Du musst dich nicht entscheiden! (Sebastian Sallow/OC Fanfiktion)

55.

Wütend und anscheinend etwas außer Atem durch den Aufprall, tönt die Stimme an Jacks Ohren. Worauf hin dieser genervt und gereizt eine Augenbraue nach oben wandern lässt.
"Wie war das?"

Sein eigener Ton lässt keinen Zweifel daran, dass er ziemlich sauer ist. Nicht wegen dem Zusammenstoß, das kann schon mal passieren.
Nein.
Sein Gegenüber lässt es immer so wirken, als wäre jeder andere an allem Schuld. Seine ganze Art ist meistens einfach zum Abgewöhnen...

Als der Rothaarige erkennt, wen er vor sich hat, legt sich ein gönnerhaftes Lächeln auf seine Züge.
"Ahhhh, der gute Stone... Kein Problem, so was kann selbst dir mal passieren, was? Pass das nächste Mal einfach besser auf, wo du hin gehst, dann ist alles bestens."

"Ist es das dann, ja?"
Der hat ihm und vor allem seiner überaus guten Laune gerade noch gefehlt.
"Wie wärs denn, wenn du selbst mal aufpassen würdest? Ansonsten gerätst du vielleicht mal an jemanden, der nicht so scheiße nett ist, wie ich. Und dir in deinen dämlichen Arsch tritt, Prewett!"

"Wie immer bist du erfrischend herzlich! Aber du bist in mich gerannt... Also solltest du..."

"Was? Ich sollte was, Leander? Dir dein beschissenes Grinsen aus dem Gesicht wischen? Ich erinnere mich allerdings, dass du leider kein Gegner für mich bist. Also solltest DU MIR aus dem Sichtfeld gehen und machen, dass du Land gewinnst. Du selbstverliebter..."

"Ey, Mann! Jetzt bleib mal locker! Ist doch nichts passiert, außer ein bisschen anrempeln! Was bläst du dich denn hier so auf?"
Der Gryffindor weicht einige Schritte zurück und wedelt mit erhobenen Händen, als verstehe er Jacks Gerede und das dazugehörige Verhalten nicht.
Das er selbst zuerst auch in der Art Andeutungen gemacht hat, wird gnadenlos ignoriert. Wie immer eben...
Damit macht er einen großen Bogen um den Ravenclaw und will seines Weges gehen.

"Hey!"

"Huh?"
Bei Jacks scharfem Ton zieht er automatisch den Kopf etwas weiter ein und sein fragender Laut hört sich unsicher an.

"Weißt du, wo Natsai und Garreth sind?" Jack dreht sich nicht mal zu ihm, als er ihn anspricht.

Allerdings scheint Leander das auch gerade Recht zu sein, denn er hat keine Ahnung, wo seine Hauskameraden sind.
"Nein, das weiß ich leider nicht. Das letzte Mal, als ich sie heute gesehen habe, war beim Frühstück. Aber die Beiden werden einfach mal ihre Ruhe genießen... Wer weiß, vielleicht haben sie einen ungestörten Platz gefunden, um... Naja du verstehst schon, was ich meine..."
Dabei wackelt er anzüglich mit den Brauen, was Jack zu seinem eigenen Glück allerdings nicht sieht.

Dieser verdreht nur, die Situation erahnend, die Augen und seufzt.
"Ganz bestimmt..."

"Manchmal beneide ich Weasley oder Sallow! Warum ausgerechnet diese Beiden so süße Mädels ab bekommen, wundert mich jedes Mal aufs Neue."
Er seufzt theatralisch auf und hebt unschuldig die Hände in die Lüfte.
"Aber es kann ja nicht jeder einen guten Geschmack haben...!"

Bei diesen Worten dreht sich Jack ungläubig blickend um, sagt jedoch nichts dazu.

"Also mal ehrlich... So unter uns Männern!" Verschwörerisch rückt der Rothaarige wieder etwas an Jack heran, der das Ganze kritisch und missmutig beobachtet.
"Wir haben schon ein paar süße Dinger dabei, aber wenn Sie noch ein klein wenig im Kopf hätte, wäre es doch nicht zu viel verlangt!"

"Du meinst, im Gegensatz zu dir?" Jack sieht ihn mit einem Blick an, der wirklich an Leanders Verstand zweifeln lässt.

"Ach komm schon! Als hättest du Greene noch nie auf ihren süßen Hintern geglotzt! Oder McNair in den gut gefüllten Ausschnitt... Ich meine, bei uns gibt es auch tolle Mädels! Keine Frage. Aber wieso, bei Merlins Bart, interessiert sich ein Rabe für eine Schlange? Das kann doch nicht ihr ernst sein ..."

"Wie wärs, wenn du jemand Anderem mit deinem Graphornmist auf die Nerven gehst?! Ich habe weder Zeit noch Lust mir deine Fantasien anzuhören! Und ich kann es absolut nicht leiden, wenn ein Typ wie du mir sagt, ich solle mir Rubys Hintern genauer ansehen..."
Die Worte kommen knurrend aus Jacks Kehle, als er den Gryffindor unterbricht und ihn finster ansieht.

Also macht der Kleinere sich breit grinsend und mit den Schultern zuckend endlich aus dem Staub und lässt den Schwarzhaarigen völlig genervt zurück.

"Scheiße, wo soll ich denn noch überall suchen...?" Murmelt er gestresst zu sich selbst.
Seine Füße tragen ihn einfach weiter.
Er würde schon irgendwo ankommen...