4. Jahr 🐍 Kapitel 9 🐍

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Lily lief die Treppen nach oben, die auf den Astronomie Turm führten. Eisige Luft umhüllte sie, als sie oben stand. Lily hoffte, das Draco ihr gefolgt ist, aber sie wünschte sich auch, dass er weg bleiben würde. 
'Bleib einfach bei deiner verdammten Pansy.', dachte Lily und atmete tief durch.
,,Wie oft, sollen wir uns noch hier oben treffen?", fragte Draco plötzlich. Lily erschrak und drehte sich um.
'Scheiße. Reiß dich zusammen.' Lily schaute an Draco hinab und sie brachte kein Wort heraus. Draco hatte ein weißes Hemd, mit einer weißen Fliege, eine schwarze Hose und einen schwarzen Umhang an.

Lily schaute ihm in die Augen.
,,So lange, bis wir beide wissen was wir wirklich wollen.", antwortete sie und wiederholte seine Worte. Er schaute an ihr hinab und konnte seinen Augen nicht trauen. Draco räusperte sich und versuchte ihr in die Augen zu schauen.
,,Also, Lily. ", sagte er und lief zu ihr. Lily drehte sich um und hielt sich am Geländer fest. Er tat es ihr gleich. ,,Du oder ich?", fragte er und schaute den Sternenhimmel an.

,,Keine Ahnung.", sagte sie und spürte seinen Blick auf ihr. 
,,Dann fang ich an. Was zur Hölle ist los mit dir? Zuerst bedrohst du mich vor deinem Bruder und dann haust du mir eine rein? Was ist bitte in den letzten Monaten passiert?", fragte er laut. Lily wandte sich ab und strich kopfschüttelnd über den Mund. ,,Potter! Hör auf damit!"
,,Mit was soll ich aufhören?", fuhr sie ihn an.
,,Hör auf vor deinen Problemen weg zu rennen!", sagte er laut und starte sie an.
,,Also vor dir." Lily zog scharf die Luft ein. ,,Weißt du was, leck mich einfach. Das alles hat sowieso kein Sinn mehr."

,,Was hat keinen Sinn mehr?", fragte er und Lily konnte einen Anflug von Angst in seinen Augen erkennen. ,,Ich will einfach nur wissen, was passiert ist, damit ich dich besser verstehen kann."
Lily legte den Kopf in den Nacken. 
,,Wie willst du mich verstehen, wenn ich mich selbst nicht verstehe?", fragte sie, nachdem sie sich zu ihm gedreht hatte. 
,,Wir müssen das klären. Weißt du auch warum? Weil du mich, fast umgebracht hättest, als du mich mit deinen Kräften gegen die Wand geworfen hast. Und ich frage mich warum du es nicht getan hast." Tränen stiegen in Dracos Augen.

,,Weil ich ...", fing sie an.
,,Weil?", fragte Draco nach.
,,Weil du mit Pansy Parkinson zusammen bist.", sagte Lily und biss die Zähne zusammen.
,,Was?! Wie kommst du darauf?!", fragte er laut. 
,,Weil ich es gehört habe! Weil ich es sehe wie ihr euch anseht!", brüllte sie ihn plötzlich an und sie fing an zu weinen. 
,,Wie sehen wir uns denn an?! Hm?! Sag es mir!" Draco verschränkte wütend die Arme vor der Brust. 
,,Ihr liebt euch... Das kann man sehen.", sagte Lily und ihre Stimme zitterte.

,,Sie ist eine Freundin! Ich könnte und werde sie niemals lieben!", schrie er sie an. Lily schloss verzweifelt die Augen und ließ ihren Tränen freien lauf. 
,,Und das soll ich dir jetzt glauben?", fragte sie leise und öffnete ihre Augen. 
,,Du musst, Potter.", sagte er und eine Träne lief seinen Wangen hinunter. Lily fühlte sich schlecht, wie als wäre sie ein kleiner Hase, der vor einer Schlange steht und jeden Moment gefressen werden könnte.

Es herrschte eine angespannte Stille zwischen den beiden. Sie schauten sich stumm an. Jeder hatte Angst etwas falsches sagen zu können. 
,,Es war ein Fehler hier her zu gehen.", sagte Lily plötzlich. 
,,Das war es nicht, hör auf dir einzureden, dass alles falsch oder ein Fehler ist.", sagte er und runzelte die Stirn. 
,,Was meinst du damit?", fragte sie. Draco drehte ihr den Rücken zu.
,,Du denkst, alles was du tust ist ein Fehler. Jede Entscheidung ist ein Fehler. Jedes Wort, jeder Atemzug, jeder toller Moment ist ein Fehler." Draco ließ den Kopf hängen. 

,,Wie willst du das wissen?", fragte sie und fing wieder an zu weinen. 
,,Du hast deine Mutter verloren und jetzt hast du das Gefühl es jedem Recht machen zu müssen. Deinen Freunden, deinem Vater, deinem Bruder und vielleicht sogar der ganzen Schule. Lily, du versuchst andere Menschen zu reparieren, nur damit keiner sieht wie gebrochen du eigentlich bist." Er drehte sich zu ihr und ein Schauer lief ihr über den Rücken. Sie schüttelte den Kopf.

,,Das stimmt nicht. Ich bin nicht gebrochen.", sagte sie mit Tränen in den Augen.
,,Doch das bist du. Bevor Potter auf diese Schule gekommen ist, hast du eine Mauer um dich und um deine Gefühle gebaut. Du hast versucht, dass sie Stand hält. Aber du hast Angst. Du hast Angst, dass jemand eines Tages kommt, sie in sich zusammenstürzt und jeder deine Wunden sieht, die einfach nicht verheilen wollen.", sagte Draco. Lily schüttelte den Kopf und schluchzte. 

,,Aber was hat das eine mit dem anderen zu tun?", fragte sie leise. Draco machte einen Schritt auf sie zu. 
,,Sag es einfach.", sagte er trocken. Lily schaute ihn mit verweinten Augen an.
,,Ich bin... eifersüchtig.", sagte sie. Draco nickte langsam. ,,Ich bin.. gebrochen, weil ich... versuche es jedem recht zu machen und... weil ich meine Mutter vermisse... weil ich keine Fehler machen will und weil ich..." Ihre Stimme brach ab und sie schaute erschrocken an Draco vorbei. 

,,Lily, es tut mir leid.", sagte er plötzlich und sie schaute ihn erschrocken an. ,,Ich wollte dich nie eifersüchtig machen, vielleicht letztes Jahr, aber definitiv nicht dieses. Ich weiß nicht mehr was ich tun soll. Du bist überall. In meinen Träumen und in meinen Gedanken. Du gehst einfach nicht weg.", sagte er und wurde wütend. Lily schaute ihm tief in die Augen und sie spürte, dass die Stimmung aufgeheizter wurde. ,,Verdammt ich brauche dich! Ich brauche dich jeden Tag und ich verstehe nicht warum! Du fehlst mir, jedes Mal wenn du von mir weg läufst oder nicht im Unterricht erscheinst. Und es ist mit egal ob du die Schwester von diesem verdammten Harry Potter bist oder ob du die Tochter von Snape bist! Es ist mir egal! Verstehst du das?!", brüllte er. 

Lily stand stocksteif da. Sie wusste nicht was sie sagen sollte. Seit Monaten wünschte sie sich, er würde so etwas zu ihr sagen. Und jetzt tat er es tatsächlich. Und sie brachte kein Wort heraus!
,,Ich will derjenige sein, der deine Mauer zusammenstürzen lässt. Ich will der sein, der deine Wunden sieht und versucht das sie heilen. Ich will der sein, zu dem du kommst, wenn du einen schlechten Tag oder einen Albtraum hast. Ich will der sein, der immer für dich da sein wird. Ich will dein zu Hause sein!", sagte er laut und fing an zu weinen. 

,,Weißt du auch warum? Weil ich dich Liebe. Ich hab mich in dich verliebt."

Malfoys Queen (Draco Malfoy FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt