Während neben mir eine noch immer hochrote Tami herlief versuchte ich mir seit 2 Minuten mein Grinsen zu verstecken.
Ehrlich gesagt wunderte es mich auch ein bisschen, dass ausgerechnet Tami jetzt so peinlich berührt war. Denn normalerweise ließ sie sich von niemandem was sagen und war gerne mal vorlaut.,,Cos, ich schwöre ich spring dich an, wenn du dein Grinsen jetzt nicht beherrschst.", drohte sie mir.
Ich sah sie an. ,,Mich wundert nur deine Reaktion.", gab ich zu, wobei sie jetzt die Augen verengte.,,Er hat an meine Brüste gefasst!", zischte sie empört und ich musste mir auf die Wange beißen um nicht zu lachen.
,,Übertreib es nicht, Tami. Das war deine Hüfte gewesen."
,,Ja, dann ist seine Hand hochgerutscht."
,,War ja nicht absichtlich."
,,Die sind trotzdem dort gelandet!"Jetzt konnte ich mich nicht mehr halten und prustete los.
,,Schwanzgesteuertes Miststück", fluchte Tami derweil und sah mich danach tödlich an.So sehr Miguel und seine Clique auch die Badboys der Schule waren, das vorhin war sicher keine Absicht von ihm gewesen. Aber das konnte ich jetzt auch nicht mehr erklären.
Gemeinsam liefen wir die letzten Stufen zusammen ehe ich mich von ihr verabschiedete weil ich jetzt Musik hatte. Ehrlich gesagt hatte ich Musik einfach deswegen gewählt, weil der Unterricht so gut wie leer verging, aber hätte ich von vornherein gewusst gehabt welchen Lehrer ich bekommen würde hätte ich sowas von darauf verzichtet. Normalerweise wäre ich aus dem Kurs ausgestiegen, aber weil ich seit einem halben Jahr nicht dazu gekommen war fand ich das jetzt auch unnötig.
Das war mal wieder so typisch ich.
Sobald ich auf einem der Stühle Platz genommen hatte kam mein Nachhilfeschüler mit seinen Kumpels in den Raum. Unsere Blicke kreuzten sich und da er nicht wieder wegsah tat ich es schnell, denn Blickkontakt war eins von vielen Sachen die ich hasste.
Vom Augenwinkel merkte ich wie sie auf meine Reihe zukamen und Malek sich neben mir niederließ. Genervt sah ich die drei an und drehte mich im Zimmer um. Da waren überall noch freie Plätze!
,,Stören wir dich?", kam es von Malek, doch die Frage klang kein bisschen höflich.
Ich sah ihn spöttisch an.
,,Ist das nicht offensichtlich?"
Mit dieser Antwort hatte er wohl nicht gerechnet, denn sein arroganter Blick verwandelte sich in leicht verdutzt, auch wenn er es zu verstecken versuchte.
Miguels Augen trafen meine und ich merkte wie er ein verstecktes Schmunzeln auf dem Gesicht trug.Warum konnte mich dieser Junge nicht ernst nehmen?
Ohne eine weitere Konversation wandte ich mich von ihnen ab und versuchte mich auf den baldigen Unterricht zu fokussieren.
Das wäre vielleicht auch möglich gewesen wenn nicht ausgerechnet jetzt die Girlies kommen würden.
Direkt beugten sich die drei über die Tische um den Jungs auch stolz ihre Brüste zu präsentieren während sie mit den Augen klimperten als säße eine Fliege da drin und eine von ihnen auch noch anfing mit ihrer zu hohen Stimme zu sprechen.,,Baby, ich hab auf dich gewartet draußen. Welche Eile hat dich hierher getrieben?"
Genervt schloss ich die Augen. Ich hatte kein Bock auf die piepsige Konversation.Darío schob sein Stuhl zurück, damit eine von den Makeup Fressen auf seinem Schoß Platz nehmen konnte und die andere Farbpalette griff nach Miguels Hand um damit rumzuspielen während sie sprach und einen Kuss drauf setzte.
Der Junge sollte gefälligst seine Hände waschen bevor er nachher mein Mathebuch betatschte!Noch nie war ich so froh gewesen dass unser Lehrer kam, denn jetzt ließen sie die Bitsches von den Jungs ab und setzten sich allerdings direkt eine Reihe vor uns hin. Und das hieß dass sie sich jetzt den ganzen Unterricht zu ihnen drehen würden oder ihre Hintern durch die Stühle schieben würden.
Ich könnte heulen. Mein Tag hatte sowieso mies begonnen.
Seufzend blickte ich umher und merkte dass die Reihe hinter uns noch leere Sitze hatte.
Bevor der Lehrer Notiz von mir nahm packte ich eilig meine Sachen und verschwand in der hinteren Reihe.
Dabei beobachtete mich Malek amüsiert und Miguel drehte sich kurz zu mir um, als ich endlich Platz nahm.Jetzt bekam ich wieder Luft.
○○○
,,Also gut. Ich warne dich schon mal vor. Wir haben jetzt schon das dritte Mal Nachhilfestunde und ich hoffe dass es heute besser laufen wird.", erklärte ich, während ich neben Miguel Platz nahm, der schon auf wundersamer Art vor mir in der Bibliothek war.Er sah mich jedoch einfach an und sagte nichts. Ich nahm alles aus dem Ranzen was wir jetzt brauchen könnten und legte es vor uns ab. Erst jetzt nahm er eine ordentliche Haltung an und drehte sein Kopf zu mir.
,,Ich wollte eigentlich den Stoff von letzter Woche mit dir machen, aber ich glaube mit dir muss man von vorne anfangen", redete ich weiter während ich die Seite im Buch suchte. Miss Martin hatte mich in der letzten Pause angesprochen gehabt und mich gefragt, ob die Nachhilfe super läuft und ich hatte ihr ernsthaft einen Daumen nach oben gezeigt. Das war bis jetzt wahrscheinlich die größte Lüge gewesen.
Eigentlich hätte ich ihr sagen sollen, dass sie dem Typ gefälligst selber Nachhilfe geben soll, aber das wäre wohl etwas unhöflich gewesen.
Zwischen meinen Gedanken merkte ich, dass Miguels Hand Richtung Buch wanderte und ruckartig zog ich es an mich.
Verstört sah er mich an und ich versuchte mich wieder zu benehmen.
,,Hast du dir die Hände gewaschen nachdem die Farbpalette dich begrabscht hat?", fragte ich ihn jetzt.
Jetzt sah er mich stirnrunzelnd an.
,,Was?"
,,Ich rede von deinem Betthäschen."Seine Augenbrauen wanderten nach oben und er lehnte sich zurück. Kurz fuhr er mit seiner Zunge über die Lippen und sah mich dann amüsiert an.
,,Eifersüchtig?"
Verblüfft zuckte ich zurück. ,,Bitte was? Warum sollte ich eifersüchtig sein?"Ein sebstfälliges Grinsen umschlang seine Lippen.
Langsam kam er mir näher und blieb kurz vor meinem Gesicht stehen.
Sein mir schon bekannter Duft drang in meine Nase.
,,Bist du noch Jungfrau?"
Ich stockte kurz und wich etwas zurück.
,,Was interessiert dich das?", fragte ich harsch.
Amüsiert leckte er über seine Unterlippe.
Seine Augen fuhren über mein Gesicht ehe er sich zurückzog.,,Also, dann fang an. Welches Thema steht heute an?"
Etwas perplex fuhr ich über meine Haare. Der Junge war eindeutig ein Arschloch pur.
Was war das jetzt gewesen?🙂
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In deinem Schatten
ChickLitBand II von - Gib mir deine Seele -, kann aber auch unabhängig davon gelesen werden. (Keine fortführende Geschichte) ,,Du redest so als hätte nur ich dich geküsst." Seine Stimme war rau und erschauderte mich. Er kam noch einen Schritt auf mich zu. ...