Du musst dich nicht entscheiden! (Sebastian Sallow/OC Fanfiktion)

2.

Mit lachendem und trotzdem wachsamem Auge, beobachtete sie das Ganze.

Die beiden Jungs wechselten sich ab, um gegen Ruby anzutreten.

Sie dachte, es sei ein gutes Training...

Immerhin war der Wille vorhanden.

Sebastian lächelte ihr freundlich zu und nickte einmal kurz.

"So langsam haben wir den Dreht glaube ich raus. Nur noch etwas und du hast es geschafft, Ruby!"

Freudig grinst sie breiter und wischt sich den leichten Schweißfilm von der Stirn.

"Es muss doch einen Vorteil haben, die beiden amtierenden Gewinner des Duellierclubs an seiner Seite zu haben!"

Das Lächeln von Sebastian wird etwas selbstgefällig und er verschränkt seine Arme.

"Natürlich, aber denk dran, nicht übertreiben! Sonst geht es ganz schnell nach hinten los!"

"Ich weiß..." Nickt sie ihm zu und richtet ihre Augen auf den Dritten im Bunde.

Die Jungs waren besser, was den Umgang mit den Zaubern anging und so wollte sie so lange üben, bis auch sie endlich den Schwung raus hatte.

Sie war nicht schlecht, keine Frage. Aber es wurmte sie, dass vor allem Jack erst ein jahr hier war und schon so viel mehr Können an den Tag legte.

Selbst zu Beginn hatte er Sebastian ohne Probleme auf die Matte geschickt und da konnte er nicht mal den Stab richtig halten!

Sie wollte den Beiden in nichts nachstehen, auch wenn sie von den meisten Mitschülern ernst genommen wurde. Es gab nur ganz wenige Trottel, die das nicht taten, aber um diese ging es ihr nicht.

Als sie mit Jack unterwegs war und sie angegriffen wurden, kam sie sich völlig nutzlos vor. Selbst ihre Standardzauber waren ihr entfallen und Jack musste sie schützen. Es war keine große Sache, aber sie konnte das nicht auf sich sitzen lassen. Sie wusste, dass sie mehr aus sich heraus holen konnte und das wollte sie nun endlich tun.

Jack war nun an der Reihe, um gegen sie anzutreten.

Zuerst mit Bedacht und Vorsicht wurde sich herangetastet. Allerdings verlor das ziemlich schnell seinen Reiz und sie gingen zu den etwas stärkeren Zaubern über.

Ruby schaffte es, sich weitestgehend gegen Jack zu verteidigen und ihm auch den einen oder anderen Fluch ans Bein zu hexen.

Leider hielt das nicht sonderlich lange, denn mit einem breiten Grinsen nahm er sich kurz zurück.

Und bevor sie richtig verstanden hatte, was genau er da machte, war es bereits zu spät für sie. Mit Hilfe seiner alten Magie, die ihm zur Seite stand, heizte er ihr etwas zu sehr ein...

Ließ sie hilflos in der Luft hängen, ohne eine Chance, sich selbst zu befreien.

Denn außer ihm konnte niemand diese Magie sehen. Geschweige denn nutzen oder kontrollieren.

Mit einem hilflosen und spitzen Schrei, sah sie zu ihm runter. Ihre Augen funkelten kurz wütend.

"JACK! Das ist nicht fair! Lass mich sofort wieder runter!"

"Ach komm schon! Ich muss auch im Training bleiben!" lachte dieser ihr von unten entgegen.

"Immerhin hatte ich jetzt eine längere Pause, was das Nutzen der alten Magie angeht!"

Sebastian kam langsam auf ihn zu, den Blick ebenfalls nach oben gerichtet und schmunzelte.

"So sehr ich den Anblick genieße, du weißt, dass Sie uns die Hölle heiß macht, sobald Sie wieder unten ist, oder?"

Bei diesem Gedanken schluckte Jack schwer.

Ja, so süß und nett sie aussah und auch sein konnte. Genauso furchteinflößend konnte sie sein, wenn sie den Zweien ihre Leviten las. Und das wollte eigentlich keiner der Beiden so wirklich heraufbeschwören.

Also wollte er seinen Zauber eilig lösen. Allerdings war er dabei etwas zu hektisch und es kam was kommen musste.

Ruby fiel. Mit einem spitzen Schrei kam sie auf, aber anders als gedacht.

Beide Jungs eilten ihr zu Hilfe, um sie vor Schaden zu bewahren und Ruby kam so auf den Armen von Jack, zu ihrer Linken und Sebastian, zu ihrer Rechten. zum Erliegen.

Mit aufgerissenen Augen starrte sie zwischen den Beiden hin und her und nach dem ersten Schrecken wurde ihr bewusst, dass sowohl Jack, als auch Sebastian jeweils eine Hand an ihrem Po hatten, um sie zu stützen.

Mit hochrotem Kopf äußerte sie lediglich kleinlaut.

"Lasst mich runter, Jungs..."

Wie geheißen kam nun Bewegung in die Körper der Jungen und da fiel es zuerst Sebastian auf. Spürte, wo genau er sie hielt und wandte sich eilig an sie.

"Entschuldige bitte, ich hab nicht aufgepasst!"

Jack dagegen grinste breit und schief, ließ sich dabei mehr Zeit als sein Freund, um seine Hand von ihr zu lösen.

Mit einem Ruck stand Ruby eng zwischen den Beiden auf ihren Füßen.

War es die Aufregung wegen des Falles?

Oder lag es an der Nähe zu den beiden jungen Männern?

Warum klopfte ihr Herz so dermaßen schnell, fast schon unregelmäßig?

Ihre Atmung ging ebenfalls hektischer und unruhiger, doch versuchte sie das zu verbergen.

Nervös wandte sie ihren Blick zu Boden und schluckte kurz kräftig.

Ihr war das Ganze mehr als peinlich, doch was hätte sie tun sollen?

Jack musste ja wieder übertreiben...