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Abstand halten. Und aus dem Weg gehen.


Keiner der Drei hatte nach Rubys kleinem Unmutsanfall ein Wort mit dem Anderen gewechselt.

Als hätte Jack Interesse an dieser Blonden. Und bei Sebastian sah es genauso aus.

Was sollten sie mit ihr, wenn sie sich untereinander hatten? Mal völlig von ihrer Verbindung abgesehen, die aber ja trotzdem vorhanden war.

Doch Ruby schien den Spaß nicht ganz verstanden zu haben. Oder wollte es schlicht und ergreifend auch einfach nicht.

Als sie sie einfach stehen ließ, sahen sie ihr lange nach. Keiner der Beiden wollte es dabei belassen, doch wenn sie sauer war, ging man ihr besser aus dem Weg.

Sebastian hatte ihn angesehen und auch er schien nachdenken zu wollen.

Ja, Jack selbst machte sich nach dieser Sache sogar Gedanken. Hatte er seiner Kleinen denn nicht unmissverständlich klar gemacht, dass er keine Andere wollte oder brauchte? Nur sie spüren wollte? Mit allem, was sie ihm geben konnte? Sie... liebte?

Offenbar reichte ihr nicht, dass er sie am Liebsten permanent und überall nehmen wollte. Schien das aber wohl mit der Gesamtsituation zusammen zu hängen.

Die Sache zwischen ihm und Sebastian musste also endlich geklärt werden, damit nicht nur die Jungs selbst, sondern auch ihre Freundin zur Ruhe kommen konnte.

Und auch, wenn er es nicht zugeben würde. Es war seine Schuld und er musste es alleine wieder auf die Reihe bringen.

Er setzte einen kurzen Brief auf, den Sebastian zum Frühstück bekäme. Und dann würde er sehen, was der Freitag Abend noch so bringen würde.



Die Nacht über hatte sie keine Ruhe. Nicht nur, dass sich ihre Zimmergenossin permanent und laut bei den anderen Mädchen darüber ausließ, wie toll Jack doch sei und dass sie ihn fast soweit hatte, um unanständige Dinge mit ihm zu tun. Es verursachte dezenten und andauernden Brechreiz bei Ruby.

Doch es wurmte sie um einiges mehr, dass ihre Beiden offensichtlich nicht auf einen grünen Zweig kamen. Sie hätte Sebastian nicht drängen dürfen. Auch das machte ihr zu schaffen. Dass eigentlich sogar sie allein daran Schuld hatte, was jetzt zwischen ihnen stand.

Sie hätte Sebastian sein eigenes Tempo finden lassen müssen und mit Jack hätten sie wohl wirklich reden sollen.

Und wieder ertönte die quietschige Stimme der Blonden. Erstaunlich, wie sie sich den Schwarzhaarigen vorstellte. Nicht nur seinen Körper, nein. Den sie im übrigen haarklein erläuterte. Und mit dem Ein oder Anderen Detail nicht mal ganz so falsch lag, aber das würde sie niemals heraus finden. Sie ging weiter in die Vollen. Sei er bestimmt einfühlsam, aber wenn es der Leib der Frau verlangte, auch mal etwas ungestümer. Doch in jedem Fall ein besonderer Liebhaber, den sie nur zu gerne anlernen würde. Hatte er doch ganz bestimmt noch nie eine Frau so gespürt...

Da kam er ja auch schon wieder, der Brechreiz.

Wenn die wüsste...



Sebastian wälzte sich unruhig umher, hielt so den halben Schlafsaal wach. Dennoch störte ihn niemand. Sein direkter Nachbar, Ominis, versuchte schlau aus dem Gebrabbel zu werden und verbot jedem der Anwesenden, sich Sebastian zu nähern.

Dieser wurde in seinen Träumen verfolgt. Die Verletzungen von Ruby, um einiges extremer, jede Menge Blut und das Wimmern, welches von dem schwachen Körper seiner Freundin kam, schienen ihren Freund völlig unbeeindruckt zu lassen.

Du musst dich nicht entscheiden! (Sebastian Sallow/OC Fanfiktion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt