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Cosima:

Ich sah mich um.
Überall war weißer Nebel was mich daran hinderte gescheit zu sehen.
Ich drehte mich, doch ich sah nicht mehr.
Nur der Nebel um mich herum.

Verzweifelt ließ ich meine Hände durch die Haare wandern.

,,Hallo?", rief ich.
,,Hört mich jemand?"
Es ertönte keine Antwort.
Ich lief einen Schritt nach vorne und schreckte jedoch schnell zurück, als ich in etwas nasses trat.
,,Wo bin ich?", fragte ich laut.
,,Ist hier Jemand?"

Ich hörte Schritte.
Aber sie waren weit von mir entfernt.
Ich atmete laut aus und schloss meine Arme um mich.
,,Hallo?", rief ich erneut.

,,Ich höre dich."
Die Stimme kam mir bekannt vor. Ich horchte auf.
Langsam merkte ich wie sich der Nebel löste.

Etwas unsicher und neugierig drehte ich mich um meine eigene Achse.
Immer mehr Bildfläche wurde sichtbar.
Ich sah Bäume. Sie waren so grün wie frisches leuchtendes Gras.
Vor mir erkannte ich das Wasser.
Da musste ich wohl vorhin reingelaufen sein.

Als ich mich weiterdrehte erkannte ich eine Brücke.
Ich sah verwundert hin.
Langsam lief ich drauf zu und stoppte kurz davor.
Ich sah rüber, doch ich erkannte nur ein weißes grelles Licht.
,,Cosima", hörte ich meinen Namen.

Ich weitete die Augen.
,,Mom? Mom, bist du es?"
,,Ja."
Ich öffnete meinen Mund.
,,Mom, wo bist du?"
,,Direkt gegenüber von dir. Auf der anderen Seite der Brücke.", hörte ich sie sagen.
Ich sah jedoch nur das grelle Licht.
,,Mom, ich kann dich nicht sehen."

Ich hörte ihr schönes Lachen.
,,Dann komm doch her, mein Schatz."
Sofort lief ich auf die Brücke zu.
,,Kommst du uns besuchen?", fragte jetzt eine weitere Stimme.
,,Dad?"
Ich lächelte glücklich.
,,Ja. Ja, ich komme euch besuchen."

Sofort setzte ich mein Fuß auf die Brücke und spürte den kalten Stein unter meinen nackten Füßen.
Mit eiligen Schritten lief ich hin, doch ich wurde plötzlich angehalten.
,,Bella?"

Sofort hielt ich an und drehte mich in die Richtung aus der ich gekommen war.
Miguel stand dort und sah mich an.
,,Wohin gehst du?", fragte er.
,,Zu meinen Eltern.", sprach ich lächelnd.
Er schüttelte den Kopf und sah mich bittend an.
,,Geh nicht, Bella. Bitte. Verlass mich nicht."

Ich runzelte leicht die Stirn aber lächelte trotzdem.
,,Ich werde doch wieder zurückkommen, Miguel."
Er schüttelte den Kopf.
,,Du wirst nicht mehr zurückkommen, Bella. Geh nicht. Bleib hier."

,,Dann komm mit", bot ich ihm an.
Er seufzte.
,,Das kann ich nicht."
,,Warum denn?" Ich streckte ihm meine Hand hin.
,,Komm."
Abwartend sah ich ihn an.

Er sah verzweifelt auf meine Hand.
,,Komm einfach her, Bella.", meinte er dann.
Ich schüttelte den Kopf.
,,Ich will meine Eltern sehen, Miguel."
Ich sah zur anderen Seite der Brücke, wo das grelle Licht stärker wurde.
Dann sah ich wieder zu Miguel.
,,Lass uns zusammen hingehen. Sie wollen dich sicherlich auch sehen."

Langsam kam er auf mich zu und streckte seine Hand nach meiner aus, bis er sie ergriff.

In deinem SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt