60

1.4K 52 5
                                    

Der Friseur war genau pünktlich gekommen mit einer Assistentin, die erstmal Sara und mich fertig gemacht hatten und dann Sydney.

Ich war danach ins Zimmer gegangen um mein Kleid anzuziehen.
Miguel war schon fertig und war mit seinem Vater auf dem Vorhof.

Ich zog mir noch die Schuhe an, die ich bekommen hatte. Sie waren Gold und passten zum Kleid.
Ich stand auf und lief ein paar Schritte umher, um die HighHeels zu testen.
Ja, das Laufen funktionierte eigentlich ganz gut. Also lief ich jetzt zur Tür, die jetzt von Miguel geöffnet wurde.

,,Ich hab n-"

Als er mich sah hielt er inne und ließ sein Blick langsam von oben nach unten wandern. Ich merkte wie er schluckte.

,,Dios mío", flüsterte er.
,,Du bist atemberaubend, Bella."
Ich biss mir auf die Unterlippe. Miguel kam auf mich zu und sah mich erneut an.
,,Du bist mehr als nur hübsch."
Ich merkte wie ich leicht errötete.
,,Danke, mi Amor", gab ich zurück.

Benommen löste er sein Blick von mir und fuhr sich verplant über den Nacken.
,,Was wollte ich jetzt holen?", hörte ich ihn eher zu sich selbst sagen.
Dann fiel es ihm wohl ein, denn er strebte auf seine Kommode zu und holte dort seine Pistole raus, die er hinten in seinem Gurt befestigte.

Dann drehte er sich um und reichte mir sein Arm.
Bevor wir aber das Zimmer verlassen konnten griff er plötzlich nach meiner Hüfte und beugte sich zu mir runter.
Seine Lippen stoßen auf meine, die er kurz aber leidenschaftlich küsste.
,,Du raubst mir den Verstand, Bella", hauchte er.

Ich schmunzelte leicht.
,,Das merke ich."
Als wir Saras Stimme hörten lösten wir uns voneinander.
,,Wir müssen gehen. Ihr habt jetzt keine Zeit zum rumknutschen", kommentierte sie und verschwand schon.
Etwas perplex blickte ich ihr nach und folgte Miguel, der meine Hand fasste.

Matteo umarmte gerade ihre Tochter und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn als wir durch die Haustür traten, was mein Herz kurz ziehen ließ.
Miguels Vater nickte mir zu und lächelte leicht.
,,Schön siehst du aus."
Dankend lächelte ich.

Jetzt kam auch endlich Sydney aus dem Haus.
Ihr Kleid war wunderschön und betonte ihre Kurven wunderbar. Ihr Dutt passte perfekt dazu.

Ich sah wie Matteo seine Frau lieblich beobachtete.
,,Belezza, eres muy guapa", hörte ich ihn sagen, ehe er sie küsste und Sara angeekelt die Augen verdrehte.

,,Also, auf geht's."

Miguel deutete auf sein Auto und schob Sara und mich dahin.
Sara entschied sich bereitwillig dazu, hinten zu sitzen, also nahm ich neben Miguel vorne Platz.
Seine Eltern stiegen in ein anderes Auto und wir fuhren endlich aus dem Grundstück.

Die halbe Fahrt verlief mit Saras und Miguels Diskussionen und die andere hälfte mit Miguels nicht aufhörenden Komplimenten.
Schließlich kamen wir vor einem edlen Restaurant an und stiegen aus.

Gemeinsam liefen wir drauf zu, während ich die Gegend interessiert beobachtete, und wurden von einem Mann begrüßt, der vor allem Matteo extra herzlich die Hand gab, und uns schließlich ins Innere führte.
Der Saal schrie förmlich nach Geld.
Vor einem großen Tisch machten wir Halt, an dem schon manche saßen, die uns jetzt herzlich begrüßten.

Und Sara hatte Recht gehabt; alle waren beinahe schwarz.
Miguel deutete mir auf einen Stuhl und setzte sich neben mich. Auf meine andere Seite machte sich Sara bequem, die sich jetzt leicht zu mir rüberbeugte.

,,Das ist Mamás großer Bruder, Ethan. Und das ist seine Frau, Marlie. Das ist deren Sohn, Noah.", stellte sie nacheinander leise vor.
Ich sah sie an. ,,Du hattest mir doch gesagt, dass nur die Familie von deinem Vater teilnimmt."
Sara nickte.
,,Ja, aber Onkel Ethan ist in der Mafia aufgewachsen, er ist also auch immer dabei.", meinte sie und ging weiter die Reihe fort.

,,Tante Elena kennst du ja schon und das ist ihr Mann, Pietro, und deren  Tochter Rosa, die nebenbei bemerkt ziemlich nervt und die zweite Tochter Lucia und ihr Verlobter José und der Sohn Juan.", stellte sie mir jetzt alle vor.
Dankend nickte ich.
,,Und das ist Onkel Alex. Papás Adoptivbruder. Ich finde ihn ziemlich cool. Und seine Frau heißt Julia. Die haben noch einen Sohn, aber der ist gerade im Ausland.", meinte sie.

Jetzt kam noch jemand an den Tisch, den mir Sara als ihren Onkel Diego vorstellte und ich erkannte Darío. Ehrlich gesagt tat es mir gerade gut, eine mir bekannte Person zu sehen.
,,Und die ist Onkel Diegos Frau, Valeria.", meinte sie.
Darío war wohl Einzelkind.
Er nickte mir zwinkernd zu und setzte sich neben Miguel.

,,Wer bist du denn?", hörte ich eine Frauenstimme fragen und sah auf.
Die Frage galt wohl mir, denn wirklich jeder sah mich an.
,,Meine Freundin, Cosima", stellte mich Miguel vor und die Frau nickte.
,,Freut mich."

Als plötzlich jeder aufstand und Sara mich am Arm packte und mich vom Stuhl zerrte sah ich perplex umher und sah einen älteren Mann mit einer Frau auf uns zukommen. Der Mann sah etwas streng und dominat trotz seines Alters aus und die Frau lächelte lebensfröhlich.
,,Abuelos", flüsterte Sara und verbesserte sich schnell als ihr einfiel dass ich kein Spanisch konnte.
,,Meine Großeltern."

Sobald sie sich hingesetzt hatten taten wir es auch.
Jetzt war es auch im Gegensatz zu vorhin still und der Mann ließ seine Blicke über den Tisch laufen.
Sein Blick blieb bei mir stehen und sie durchdrangen mich beinahe. Der Mann strahlte pure Dominanz aus.
,,Ich sehe fremde Gesichter", sprach er jetzt aus.
,,Wer bist du denn?", fragte er mich.
Ich blickte ihn an.
,,Cosima", stellte ich mich vor.
,,Ich bin Miguels Freundin", setzte ich hinzu und merkte direkt Miguels Hand an meinem Oberschenkel.

Der Mann nickte.
,,Willkommen in der Familie, Cosima", sprach er aus und deutete schließlich dem Kellner, das Essen zu bringen.

Ich hätte eher erwartet, dass das Essen streng verlaufen würde, doch die Stimmung war locker und jeder lachte über etwas anderes. Ich wurde entweder bloß beglotzt oder dauernd ausgefragt.

Als Miguel merkte, dass mir die Fragen auf die Nerven gingen beugte er sich zu mir.
,,Ich befrei dich mal von denen", flüsterte er und stand auf. Er griff nach meiner Hand, machte eine kurze Kopfbewegung zu seiner Mutter, die uns ansah und lief mit mir Richtung Ausgang. Wir entfernten uns ein paar Schritte vom Gebäude und Miguel legte ein Arm um mich.

Seufzend lehnte ich mich an ihn und drückte ihm einen leichten Kuss auf die Wange.
,,Hab ich dir eigentlich heute schon gesagt, dass du in dem Smoking ziemlich charmant aussiehst?"
Miguel schüttelte den Kopf.
,,Aber gut dass du das noch erwähnt hast. Sonst könnte ich nicht ruhig schlafen.", scherzte er.
Mürrisch sah ich ihn an.
,,So reagiert man nicht auf Komplimente", belehrte ich ihn.
Er schmunzelte und zog mich näher an sich.

,,Du bist schon das größte Kompliment", meinte er rau.
Mein Herz erwärmte sich und ich musste unwillkürlich lächeln.

Es vergingen einige Minuten, bis ich Miguels plötzlich auftretende Unruhe merkte.
Ich sah zu ihm auf und entfernte mich leicht von seiner Umarmung.
,,Was ist los?"
Er hatte die Stirn etwas gerunzelt.
,,Nichts Bella. Lass uns wieder reingehen."
,,Okay", meinte ich bloß und drehte mich um, als ich plötzlich eine roten Punkt an meinen Kleid sah.

Ich stockte und sah zu Miguel, dessen Augen dahin wanderten. Zeitgleich ertönte ein Schuss, der durch die Nacht hallte.

😳

In deinem SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt