5. Jahr 🐍Kapitel 12🐍

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Die Winterferien waren vorbei und der Frühling kam zum Vorschein. Es wurde allmählich wärmer in Hogwarts. Harry, Ron und Hermine waren wieder zurück. Lily und Harry gingen sich weiterhin aus dem Weg.

An einem Abend waren Lily, ihr Bruder und ihr Vater wieder in dieser Kammer. Harry saß auf einem Stuhl und Lily hielt ihn, wie letztes Mal fest. Beide waren tierisch erschöpft.
„Werden Sie jetzt sentimental?", fragte Snape.
„Das ist privat.", sagte Harry außer Atem. Er hatte sich damit abgefunden, dass Lily dabei war.
„Nicht für mich.", sagte Severus streng. „Und nicht für den Dunklen Lord, wenn Sie nicht besser werden." Er lief auf Harry zu und schaute ihm tief in die Augen. Dieser wich auf seinem Stuhl zurück. Lily verdrehte genervt die Augen und lief ein paar Schritte zurück. „Jede Erinnerung, zu der er Zugang hat, ist eine Waffe gegen Sie. Wenn er in Ihren Kopf eindringt, werden Sie nach zwei Sekunden umkippen."

Lily drehte ihren Kopf, so das ihr Nacken knackte. Sie war müde und hatte keine Lust mehr.
„Sie sind genau wie Ihr Vater.", sagte Snape plötzlich und sie fuhr herum. „Arrogant, faul..."
„Sagen Sie kein Wort gegen meinen Vater!" Harry sprang auf und machte einen Satz auf Snape zu. Lily stand nun plötzlich vor Harry, und hielt ihn davon ab, etwas zu tun.
„Schwach...", machte Snape weiter.
„Ich bin nicht schwach!"
„Dann beweisen Sie es. Kontrollieren Sie Ihre Gefühle. Disziplinieren Sie Ihre Gedanken.", sagte Lily's Vater. Er richtete seinen Zauberstab auf Harry, und sie wich zurück.

„Legilimens!" Harry zuckte zusammen. „Man möchte brechen.", sagte Snape.
„Schluss damit!", sagte Harry atemlos.
„Das werden Sie doch wohl nicht Kontrolle nennen?"
Lily schaute hilflos zwischen den beiden hin und her.
„Wir sind seit Stunden dabei. Ich würde mich gern ausruhen!", sagte Harry laut.
„Der Dunkle Lord ruht sich auch nicht aus.", sagte Severus und ging auf ihn zu.
„Sie und Black sind genau gleich. Sentimentale Kinder, die darüber jammern, wie fürchterlich unfair ihr Leben ist. Tja, für den Fall, dass es Ihnen entgangen ist: Das Leben ist nicht fair. Ihr verehrter Vater hat das gewusst. Jedenfalls hat er dafür gesorgt, so oft es ging."

„Mein Vater war ein großer Mann.", verteidigte Harry James.
„Ihr Vater war ein Schwein!", brüllte Snape und schubste ihn zum Stuhl.
„Protego!", zauberte Harry. Erschrocken stand Lily da. Harry drang in Snapes Verstand ein.
„Es reicht!", sagte Snape laut und lief auf Harry zu. Er wollte ihn gerade packen, aber Lily ging wieder dazwischen. Sie stand mit dem Rücken zu Harry und starte ihren Vater an.
„Lass es.", sagte sie bedrohlich. Snape wich einen Schritt zurück. „Und du", sie drehte sich zu Harry, „verschwinde gefälligst."

Er tat was sie ihm sagte. Harry rannte aus dem Zimmer, und Vater und Tochter waren allein.
„Lily-", setzte Snape an, aber sie unterbrach ihn.
„Nein!", sagte sie laut und funkelte ihn an. „Es reicht jetzt. Dieses ganze in Erinnerungen herumwühlen und in den Verstand eindringen habe ich satt." Sie schaute ihm in die Augen, schüttelte den Kopf und lief ihrem Bruder hinter her.

Lily erwischte ihn im Innenhof. Sie packte ihn und riss ihn herum.
„Fass mich nicht an.", fauchte er und versuchte sich los zu reißen. Sie hatte ihren zappelten Bruder, allerdings gut im Griff.
„Mach so etwas nie wieder.", sagte sie betonend und ließ ihn los. Lily schnaubte  und wandte sich von ihm ab.
„Du kennst die ganze Wahrheit, oder?!", fragte er und sie blieb stehen. „Du weißt was damals passiert ist. Und du weißt, warum James nicht dein Vater ist. Sondern er."

Sie schaute auf den Boden. Nach ein paar Sekunden straffte sie ihre Schultern und drehte sich zu ihm, unschlüssig was sie sagen soll.
„Es gibt Dinge, Harry, die du nun Mal erstens nicht wissen musst, und zweitens nicht verstehen würdest.", sagte sie ernst.
„Dann erklär es mir -", fing er an.
„Nein!" Langsam lief sie auf ihn zu. Ihre bedrohliche Ausstrahlung hatte zugenommen, dadurch wich Harry verängstigt zurück. Er stand dicht an einer Wand, und nur wenige Zentimeter trennten ihre Gesichter. Er konnte die Tränen in ihren Augen sehen.

„Lass diese beschissene Vergangenheit ruhen.", fauchte sie.
„Welche genau?", fragte er provokant.
„Die von meinem Vater... Unsere Mutter ist tot, genau wie James.", sagte sie leise. „Lass es so, wie es ist." Lily wollte gerade davon laufen, aber ihr fiel noch etwas ein. „Versuch nicht, die Beziehung zu meinem Vater, durch dein kindliches Verhalten, zu zerstören." Verachtend schaute sie an ihm hinab und drehte ihm den Rücken zu.
„Er hat dich so gemacht oder? So verachtend!", rief er ihr hinter her und meinte Draco damit. Sie fuhr herum und ließ ihn mit ihrem Wasserkräften gegen die Wand knallen. Erschöpft lag er auf dem Boden.

„Nicht er hat mich so gemacht. Es waren andere. Unteranderem du, sowie dein Vater.", sagte Lily und lief auf ihn zu. Harry stand auf. „Ich habe diese verachtende Seite schon immer in mir gehabt. Verstehst du das? Wahrscheinlich nicht. Jeder schaut auf dich Harry. Du bist schließlich der Held dieser Gottverdammten Welt.", zischte sie wütend.
„Du hast dich verändert.", sagte er leise.
„Nein, Harry. Nicht ich hab mich verändert, sondern du.", sagte sie. „Seit letztem Jahr bist du anders. Und du merkst es nicht."

Die Geschwister hatten Tränen in den Augen und starten sich an.
„Weil ich gesehen habe, wie ein Freund vor meinen Augen gestorben ist, und ich nichts tun konnte.", sagte er. Lily wurde wütend.
„Ach ja?! Weißt du wie es ist, wenn du in einem Schrank gesperrt bist, und mit anhören musst, wie deine Mutter vor Schmerz schreit, weil sie gerade getötet wird?! Weißt du das?! Du warst ein Jahr alt, aber ich war zwei. Und ich war allein. Ganz allein. Und habe alles mitbekommen!" Ihre Stimme brach ab. „Denk bloß nicht, ich kenne keinen Schmerz. Vergiss nicht Harry, nicht nur du hast deine Mutter verloren. Ich auch."

Malfoys Queen (Draco Malfoy FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt