5. Jahr 🐍Kapitel 6🐍

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Der nächste Tag verlief ruhig. Lily war immer noch nicht wach. Professor Snape gab seinen Schülern nur Aufgaben, denn richtig unterrichten, konnte er gerade nicht. Harry war nicht bei der Sache, nicht wegen Lily, sondern hauptsächlich wegen seinen Albträumen. Und Draco saß zwar im Unterricht, aber sein Kopf war bei Lily. Jeder hoffte, dass sie so schnell wie möglich aufwachen wird.

Die kritische Nacht hat sie überstanden, und Madame Pomfrey war sich sicher, dass sie für's erste über dem Berg war, aber ihre Wunden am Bauch waren sehr tief. Nachdem Draco am Morgen früh verschwunden war, war Snape der erste der bei Lily war. Er sprach mit ihr, in der Hoffnung sie würde ihn hören. Kurz bevor der Unterricht begann, war auch Harry nochmal bei ihr gewesen

Madame Pomfrey kontrollierte stündlich Lilys Werte. Ihr Puls war nicht mehr so schwach wie am Tag davor, auch ihr Gesicht hatte wieder Farbe angenommen, aber Pomfrey war trotz allem sehr besorgt.

~~~

Lily war nun schon zwei Tage im Krankenflügel. Jeden Morgen, Mittag und Abend waren Snape und Harry bei Lily. Nachts saß Draco an ihrem Bett und wachte über sie.

Auch an diesem Abend, kam er wieder spät. Pomfrey ließ ihn wieder durch. Er schloss die Tür hinter sich und lief auf die schlafende Lily zu. Sie hatte einen neuen Verband bekommen und die Wunde an ihrer Schläfe fing an zu verheilen. Draco setzte sich neben sie, nahm wieder ihre Hand und strich über ihre Stirn. Das Fieber sank und die Tränke schlugen an.

„Wie geht es ihr?", fragte er, als Madame Pomfrey hinter ihm stand.
„Besser als noch vor zwei Tagen. Das Fieber geht runter, was ein gutes Zeichen ist. Die Wunde an ihrem Kopf verheilt. Das einzige was mir Sorgen bereitet, sind die Verletzungen an ihrem Bauch.", sagte Pomfrey. Draco nickte.
„Kann ich irgendwas tun?", fragte er und drehte sich um.
„Nein. Bleiben Sie einfach bei ihr, Mr. Malfoy. Damit tun Sie ihr etwas gutes.", sagte sie, nickte ihm zu und ließ die beiden wieder allein.

Malfoy stand auf und küsste sie.
„Hey Lily. Ich hoffe du hörst mich. Bitte wach bald wieder auf. Ich brauche dich hier.", sagte er leise. Er setzte sich auf den Stuhl und hielt immer noch ihre Hand.

Am nächsten Morgen lief Madame Pomfrey wieder zu den beiden. Dunkle Schatten machten sich unter Draco's Augen sichtbar. Kein Wunder. Er hatte seit zwei Tagen nicht mehr geschlafen.
„Mr. Malfoy.", sagte Pomfrey. „Guten Morgen. Professor Snape und Mr. Potter kommen bald."
„Ich bin bald weg.", sagte Draco knapp. Pomfrey war wieder weg, Lilys Tränke standen neben dem Bett und Malfoy stand auf.

Er brachte Lily ihre Medikamente, verabschiedete sich von ihr und zog seinen Umhang an. Aber plötzlich hielt er inne. Ruckartig drehte er sich zu Lily und blieb entsetzt stehen. Ihre Finger bewegten sich. Ihre Augenlider zuckten. Er ließ sofort seinen Umhang fallen und lief zu ihr. Draco nahm ihr Gesicht in beide Hände.
„Dray...", flüsterte sie.
„Ich bin da. Ich bin da. Lily. Ich bin hier.", sagte er und hatte Tränen in den Augen.

Im nächsten Moment riss sie die Augen auf und schaute verwirrt um sich.
„Madame Pomfrey!", rief er und schon war sie da. Draco wurde weggeschoben und unzählige Leute standen neben Lily.
„Gehen Sie. Ihre Familie kommt gleich.", sagte die Krankenschwester. Malfoy könnte hören wie Lily seinen Namen sagte. Widerwillig lief er nach draußen und begegnete leider Harry und Snape.
„Was macht er hier?", fauchte Harry ihn an.
„Das ist nicht wichtig, Potter.", zischte Snape und zog Harry hinter sich her.

Vor Draco ging die Tür zum Krankenflügel zu und er war allein. Wütend starte er die Tür an. Dahinter lag seine Freundin, die ihn gerade am meisten brauchte. Er entschied sich da zu bleiben, denn es war ihm egal, was Potter dazu sagen wird. Frustriert lief er vor der Tür auf und ab.

Dahinter standen Harry und Snape neben Lily.
„Wie geht es dir?", fragte Snape.
„Gut. Denke ich.", sagte Lily leise.
„Was zur Hölle ist passiert?" Harry. Lily schluckte.
„Ich musste kämpfen um mir einen Platz in meinem Rudel zu verdienen.", erzählte Lily.
„Ich wusste dass dieses Rudel dich noch umbringen wird.", sagte Snape genervt.
„Dad hör auf. Ich bin am Leben. Und ich hab mein Rudel gefunden.", sagte sie und funkelte ihren Vater an.

~~~

Ein paar Stunden später war Lily mit Madame Pomfrey allein.
„Also Lily. Wo soll ich anfangen. Die Platzwunde an deinem Kopf verheilt gut. Dein Fieber sinkt, dass ist auch sehr gut. Dein blaues Auge, wird auch besser. Das einzige was mir Sorgen bereitet sind die Verletzungen an deinem Bauch.", sagte sie und machte den Verband weg. Lilys Bauch und ihre Brust waren nun frei.

Drei riesige, fleischige und blutige Kratzer prangten auf ihrem Bauch. Drumherum war die Haut blau und lila. 
„Diese hier. Da ich nun weiß woher sie sind, kann ich sie auch besser behandeln. Allerdings werden Narben bestehen bleiben. Ich weiß nicht wie du überleben konntest. Du hast schließlich sehr sehr viel Blut verloren. Aber ich bin froh, dass es Bergauf geht.", sagte Pomfrey.
„Wer war alles da?", fragte Lily und musterte ihren Oberkörper.

„Mr. Potter und Professor Snape kamen meistens gemeinsam. Morgens, Mittags und Abends waren sie da. Und Mr. Malfoy war jede Nacht hier. Er hat kein Auge zu gemacht. Er saß nur still auf dem Stuhl und hat deine Hand gehalten." Lily nickte. Madame Pomfrey machte ihr einen frischen Verband.
„Jede Nacht?", fragte Lily nach.
„Ja.", sagte sie, packte ihre Sachen zusammen. „Und wenn ich mich nicht täusche, kommt er bald."

Sie lächelte Lily an und ließ sie allein. Aber nach ein paar Minuten, kam auch schon Draco. Er lächelte als er auf sie zu lief.
„Hey.", sagte sie und klopfte auf die freie Stelle auf ihrem Bett.
„Was machst du nur für Sachen?", fragte er und setzte sich.
„Das übliche. Siehst du doch.", sagte sie sarkastisch und er musste lachen.
„Aber jetzt Mal im Ernst. Was ist passiert?", fragte er.

„Ich hab gekämpft. Und es wurde ein wenig blutig. Aber Madame Pomfrey hat gesagt das wird alles wieder.", sagte sie und nahm seine Hand. „Du solltest lieber meinen Gegner sehen. Würde mich nicht wundern, wenn er ein neues Gesicht bräuchte." Lily fing an zu lachen, aber sie verstummte, als sie Draco's ernsten Blick sah. „Was ist?"
„Ich musste es deinem Vater sagen. Es tut mir leid, aber ich hatte keine andere Wahl. Er hätte mich sonst nie zu dir gelassen."

Sie nickte langsam.
„Alles gut. Ich mach dir keine Vorwürfe. Ich bin sogar ein bisschen froh, dass er es weiß.", sagte sie und er lächelte kurz.
„Und dein Bruder?"
„Er wird es bald erfahren."
„Ja?"
Lily nickte.
„Ja. Und jetzt halt deine Klappe. Ich will dich schließlich küssen und wenn du redest, funktioniert das nicht gut."

Draco lehnte sich grinsend nach vorn und Lily zog ihn an sich. Er legte seine Lippen sanft auf ihre. Er roch nach Minze und nach Frühling. Lily legte ihre Arme um seinen Nacken und er stützte sich auf ihrem Kissen ab.
„Ich liebe dich und ich will dich.", raunte er.

Malfoys Queen (Draco Malfoy FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt