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Sanft. Vertraut. Und so wärmend.

In seinen Armen fühlt Sie sich sicher und geborgen. Seine Hand streichelt ihr behutsam über den geschundenen Rücken, lässt Sie seine Nähe noch intensiver spüren. Ihren Kopf nochmals tiefer in seine Halsbeuge gelehnt, entkommt ihm ein liebevolles Brummen.

"So gern ich es auch hätte, du kannst leider nicht in mich rein schlüpfen...", wispert er ihr gegen die Stirn, ihre Hände klammern sich dabei erneut fester in sein Hemd.

"Ich will nur sicher gehen, dass du wirklich immer noch bei mir bist..." Ihre Stimme ein Schatten ihrer Selbst.

Es tut Sebastian weh, sie so leiden zu sehen Es vermochte niemand mehr, an Ruby heran zu kommen - außer ihm.

Sie redet mit niemanden, isst fast nichts, es sei denn, er reicht es ihr und selbst dann ist nach zwei Bissen Schluss.

Ihre Freunde kommen sie besuchen, aber außer einem leeren Blick und ihrer kalten Schulter, bekommen diese keinerlei Reaktion.

Er ist sich sicher, dass Sie es nicht böse meint, fühlt er doch ebenfalls diese grauenhafte Leere in sich und er war nicht mal so direkt mit ihrem gemeinsamen Freund verbunden, wie sie.

Er versucht sie oft in Schutz zu nehmen und ihre Freunde um Geduld zu bitten.

Seit drei Tagen ist sie bereits hier.

Ihr Körper regeneriert sich erstaunlich schnell. Ihr Herz und ihre Seele dagegen werden wohl nicht mehr verheilen.

Sie lässt Sebastian nicht von ihrer Seite weichen. Dieser möchte das zwar gar nicht, doch gewisse Tätigkeiten vermag er durchaus alleine regeln zu können. Doch sobald er ihr Sichtfeld verlässt, kauert Sie sich zusammen und ihre Tränen wollen nicht mehr aufhören zu laufen.

Er weiß um ihre Angst, obwohl er ihr immer und immer wieder verspricht, für sie da zu sein. Eine Dunkelheit legt sich dabei in ihren Augen nieder, die ihn unsicher werden lässt.

Auch Jack hatte ihr dieses Versprechen gegeben und konnte es nicht halten.

Seine Gedanken lassen ihn in die Nacht zurückkehren, als sie hier ankamen. Als Ruby sich nachts an ihn presste, seine Lippen mit ihren gefangen nahm. Sie küssten sich lange, bis ihre Tränen es einfach schlichtweg unmöglich machten. Er konnte ihr keinen Trost spenden und hasste sich in diesem Moment selbst dafür. Immer wieder suchte sie seine Nähe, als bräuchte sie seine Bestätigung und Anwesenheit, wie die Luft zum Atmen.

Und er gab ihr alles, was er geben konnte. Seine eigene Trauer allerdings, blieb dabei in ihm verschlossen. Diese Trauer schwoll weiter in ihm an und formte sich zu einem dicken Kloß in seinem Hals, den er immer wieder runterschluckte.

Die Professoren Weasley und Sharp hielten sie auf dem Laufenden, was die Bergung anging, doch leider gab es bis jetzt keinen Fund, außer einer Menge endgültig toter Inferi.

Der Schulleiter wurde über diesen dramatischen Unfall informiert, was dieser neutral zur Kenntnis nahm. Bei Jack gibt es keine wütenden Eltern, die bei dem Schulleiter einfielen, daher kümmerte es Professor Black recht wenig.

Nach einem ernsten Gespräch mit seiner Stellvertretung, stimmte er allerdings den Maßnahmen, die diese vorschlug, ohne Einwände zu.

Sharp erkundigte sich täglich, wie Ruby sich schlug, doch Sebastian konnte ihm keine positive Antwort geben.

Als die Beiden am vierten Tag entlassen wurden, überkam Ruby die nackte Panik. Sie war in einem anderen Haus als Sebastian und es war den Schülern untersagt, in ein fremdes Haus einzudringen, somal wohl auch die Schüler eben dieses fremden Hauses auf die Barrikaden gehen würden. Sie wollte und konnte nicht alleine sein.

Du musst dich nicht entscheiden! (Sebastian Sallow/OC Fanfiktion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt