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Wie hat es nur soweit kommen können?

Gerade sind sie noch in ihrem Raum gewesen, alberten gemeinsam herum.

Und im nächsten Moment?

Keiner spricht mehr ein Wort mit dem anderen!

Gefühle können echt alles kaputt machen...

Über die Schuljahre wurden Sebastian Sallow und Ruby Greene, so etwas, wie beste Freunde.

Der wortgewandte, charismatische und wissbegierige Slytherin auf der einen Seite, die offene, liebevolle, clevere und zumeist tollpatschige Ravenclaw auf der Anderen.

Auch wenn sie mit ihrem Wachsen das Aussehen etwas veränderte, so blieben ihre Züge weich und freundlich. Die längeren, hellbraunen Haare umschmeichelten ihr Gesicht in sanften Wellen, wenn sie sie nicht wie sonst immer, in einem lockern Zopf oder einem hohen Dutt gebunden hatte. Ihre tiefgrünen, klaren Augen leuchteten förmlich, wenn sie jemanden damit fixierte, doch wirkten meistens sanftmütig. Ihr Körper wurde an gewissen Stellen weicher, runder und wohlgeformter, allerdings achtete sie nicht sonderlich auf ihre eigenen Reize.

Hatte sie genug mit anderem zu tun...

Sebastians unbeschwerte Art hatte sie von Anfang an in den Bann gezogen und hatte es genossen, dass er für jeden Spaß zu haben war.

Seine Sommersprossen, die sich von seinem Gesicht offensichtlich auch über seinen Oberkörper zogen, zu seinen warmen, braunen und immerzu verschmitzt funkelnden Augen, bis hin zu seinem ansteckenden, charmanten Lächeln. Er wusste schon immer, wie er bekam, was er wollte.

Während sie jedoch älter wurden, änderten sich auch die Ansichten, die Reife und die Gefühle. Bei Ruby wurde alles intensiver, was ihren Freund betraf.

Sie ertappte sich immer öfter dabei, wie ihre Finger einfach über seine Wangen streichen wollten. Nur um zu spüren, ob seine mittlerweile vereinzelt sprießenden Bartstoppeln genauso weich waren, wie seine Locken, die sein Gesicht umrahmten.

Sein Körperbau veränderte sich ebenfalls, verlor immer mehr das Kindliche und offenbarte, dass er ein gutaussehender, junger Mann werden sollte.

Schultern breiter, Muskeln definierter und seine Größe überragte sie mittlerweile um einen halben Kopf.

Als Jack Stone dann zu Beginn des fünften Schuljahres plötzlich auftauchte, zu ihr in das Hause Ravenclaw kam und sie sich besser kennen lernten, wurden sie ebenfalls sehr gute Freunde.

Diese Bindung warf sie allerdings mehr aus der Bahn, als sie sich hätte denken können.

Er war so unbegreiflich...

Mit seinen unergründlichen, grauen Augen, den kurzen schwarzen Haaren, bei denen immer eine freche Strähne über seiner Stirn hing, seiner großen und gut definierten Statur und dem markanten Gesicht, wirkte er auf viele unheimlich anziehend.

Seine Haut ebenmäßig glatt und hell, erinnerte sie meistens an ein Gemälde, welches man immer und immer wieder ansehen wollte und musste.

Seine Stimme war angenehm, nicht zu dunkel, aber er wusste, dass er alleine dadurch bei manchen Gänsehaut verursachen konnte.

Doch wusste sie ziemlich schnell, wer er denn nun wirklich war.

Ein Hüter und Nutzer alter Magie.

Er weihte sie ein, als er noch relativ zu Anfang des Schuljahres verletzt zurück kam und jedem bewusst und mehr schlecht als recht auswich.

Allerdings war sie hartnäckig.

Und während sie sich um seine Verletzungen kümmerte, beharrlich in seiner Nähe blieb, schien sich etwas in ihm zu entsperren.

Er vertraute ihr und so wurde ihre Verbindung noch enger, band die Zwei aneinander auf eine Art, die man von Außen nicht verstehen konnte.

Sebastian wurde etwas später miteinbezogen, denn er hatte sich verändert. Die Probleme mit seiner Schwester ließen ihn blind für die helfenden Hände seiner Freundin werden.

Doch sie schafften es, zusammen, auch das irgendwie zu überstehen.

Sebastian, Jack und Ruby wurden ein unzertrennliches Team.

Bis sie sich dazu entschieden hatte, endlich reinen Tisch mit den beiden jungen Männern zu machen.

Nach allem, was sie gemeinsam erlebt hatten, dachte sie, sie könnten so ehrlich zueinander sein.

Sie wusste allerdings nicht, dass die Jungs untereinander vor geraumer Zeit schon einen Disput darüber hatten, wessen Gefühle intensiver waren.

Und so nahm es seinen Lauf...

Du musst dich nicht entscheiden! (Sebastian Sallow/OC Fanfiktion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt