Du musst dich nicht entscheiden! (Sebastian Sallow/OC Fanfiktion)

3.

So nah...
Ist sie Jack oder Sebastian jemals so nah gewesen?
Sie spürt Jacks Atem in ihrem Nacken und Sebastians auf ihrer Stirn. Sie kann die Gerüche der Jungs so intensiv wahrnehmen.
Ihre Gedanken drehen sich, ihr Herz rast und ihr Atem wird unkontrolliert schneller.

Jack spürt ihre Unruhe und legt ihr ein Hand auf die Schulter.
"Hey... Tut mir echt Leid, ich weiß nicht was gerade los war. Alles in Ordnung?"

In dem Moment als seine Hand ihre Schulter berührt durchzuckt sie ein Schauer.

Sebastian sieht die Veränderung in ihrem Gesicht und beugt sich etwas zu ihr herunter.
"Was ist los? Sollen wir dich in den Krankenflügel bringen?" Legt seine Hand auf ihre Wange.

Das ist zu viel für Ruby.
"Ich ertrage das nicht mehr! Lasst mich!"
Mit einem Schubs nach vorn und einem Schulter Rempeln nach hinten verschafft sie sich Platz und macht einen Satz zur Seite. Weg von den Beiden, die ihren Verstand vernebeln und ihren Körper verrückt spielen lassen.

Sebastian und Jack schauen sie verwirrt an.
"Was ist? Ja Jack hat übertrieben, aber er wollte dich niemals verletzen...!"

Sebastian wird von Jack unterbrochen.
"Ruby bitte, es war nicht meine Absicht dir Leid zuzufügen, es sollte nur Spaß sein!"

"Das meine ich doch gar nicht! Ich meine Euch! Euch und eure Körper! Und euer Geruch! Und eure Stimmen und... Und... Und überhaupt! Wann seid ihr eigentlich so erwachsen und männlich geworden? Habt ihr eine Ahnung was ihr mit mir macht?"
Ruby wird nun immer lauter und die Jungen sehen abwechselnd zu ihr und dann sich gegenseitig an.

Werden dabei immer verwirrter.
"Ruby was ist los? Was haben wir mit dir gemacht?" Geht Jack langsam auf sie zu.

"Ich kann mich nicht entscheiden... Es tut mir so leid und ist nicht fair, aber ich kann das so nicht mehr...!" fängt sie jetzt an zu weinen.

Sebastian drängt sich an Jack vorbei, hält Ruby nun an den Schultern fest und schüttelt sie leicht.
"Was ist passiert? Jetzt sag uns schon, was tut dir leid?"

Sie sieht in diese warmen braunen und so vertrauten Augen. Als eine weitere Träne ihre Wange hinab läuft, entschließt sie sich, ehrlich zu ihren Freunden zu sein.
"Ich kann mich nicht entscheiden, wen von euch Beiden ich mehr liebe..."

Sebastians Augen weiten sich ungläubig und er lässt ihre Schultern los.
"Was?"

Jack dagegen bleibt dort wo er ist und beobachtet die Beiden vor sich.
Ruby und Sebastian kennen sich seit dem ersten Tag an der Schule. Er hat sich nicht denken können, dass er eine Chance gegen seinen Freund haben würde. Und doch hat sie genau DAS gerade gesagt.
Er und Sebastian haben sich vor ein paar Wochen schon darüber unterhalten, dass jeder von ihnen Gefühle für Ruby hat.
Mehr als nur Freundschaft. Mehr als nur Händchen halten und kleine unschuldige Küsse.
Sie hat keinerlei Ahnung von ihrer Wirkung auf die Jungs.
Aus dieser Unterhaltung ist eine Art Wettstreit geworden, den Jacks Anschein nach, keiner von ihnen hat gewinnen können.
Und doch hat diese junge Frau genau das gesagt.
Was soll er nun tun?
Seine Freundschaft mit Sebastian riskieren, um der Frau, die ihm den Kopf so verdreht, endlich nahe sein zu können?

Was passiert mit Sebastian, falls Ruby sich für ihn, Jack, entscheidet?
Und andersrum?

Aufgeben ist keine Option.
Nachgeben ebenfalls nicht.

Sebastian, Ruby und Jack.
Sie wissen alles voneinander und teilen alle Geheimnisse.

Ihm muss etwas einfallen.
"Was meinst du damit? Wie kann man denn nicht wissen, wen man wirklich richtig liebt?"

Sebastian ist wütend und aufgelöst gleichermaßen.
"Wir kennen uns schon so lange Ruby!"

"Sebastian bitte! Glaubst du wirklich, ich mache das mit Absicht? Ich weiß, wie lange wir uns kennen, aber Jack gehört doch jetzt auch zu meinem, unserem Leben! Ich kann doch nichts dafür! Ich wollte doch nur ehrlich sein! Ich...!"

Sebastian unterbricht sie völlig fertig.
"Lass es! Nach allem dachte ich wirklich, dass ich..."

"Sebastian, hör auf. Siehst du nicht, dass sie das noch mehr verunsichert? Wir sollten uns beruhigen und schlafen gehn!"
Jack versucht so, das Thema und die Gemüter etwas abzukühlen.

"Oh ja natürlich! Trifft sich ja wunderbar, dass ihr beiden zufällig im selben Haus seid was?! Fein! Viel Spaß euch zwei Turteltauben!"
Sebastian antwortet zynisch und rauscht auf und davon.

Ruby beginnt etwas mehr zu weinen, bevor Jack an sie heran tritt.
"Komm! Wir sollten uns wohl wirklich ausruhen."

Mit nassen Augen schaut sie zu ihm auf.
"Willst du denn sonst nichts dazu sagen?"
Ihre Stimme klingt verunsichert.

Jack schüttelt nur den Kopf.
"Heute nicht und morgen nicht direkt. Also los jetzt."

Im Ravenclaw Gemeinschaftsraum trennen sich ihre Wege, ohne großartigen Wortwechsel...