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Miguel:

,,Hey Mamá." Ich drückte meiner Mutter einen Kuss auf den Haarscheitel bevor ich mich neben ihr an den Esstisch setzte.
Seufzend fuhr ich mir durch die Haare und lehnte mich zurück.
,,Hey. Wie lief die Nachhilfe?"

Genervt verdrehte ich die Augen und sah zu meiner Mutter.
,,Ich hab eigentlich besseres zu tun als Nachhilfe zu nehmen", sprach ich aus.
,,Tja, selber Schuld würde ich mal sagen", meinte sie schulterzuckend und wandte sich von mir ab.
War ja klar dass sie mir jetzt so antworten würde.

Jetzt erschien noch Papá mit meiner Schwester im Esszimmer und nahmen Platz. Direkt trafen sich meine Augen mit deren meiner Schwester und ich sah sie wissend und warnend an.
,,Was hab ich jetzt wieder gemacht?", beschwerte sie sich direkt und zog die Aufmerksamkeit von unseren Eltern auf uns.

,,Ich weiß ganz genau was du in der Schule treibst hermana. Es ist nur eine Frage der Zeit wann ich dem Kerl die Augen auslöffle.", raunte ich.
Im nächsten Moment schlug mir Mamá auf den Hinterkopf.
,,Wir essen, Miguel! Beherrsch dich!"

Ich nahm sie jedoch nicht wahr sondern fixierte Sara, die mich ungläubig ansah.
,,Was laberst du eigentlich?"
Ich hob meine Augenbraue. ,,Du flirtest mit dem Missgeburt aka Finn. Ich bin doch nicht blöd!"

Ihre Augen weiteten sich und Dads Kopf schoss zu ihr. Sie schluckte kurz und sah dann zwischen Papá und mir her.
,,Papá, ich schwöre dir ich hab nichts gemacht.", verteidigte sie sich doch mein Vater sah sie warnend an.
,,Sara, ich will keine Lügen, erstens. Und das zweite wäre, keine Jungs, me entiendes?"

Enttäuscht sah sie zu Dad.
,,Wie lange bitte? Wenn es so weitergeht werde ich Single sterben und zwar vor Trauer schon mit 30."
Papá fuhr sich über das Gesicht.
,,Und außerdem, wie wollt ihr denn bitte Enkelkinder haben? Ohne S-"
,,Sara!", unterbrach sie meine Mutter schneller als Dad.
Sofort verstummte sie und drückte die Lippen aufeinander.

,,Gut, dann halt nicht. Dann sollen euch Miguels Kinder reichen."
Jetzt war sie wieder angepisst und stocherte in ihrem Essen rum. Seufzend wandte sich Papá von ihr ab und sah zu mir.

,,Ich brauche dich morgen. Und Darío auch. Morgen früh um halb acht seid ihr in der Lagerhalle. Ich hab mit den Männern gesprochen. Ihr werdet den Stoff abnehmen. "
Ich nickte Papá zu.
Meine Mutter ließ ihren Gabel los und sah fast schon sauer zu Dad. Jetzt fing es wieder an.

,,Ich hatte dir gesagt du sollst ihn raushalten aus den Mafiazeugs!"
Dad faltete seine Hände ineinander und seufzte kurz. Wenn es um dieses Thema ging waren beide sturköpfig also gar nicht auszuhalten. Und deswegen wechselten meine Schwester und ich schon wissende Blicke.

,,Belezza, ich habe ihn lange genug da raus gehalten. Dir zu Liebe habe ich ihn nicht mit 15 schon unter uns geholt. A-"
,,Das ist mir egal, Matteo. Ich will nicht dass er illegal und gefährlich sein Leben fortführt.", unterbrach ihn Mamá.
,,Belezza, das geht nicht und das weißt du auch."
,,Matteo, ich hab schon zu oft gesehen wie lebensbedrohlich manche Situationen enden können!"
,,Das verleugne ich auch nicht!"

Gespannt sah ich meinen Eltern zu und wartete darauf wer diesmal die Diskussion gewinnen würde.

Meine Mutter schob ihren Stuhl zurück und erhob sich.
,,Dann rede wenigstens nicht in meiner Anweseheit darüber auf welche Geschäfte du unser Sohn wieder schickst!", sagte sie stinkig und lief aus dem Zimmer.
Überfordert sah Papá ihr nach und stand schließlich auf um ihr nachzulaufen.

Unsere Blicke kreuzten  sich mit meiner kleinen Schwester und sie nickte mir zu. Dad hatte gewonnen aber dafür war jetzt Mamá eine Herausforderung für ihn.
Ich befeuchtete meine Lippen.

Mit einem Mal verdüsterte sich Saras Blick und sie beugte sich sauer zu mir rüber.
,,Warum musst du auch ausgerechnet neben Papá das mit Finn erwähnen?"
Ich hob meine Augebraue.
,,Weil ich dich schon des öfteren unter uns gewarnt habe aber du trotzdem weitermachst."

Sie schnaubte und verschränkte ihre Arme vor der Brust.
,,Wie hast du das überhaupt wieder bemerkt?", beschwerte sie sich.
Meine Mundwinkel zuckten nach oben. ,,Das sollte dich eigentlich nicht wundern."
,,Es wundert mich auch nicht. Es regt mich nur auf dass ich nicht so scharfsinnig bin. Wie schaffst du das immer?"
Ich zuckte mit den Schultern. ,,Angeborene Leistung.", meinte ich schmunzelnd was sie ihre Augen verdrehen ließ.

○○○
,,Hoop, hoop, hop." Ich packte meine Schwester am Ranzen und schob sie wieder zurück bevor sie durch die Haustür verschwinden konnte.
Erschrocken drehte sie sich um.
,,Miguel? Warum bist du noch hier? Papá wartet auf dich."
,,Lenk nicht ab." Ich fasste an ihr Crop Top.
,,Das ist mir zu kurz. Zieh dich um. Warum hast du überhaupt so was in deinem Schrank? Und außerdem kannst du sowas erst recht nicht anziehen wenn jemand in der Schule rumläuft der dich beglotzt."

Meine Schwester schnaubte und verschränkte die Arme vor der Brust. ,,Migue-"
,,Und außerdem hab ich Malek gesagt dass er dich im Auge behalten soll, also komm ja nicht auf die Idee wieder zu flirten sonst hat der Kerl paar Zähne weniger. Und jetzt zieh dich um.", unterbrach ich sie

Ihr Mund klappte auf.
,,Ich hasse dich!" Sauer stampfte sie zurück ins Zimmer.
,,Schrei deinen Bruder nochmal an und du kannst deine Haare von vorne machen!", rief ich ihr amüsiert hinterher.
,,Cállate!"

Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf.
Dann schob ich meine Hand in die Hosentasche und verließ das Haus.
Papá wartete auf mich und ich musste mich jetzt wirklich beeilen.
Schnell startete ich mein Wagen und fuhr davon.



Ein Einblick in Miguels Leben.

Und Matteo und Sydney kamen auch vor.🤗

Miguel, the overprotevtive brother.😏

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