6. Jahr 🐍Kapitel 4🐍

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Am Abend packte Lily unruhig ihre Sachen. Sie stand in ihrem Schlafsaal und zuckte zusammen, als Hermine, Ron und Harry in der Tür standen.
„Lily? Was zur Hölle machst du da?", fragte Hermine und schaute ihre Freundin besorgt an.
„Offensichtlich packen.", sagte sie patzig.
„Willst du gehen?" Harry.
„Ich denke das geht euch nichts an." Lily stellte den schweren Koffer auf den Boden und drehte sich zu ihren Freunden.

„Ist etwas passiert?", fragte Hermine. Lily lachte gehässig auf.
„Ist etwas passiert.", wiederholte sie und fing an zu lachen. Die anderen runzelten die Stirn und starten sie an. Plötzlich schlug sie ein Buch zu und funkelte ihre Freunde an. „Natürlich ist etwas passiert. Unsere Welt verändert sich, die Todesser sind auf dem Vormarsch. Ihr hättet das bemerkt, wenn ihr eure Augen aufgemacht hättet.", sagte sie wütend. „Ach ja und nicht zu vergessen: wir haben uns getrennt. Es gibt kein Draco und Lily mehr." Lily packte ihren Koffer und lief auf die anderen zu. „Ihr habt was ihr wolltet." Somit stürmte sie aus dem Gemeinschaftsraum und war verschwunden.

~~~

Ein paar Stunden später riss Lily die Augen auf. Ihre Umgebung drehte sich. Sie setzte sich auf und erkannte den Wald vor ihr. Seufzend versuchte sie auf zu stehen und taumelte, bis sie sich an einen Baum lehnte. Vor ihr erstreckte sich ein reines Blutbad. Leichen lagen zerstückelt vor ihr, Baumstämme waren Blutverschmiert und Lily schaute an sich herunter. Ihre Kleidung war zerrissen und ihre Hände waren mit getrocknetem Blut bedeckt. Neben der Stelle, an der sie gerade lag, lagen leere Whisky Flaschen. Sie ging darauf zu, kniete sich hin und schaute sich verzweifelt um.

Tränen stiegen wieder in ihre Augen, aber sie versuchte dagegen anzukämpfen und suchte etwas in ihrer Jacke. Aber sie fand nur eine leere Zigaretten Schachtel. Wütend warf sie diese in den Wald und stand auf. Mit höllischen Kopfschmerzen machte sie sich auf dem Weg nach Hogwarts, aber plötzlich zuckte sie zusammen. Vor ihr stand Snape. Er starte sie fassungslos an.

„Was hast du getan?", fragte er ruppig. Sie lächelte ihn finster an.
„Das geht dich einen Scheißdreck an.", sagte sie und lief in die Entgegengesetzte Richtung.
„Das bist du also!", rief er ihr nach. Sie drehte sich ruckartig zu ihm und schleuderte ihn mit ihren Kräften auf den Waldboden.
„Ja Dad. Das bin ich. Eine kaltblütige Mörderin. Aber weißt du was? Es interessiert mich nicht." Lily schaute auf ihn herab.
„Ich erkenne meine eigene Tochter nicht mehr. Der kleine Engel.", sagte Snape und stand auf. „In deinen Augen ist nur noch der Teufel."

„Den du dort hinein gebracht hast! Mit deiner verdammten Lüge!", brüllte sie ihn an. „Ich bin lieber der verdammte Teufel, als deine Tochter zu sein."
„Machst du das alles nur wegen ihm? Ich weiß wie es sich anfühlt -"
„Du hast keine Ahnung!", brüllte sie und bekam Tränen in die Augen. „Sie ist Tot! Mom ist Tot! Sie ist weg und kommt nie wieder zurück! Aber ich muss ihn jeden verdammten Tag sehen! Ich muss seine Stimme im Unterricht aushalten, sein Gesicht jeden Tag sehen und versuchen nicht an diesem höllischen Schmerz zu ersticken!"

Snape starte sie an.
„Lily-"
„Nein! Du hast keine Ahnung wie es mir geht. Du weißt nichts. Also lass mich in Ruhe.", sagte sie. Er schüttelte den Kopf.
„Wieso sollte ich dich in Ruhe lassen? Du bist meine Tochter.", sagte er leise. Lily funkelte ihn an.
„Ich war deine Tochter. Aber deine Lüge, hat alles zerstört. Wegen deinen Leuten ist meine Mutter gestorben."
Meine Leute?! Wie kannst du es wagen!" Plötzlich brüllte er sie an.
„Ich hab keine Angst vor dir. Vor niemandem. Diese Menschen", sie zeigte auf den Waldboden, „sind nicht ohne Grund gestorben. Es waren Betrüger, die ihre Ehefrauen geschlagen und misshandelt haben. Diese Welt ist genauso grausam wie die Muggle Welt. Egal ob Voldemort und seine Anhänger ihr Unwesen treiben oder nicht." Lily lief an ihm vorbei.

„Versuchst du jetzt ein Held zu sein?!", fragte Snape. Ruckartig drehte sie sich um und blieb stehen.
„Nein. Denn ich bin nicht wie mein Bruder. Ich bin der Bastard und das weiß jeder. Ein kleines Mädchen, dass nie hätte geboren werden dürfen, ein Mädchen, dass die falschen Entscheidungen trifft und sich in den falschen Jungen verliebt, ein Mädchen, dass an ihrem Schicksal zerbricht und Menschen tötet, ein Mädchen, dass nur das Böse in sich trägt und es akzeptiert hat." Sie machte eine Pause und atmete tief durch. „Ich bin kein Held. Ich bin der Schurke. Und wenn du denkst, dass Voldemort unheil über uns alle bringen wird, dann solltest du warten, bis ich an der Reihe bin. Er ist ein Nichts im Gegensatz zu mir. Halte dich von mir fern, sonst wirst du Mom wieder sehen."

„Lily du hast den Verstand verloren!"
„Das habe ich vielleicht. Aber ich habe mich noch nie so echt und real gefühlt!" Auf einmal verwandelte sie sich in einen Wolf und rannte zurück. Snape starte in die Leere und spürte die Angst, die seine eigene Tochter in ihm ausgelöst hatte.

Malfoys Queen (Draco Malfoy FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt