5. Jahr 🐍Kapitel 5🐍

130 3 0
                                    


Harry, Hermine und Ron liefen zügig in den Krankenflügel. Draco stand immernoch bei seinen Freunden.
„Was ist passiert?", fragte er, als alle weg waren. Snape drehte sich zu ihm.
„Das geht Sie nichts an, Mr. Malfoy.", sagte er verachtend. Draco wurde wütend und konnte seinen Tonfall nicht mehr kontrollieren.
„Das geht mich sehr wohl was an!", fauchte er. Snape schaute ihn wütend an und plötzlich zählte er eins und eins zusammen.

Die unzähligen Briefe von den Malfoys, die verstohlenen Blicke in den letzten Jahren und der Ball letztes Jahr.
„Du liebst sie.", verstand Snape. Ertappt schaute Draco ihn an. Ruckartig zog Snape ihn in eine Ecke. „Du liebst sie, hab ich Recht?"
„Bitte was?", fragte Draco abwehrend.
„Lüg mich nicht an! Hab ich Recht?!", sagte Snape laut. Malfoy atmete tief durch. Severus wusste aber schon was seine Antwort war. „Halte dich von meiner Tochter fern.", zischte er.

Draco schnaubte und schüttelte verzweifelt den Kopf.
„Ja verdammt! Ich liebe sie, okay?!", brüllte er. Snape drehte sich zu ihm. „Und ich kann und ich werde mich nicht von ihr fern halten. Wir sind zusammen, und das seid fast einem Jahr! Und es ist mir egal ob Sie etwas dagegen haben, oder nicht. Und ich will endlich wissen, was mit ihr passiert ist!"

„Eure Beziehung steht unter keinem guten Stern, Malfoy.", sagte er verachtend. „Sie braucht ihre Familie. Und nicht Sie, Mr. Malfoy." Somit ließ Snape Draco stehen und lief wieder in den Krankenflügel.

Malfoy stand verzweifelt an der Wand. Er verdeckte sein Gesicht mit seinen Händen und versuchte nicht zu weinen. Er musste zu ihr, er musste sie sehen.

Während Draco sich den Kopf zerbrach, saß Snape an Lilys Bett. Er hatte die Erlaubnis bekommen und war sichtlich froh darüber. Am Bettende stand Harry. Hermine und Ron mussten draußen warten. Snape hielt Lilys eiskalte Hand. Ihre Stirn war heiß und sie hatte Fieber. Ihr Gesicht war blaß. Ihr rechtes Auge war blau. Die rechte Schläfe war mit einem tiefen Kratzer durchzogen. Ihre Lippe war aufgerissen und trocken. Die Decke ging ihr bis über die Hüften. Ihr Bauch und ihre Brust waren verbunden. Ihre schlanken Arme waren frei und ihre offenen Haare lagen auf ihren Schultern.

Harry traute sich nicht etwas zu sagen. Er stand nur vor seiner Schwester und schaute sie besorgt an. Im Zimmer herrschte eine angespannte Stille. Snape brachte kein Wort heraus. Vor Harry Potter wollte er keine Emotionen zeigen, und er wusste, dass diese kommen würden, wenn er irgendetwas sagen möchte.

Aber Harry nahm seinen ganzen Mut zusammen und trat an die andere Bett Seite. Er nahm Lilys Hand und strich fürsorglich darüber. Unsicher lehnte er sich nach vorne und küsste sie sanft auf die Wange. Er hatte vor, heute Abend noch einmal vorbei zu kommen, nachdem er beim Nachsitzen war. Ohne etwas zu sagen lief er hinaus und ließ Snape allein.

Als die Tür geschlossen wurde, fing er an zu weinen.
„Bitte verlass mich nicht, Lily.", fing er an. „Ich kann dich nicht verlieren, Kleines. Bitte komm zurück. Lass mich nicht allein. Bitte." Flehend schaute er seine Tochter an. Ihre Augenlider waren gerötet und sie sah krank aus. Er strich über ihre hitzige Wange. „Bitte wach auf.", sagte er leise. Eine Träne landete auf ihrer Hand. Allerdings wusste er, dass er noch Unterricht hatte. Er konnte leider nicht die ganze Zeit bei ihr bleiben. „Lily. Ich hoffe du hörst mich. Ich werde wieder kommen, hörst du? Ich werde zurück kommen. Ich lasse dich nicht allein."

Er lächelte sie schwach an, ließ ihre Hand los und lief aus dem Krankenflügel.  Draußen traf er auf Madame Pomfrey.
„Sie sagen mir sofort Bescheid, falls etwas passieren sollte.", befahl er.
„Natürlich Sir.", sagte sie und Snape lief weiter.

~~~

Am Abend waren Snape und Harry noch einmal da gewesen. Lily war immer noch bewusstlos und ihr Zustand sah kritisch aus. Als die meisten Schüler schon in ihren Betten lagen und die Nachtwache vor dem Krankenflügel saß, hielt sich ein Schüler nicht an die Regeln. Draco tauchte vor der Wache auf.
„Sie dürfen nicht hier sein, Mr. Malfoy.", sagte der junge Mann.
„Lassen Sie ihn zu ihr.", sagte plötzlich Madame Pomfrey hinter ihm. Widerwillig nickte der Wachmann und ließ Draco durch.

Er öffnete die Tür und erschrak als er Lily sah. Sofort stiegen ihm die Tränen in die Augen und er lief langsam auf sie zu.
„Oh mein Gott.", flüsterte er und setzte sich zu ihr auf das Bett. Er strich eine Haarsträhne weg, die auf ihrer Wange klebte.
„Wir wissen nicht ob sie die Nacht überleben wird.", sagte Pomfrey hinter ihm. Draco nahm ihre Hand in seine und drückte diese. Verzweifelt und ungläubig schüttelte er den Kopf.
„Das darf nicht wahr sein.", sagte er leise und seine Tränen liefen ihm über das Gesicht.
„Es tut mir leid.", sagte die Krankenschwester.

Draco stand abrupt auf und funkelte sie an.
„Ich schwöre Ihnen, wenn Lily nicht überlebt, dann Bring ich Sie eigenständig um.", sagte er laut und seine Stimme fing an zu zittern.
„Tuen Sie das, Mr. Malfoy. Aber seien Sie zuerst für Ihre Freundin da.", sagte sie gelassen und ging raus.

Weinend setzte sich Draco auf den Stuhl neben ihrem Bett. Er ließ den Kopf hängen und küsste Lilys Hand. Er hatte panische Angst um sie und er hasste es, dass er nichts tun konnte. Schluchzend schloss er die Augen und ließ seinen Tränen freien Lauf.
„Verlass mich bitte nicht. Ich brauche dich, mehr als alles andere.", flüsterte er.

Madame Pomfrey stand in der Tür mit einem Tablett in der Hand. Gerührt schaute sie zu dem jungen Malfoy. Sie war froh, seine sanfte Seite einmal sehen zu können, auch zu einem eher traurigem Anlass. Die Szenerie, die sich vor ihr abspielte, war das berührendste, was sie die letzten Jahre gesehen hatte. Der arroganteste Schüler in ganz Hogwarts, saß weinend und verzweifelt, neben der Schwester seines Feindes.

Zögerlich lief Pomfrey zu ihm.
„Mr. Malfoy.", sagte sie leise und stellte das Tablett neben Lilys Bett ab. Er schreckte nach oben und schaute sie an.
„Ja?", fragte er.
„Wenn Sie möchten, dann können Sie heute Nacht hier übernachten.", schlug Pomfrey vor. Er wollte gerade etwas erwidern, aber sie kam ihm zu vor. „Niemand wird etwas davon erfahren."

Er atmete auf und nickte schwach.
„Danke. Ich werde hier bleiben. Aber schlafen, kann ich wahrscheinlich nicht. Ich möchte wach sein, sobald Lily wieder wach wird."

Verständnisvoll nickte die Krankenschwester, ließ die Tränke stehen und ließ die beiden allein.

Malfoys Queen (Draco Malfoy FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt