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Dankend öffnete ich die Autotür und stieg aus dem Wagen.
Jedoch sah ich wie der Fahrer ebenfalls ausstieg.
Angestrengt blickte ich ihn an.
,,Ja, ich weiß.", unterbrach ich ihn, bevor er seinen Satz noch anfangen konnte.

Ich lief in den Park und suchte nach Tami, während der Bodyguard mir hinterherlief.
,,Ich würde mich aber freuen wenn Sie nicht neben mir stehen würde, derweil ich mit meiner Freundin rede."
Er antwortete mir jedoch nicht.

Als ich Tami auf einer Bank ausmachen konnte verschnellerte ich mein Tempo. Inzwischen hatte sie mich auch erkannt und sprang eilig von der Bank.
Sofort zog sie mich an sich und drückte mich fest.
,,Ich hab mir so Sorgen um dich gemacht, Cos."
,,Tut m-"
,,Nein, du musst mir nichts erklären. Ich weiß von allem Bescheid", sprach sie aus und löste sich von mir.

Ihre besorgten Blicke lagen auf mir.
,,Geht es dir gut? Wie fühlst du dich. Ich... ich weiß echt nicht was ich sagen soll.... Du siehst echt nicht gut aus."
Ich setzte mich langsam hin und ich merkte, daß mein Begleiter nicht mehr in meiner Nähe war.

,,Zuhause bleibst du sicher nicht mehr. Wo bist du seit gestern?", fragte sie mich jetzt.
,,Du kannst zu mir kommen.", setzte sie hinzu.
Ich seufzte.
,,Miguel hatte mich zu sich nach Hause gebracht.", erklärte ich.
,,Miguel? Wie kommt es bitte dazu?"
,,Er war dort gewesen. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, wie ich bei ihm zu Hause gelandet bin. Ich war ohnmächtig."

Tami zog die Augenbrauen zusammen.
,,Gott... Komm her. Ich muss dich nochmal umarmen."
Schwach lächelnd trat ich an sie, damit wir uns umarmen konnten.
,,Brauchst du was? Ich glaub diese Frage ist gerade am logisten."
Ich schüttelte den Kopf.
,,Alles Bestens, danke.", gab ich ehrlich zurück. ,,Tut mir leid, dass ich dir gestern nicht geantwortet hab. Mein Handy war nicht bei mir und mein Akku war leer."

Sie machte eine abwinkende Handbewegung.
,,Das ist gerade Nebensache. Sag du mir lieber wie du dich fühlst."
Ich zuckte mit den Schultern.
,,Leer. Ich versuche darüber hinwegzukommen. Klappt natürlich nicht wirklich, aber ich muss damit klar kommen.... Ich wollte Lia darauf ansprechen, aber ich hab's nicht geschafft. Wie soll ich einem kleinen Kind sagen, dass ihr Vater nicht mehr existiert?" Verzweifelt blickte ich meine Freundin an.

Tami biss sich auf die Unterlippe.
,,Komm erstmal du darüber hinweg, bevor du alles auf einmal verkraften musst, Cos."
Ich fuhr mir durch die Haare.
,,Trotzdem muss ich es ihr ja sagen. Sie wird damit nicht klarkommen.", flüsterte ich.

Eine Weile verlief in Stille.
Ich versuchte meine Haare zu fixieren, die durch den Wind umhergewirbelt wurden.
Still ließ ich mein Blick durch den Park schweifen und atmete unkontrolliert ein.

In dem Moment bekam ich eine Nachricht.
Ich fischte mein Handy raus und erkannte eine WhatsApp Nachricht.
Sofort beugte sich Tami zu mir.

Wo bist du, Bella?

,,Seit wann schreibst du mit Miguel? Und seit wann gibt er dir solche Spitznamen?"
Tami sah mich fast schon grinsend an.
,,Das musst du mir erklären.", machte sie mir klar und deutete dabei auf mein Handy.
,,Warum versteckst du das vor mir. Ich kann Durchdrehen. Habt ihr was am Laufen!"
Ich biss mir auf die Unterlippe.

,,Ich muss ihm zurückschreiben.", sagte ich und wandte mich wieder dem Handy.

Ich bin im Park. Keine Sorge, nicht alleine.

...schrieb ich schnell und legte mein Handy zur Seite.
,,Ich warte"
Tami hatte ihre Arme verschränkt.
,,Wirst du mich umbringen?", fragte ich unschuldig.
Sie zuckte mit den Schultern.
,,Kommt drauf an. Sag schon."

,,Also ehrlich gesagt sind wir uns näher als sonst", nuschelte ich.
,,Ich hab mich in Miguel verknallt", war jetzt mein nächste Satz.
Tami riss die Augen auf.
,,Was! Du bist in ihn verknallt! So richtig verknallt!? Ach du Scheiße. Wie hast du das geschafft? Gott, nein!"
Sie blickte mich seriös an.

Unschuldig sah ich sie an.
,,Eventuell hab ich ihm das gesagt."
Perplex blinzelte sie.
,,W... was hast du gesagt? Dass du verknallt bist?"
,,Dass ich ihn liebe."

Tamis Mund klappte auf. Überfordert stand sie auf und fuhr sich durch die Haare.
,,Du hast ihm gesagt, dass du ihn liebst. Cosima, der Typ hat eine Horde von Mädchen mit denen er rummacht und du sagst ihm dass du ihn liebt? Hat er dich wenigstens ausgelacht?"

Finster sah ich sie an.
,,An deiner Stelle würde ich nicht so viel reden. Er hat mir das selbe zurückgegeben."
Aprubt setzte sie sich hin.
,,Was meinst du damit?"
,,Er hat mir auch gesagt, dass er mich liebt.", gab ich zu.

Baff sah sie mich an.
,,Ich ... bin minimal überfordert. Der Badboy der Schule... nein, das ist zu viel für mich. Also nochmal. Du hast ihm gesagt, dass du ihn liebst und er hat dir gesagt, dass er dich liebt?"
Ich nickte unschuldig.

Tami legte den Kopf in den Nacken und stöhnte.
,,Oh nein. Ich rieche Drama. Das wird nicht gut enden, Nein. Er wird dir das Herz brechen und du wirst zu mir rennen damit ich dich trösten kann."

Das war klar gewesen, dass sie so reagieren wird.

Tami seufzte.
,,Ich leide gerade unter Schock, tut mir leid. Außerdem, warum erfahre ich das erst jetzt! Man sagt im Vornherein dass man sowas vorhat, Cos! Nicht danach!"

,,Das war spontan gewesen", verteidigte ich mich.
Tami beäugte mich kopfschüttelnd.
,,Ist wenigstens noch was anderes ziemlich spontan zwischen euch passiert!?"
Entsetzt sah ich sie an, bis ich schließlich grinste.

Tami weitete die Augen.
,,Nein", hauchte sie.
,,Willst du mir gerade sagen, dass ihr es getrieben habt?"

Ich biss mir auf die Unterlippe.
,,Scheiße wart ihr schnell", sprach sie überfordert aus.
Ein Lachen entfuhr mir.
,,Quatsch Tami. Beruhig dich."




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