochmal auf die Idee zu kochen", ermahne ich ihn. „Keine Sorge, wird vorerst nicht wieder vorkommen", grinst er. „Vorerst?" Er grinst noch breiter als Antwort. „Na gut, damit werde ich leben müssen." Er wuschelt mir schnell durch die Haare und ich lächle ihn noch einmal an. Dann ist Vince dran. „Wehe ich seh' dieses scheiß Plüschtier noch einmal...", beginne ich und schließe ihn in eine Umarmung. „Was dann?", fragt er etwas besorgt. „Das willst du lieber nicht wissen", antworte ich bedrohlich, woraufhin er mich mit besorgtem Blick anschaut. „Sorg einfach dafür, dass ich es nicht mehr zu Gesicht bekomme, ja?", lache ich und stelle mich vor Mick. Er sieht mich etwas skeptisch an und ich ihn. „Ach komm her", seufzt er und umarmt mich. „Schau zu, dass du die drei unter Kontrolle hältst", rate ich ihm, „Und entsorg' das Einhorn!" „Ich verspreche nichts", meint er nur. „Versuch es einfach", bitte ich ihn. Als sich alle mehr oder weniger verabschiedet haben, nehmen sie ihre Kisten. „Ihr wisst, wie ihr hier wieder rauskommt, oder?", erkundigt sich Julia, als sie zur Tür marschieren. „Wird schon schief gehen", meint Tommy, „Ciao!" „Tschüüüss!", rufen wir alle im Chor und weg sind sie.
„Hoffentlich verirren sie sich, zumindest die Pussy..." „Oh Mann, Axl...", seufze ich. Die Hütte wirkt nun leerer, aber auch nur etwas. „Und jetzt?", fragt Jenni, nachdem wir alle wieder sitzen. „Mehr Bier!", rufen Michael, Stix, Lexxi und Stachel.
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Die Hütte im Wald [In Überarbeitung]
Fiksi PenggemarAls Sarah ihre Freundin Jenni in Köln besucht, hätte sie nicht gedacht, wie alles endet. Nach der Halloweenparty geht alles ganz schnell und nach der Flucht vor IHM, landet sie in einer Hütte mitten im Wald. Doch dass von da an ihr normales Leben ei...